Kirsch-Pie

Sonntag, 17. Juli 2011

 
Als Auslandsdeutsche mit Wohnsitz in Frankreich bin ich der Tarte verpflichtet - zur Sommerzeit Kuchen Nummer Eins! Daher ist das heute mein erster Pie, denn Pies gehören ja mehr Richtung Regen-Insel.

Wobei auf unserem Hausmarkt (den werde ich euch noch vorstellen) eine zauberhafte Irin Quiches, Tartes, Pies und Sodabrote feil bietet und lauter begeisterte französische Stammkunden hat. Vielleicht sind wir im hintersten Winkel der französischen Campagne mittlerweile einfach alle Weltenbürger - zumindest größtenteils, behaupte ich einfach schönmalerisch. Wer will sich vor dem Kuchenessen schon den Appetit verderben mit häßlichen Themen.

Und wißt ihr was, der ist lecker dieser Pie. Si, und doch wird er es bei uns nicht so gesellig haben wie die Tartes. In manchen Dingen muß man sich einfach treu bleiben ;). Und das nicht nur, weil Tartes flotter gemacht sind.
Zutaten:

Für 12 Portionen
1 kg Süßkirschen
100 g Demerara-Zucker
3 EL Zitronensaft
1 EL Bio- Zitronenschale, fein abgerieben
4 EL Mandelsirup
2 EL Speisestärke, gehäuft
400 g Mehl
40 g Zucker
0,5 TL Salz
200 g Butter, zimmerwarm
1 EL heller Essig
Mehl, zum Bearbeiten
1 Ei, Kl.M
2 TL Milch
 
Zubereitung 

Für die Füllung Kirschen entsteinen. Mit Demerara-Zucker, Zitronensaft, Zitronenschale und Mandelsirup 5 Minuten schwach kochen, bis die Kirschen reichlich Saft gebildet haben. Stärke mit 6 El kaltem Wasser anrühren, zu den Kirschen geben und einmal aufkochen. Kirschfüllung völlig kalt werden lassen.

Mehl, 25 g Zucker, Salz, 175 g Butter in kleinen Stückchen, Essig und 9 El eiskaltes Wasser in die Küchenmaschine geben. Mit den Knethaken schnell zu einem glatten Teig kneten, in 2 gleich große Stücke teilen und in Frischhaltefolie 2-3 Stunden im Kühlschrank kalt werden lassen.

Eine Tarteform mit gewelltem Rand (ca. 26 cm Ø) mit der restlichen Butter ausfetten. Eine Teighälfte auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis (30-32 cm Ø) ausrollen. Teig in die Tarteform legen, andrücken, den Rand etwas begradigen und den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen. Nochmals 30 Minuten kalt stellen.
Ei trennen. Den Teigboden mit Eiweiß bepinseln, die kalte Kirschfüllung darauf verteilen. Restlichen Teig dünn ausrollen und mit einem gewellten Teigrad in etwa 4 cm breite Streifen schneiden. Teigstreifen als Gitter auf die Füllung legen, Teigrand darüberklappen und leicht andrücken. Eigelb und Milch verquirlen und den Teig damit bepinseln.

Pie im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Gas 2-3, Umluft 160 Grad) auf der untersten Schiene 1 Stunde backen. Nach 30 Minuten mit restlichem Zucker bestreuen. Pie aus dem Ofen nehmen und auf einem Tortengitter etwa 1 Stunde abkühlen lassen. Warm servieren.

Tipp: Demerara-Zucker ist ein nicht raffinierter Rohrzucker mit großen Kristallen und hohem Melassegehalt. Er schmeckt aromatisch, malzig und karamellig.
Quelle: essen und trinken - Kirsch-Pie 

Und wie die letzten Sonntage ist auch dieser Kuchen Teil vom süßen Buffet der Sonntagssüß-Mädels heute gesammelt von Juli von matundmi:

10 Kommentare

  1. Hmmm, jetzt bringst Du mich aber ins Grübeln... ich bin ja auch, wie Du es nennst "Auslanddeutsche mit Wohnsitz in Frankreich" Offensichtlich habe ich meine Pflicht aber noch nicht erfüllt, denn ich muss gestehen, dass ich noch nie eine Tarte als Sommerkuchen gebacken habe, geschweige denn überhaupt einen Sommerkuchen. Meinst Du herzhafte Tarte gilt auch? ;-)

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  2. oh meine güte sieht der lecker aus! da darf man ruhig mal eine tarte auslassen ;)

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  3. @Sabine: herzhafte Tarte lassen wir gelten, denn zur Pflicht darf ein Kuchen nicht werden. So gar nicht süß?

    @Julie: Ich habs nicht bereut :)

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  4. Ein so schön Geflochtenes...! Danke für Bilder und Rezept! LG - Anja

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  5. Oh, der schaut verdammt lecker aus!

    LG
    Wolfine

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  6. Hin-rei-ßend. Einfach hinreißend, die Kirsch-Flechte. Steht ab sofort ganz oben auf meiner Nachback-Liste!

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  7. @halbe Sache: Ich sollte es nicht zu geben, aber dieses gewobene Flechten hat Knoten in meinem Hirn fabriziert.

    @Wolfine: Richtig schön Obst geht da drauf. Hat man einen eigenen Baum zählt das auch.

    @Katharina: Und ein Dupser Sahne und das ist ne kugelrunde Sache - kulinarisch, versteht sich ;)

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  8. ob tarte oder pie, wer braucht schon namen, wenn etwas einfach so lecker knusprig saftig ausschaut!! ich hab eh das gefühl, es gibt immer mehr bezeichnungen und kein mensch blickt mehr durch :) nein, man sollte schon das richtige wort finden, aber vor allem den richtigen geschmack! wunderbar!

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  9. Wenn ich keinen Demerarazucker bekomme, kann ich dann auch einfach Rohrohrzucker verwenden? Oder wäre Vollrohrzucker da besser?
    lg, Veronika

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  10. @Veronika: schlichter, brauner Rohrzucker habe ich auch genommen und ich denke, jede Art von Rohrzucker ist dafür geeignet. Demerarazucker ist nicht raffiniert - vielleicht findest du ja ebenfalls unraffinierten. Gutes Gelingen ;)!

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