Knoblauch, da muss ich jetzt mit allen Klischées aufräumen, wird in Süd-Frankreich nie in homöopathischen Dosen verwendet, sondern wenn, dann richtig. Oft, fast immer erhöhe ich die Anzahl der Knoblauchzehen, die in einem Rezept angegeben sind. Wobei die Drôme ein Anbaugebiet des rosafarbenen Knoblauchs ist. Daher bin ich wie beim Ziegenkäse quasi zum vermehrten Verbrauch gezwungen.
Ist jetzt keine weitere Überwindung für uns. Den jungen Knoblauch kann mein Habib sogar in dünnen Scheiben auf ein Käsebrot legen. Zusammen in dem Nebel stört uns das gar nicht. Da wird meiner Meinung nach eh zuviel Gedöns deshalb gemacht. Wie riecht den der Atem von Rauchern? Oder von jemanden, der gerade einen Kaffee getrunken hat. Doch, ja, Kaffee! Auch nicht dolle. Daher, tans pis. Knoblauch ist schließlich gesünder als Kaffee.
Das Gericht ist grundsolide, die Poulardenpfanne als solches und die Kombination mit Aioli und Baguette. Die Aioli war allerdings nicht mein Ding. Vielleicht hat mir der Safran darin nicht gefallen, ich kanns nicht genau sagen. Das nächste Mal lasse ich das Huhn gleich und nehme wieder eine andere Aioli.
Zutaten:
Aioli
1 Dose Safranfäden (o,1g)
1 EL Anisschnaps (Pastis/ Pernod)
4 Knoblauchzehen
Salz
4 EL Olivenöl
1 EL Semmelbrösel
150ml (a.d.Kühlschrank)
1 Ei (Kl. M, a.d. Kühlschrank)
1-2TL Zitronensaft
Poularde
1 getrocknete rote Chili
2 TL Fenchelsaat
7 Knoblauchzehen
8 EL Olivenöl
1 Poularde (m: 2 Keulen)
Salz, Pfeffer
500g neue Karoffeln
1 Zweig Rosmarin
100ml trockener, weißer WErmut (m: Niolly Prat)
200ml Geflügelfond
1 Bund krause Petersilie (m: glatt)
250g Strauchtomaten
100g kleine scharze Oliven
50g grüne Oliven
Meersalz
Zubereitung:
Für die Aioli Safran im Anisschnaps einweichen, 4 Zehen Knoblauch fein schneiden und im Mörser mit Salz zu einer Paste verarbeiten. Nach und nach 4 EL Olivenöl unterarbeiten. Safran mit Anisschnaps und Semmelbröseln unterarbeiten.
150 ml Öl in einem hohen Messbecher füllen, Ei zugeben und mit dem Pürierstab zu einer Mayonnaise mixen. Knoblauchpaste Unterrühren, mit Salz und Zitronensaft würzen und kalt stellen.
Chilischote entkernen und grob zerbröseln. Chili mit Fenchelsaat und 2 grob zerschnittenen Knoblauchzehen im Mörser fein zerreiben und mit 2 EL Öl zu einer Paste verrühren.
Poularde in 8-10 Teile zerteilen (Hähnchenschenkel am Gelenk zerteilen), salzen, pfeffern und mit der Chilipaste einreiben. Kartoffeln unter fließendem Wasser gut abbürsten und halbieren oder vierteln.
Alle Fleischstücke in einem Bräter mit 6 EL Olivenöl von beiden Seiten scharf anbraten. Dann Bruststücke herausnehmen. Kartoffeln, Rosmarin und 4 ungeschälte Knoblauchzehen zugeben und kurz rösten. Mit Wermut und Geflügelfond ablöschen.
Poulardenkeulen und Flügel mit der Hautseite nach oben legen und im vorgeheizten Ofen bei 200°C (Umluft nicht empfehlenswert) ca. 60-70 Minuten garen.
Knoblauchzehe und Petersilie sehr fei hacken. Tomaten waschen. Nach 45 Minuten die Tomaten, beide Olivensorten und die Bruststücke mit der Hautseite nach oben in den Bräter geben und zu Ende garen.
Vor dem Servieren die Knoblauch-Petersilienmischung unterrühren, alles mit Meersalz würzen und im Bräter oder auf einer Platte mit Baguette und Aioli
Quelle: Essen und Trinken
Endlich mal nicht auf den letzten Drücker beim Garten-Koch-Event Oktober Knoblauch dabei:
Frankreich pur auf dem Teller, fühlt sich doch gleich wieder ein bisschen nach Sommer an.
AntwortenLöschenEs ist eigentlich nicht der frische Knoblauchatem der mich stört, sondern eher die unangenehmen Ausdünstungen am nächsten Tag ;-).
AntwortenLöschenUnd ja Knoblauch pur auf Brot mag ich auch
Das sieht köstlich aus! Wird bald nachgemacht mit einer anderen Aioli, wie befohlen. ;-)
AntwortenLöschen@Anna: Wo lila Knoblauch drinne ist, da ist auch ein Hauch von Südfrankreich mit drinne ;)
AntwortenLöschen@Ulrike: Papperlapapp Ausdünstungen. Ich habe heute jemanden umarmt, der SEHR nach Pachouli gerochen hat (oder war es Moschus?). Fazit: lieber ein Rüchlein Knofi!
@Zorra: Mann könnte auch sagen *empfohlen*, aber *befohlen* ist eindeutiger ;O)!
Wow, das sieht ja mal wieder ganz fantastisch und lecker aus! Werde ich definitiv mal nachkochen - allerdings wohl erst in der nächsten Tomaten-Saison... ;-)
AntwortenLöschenFantastisches Rezept.Sieht so appetitlich aus;)
AntwortenLöschen@Regina: Geht auch prima mit Kirschtomaten, die ich verwendet habe. Und die wachsen bei uns noch sehr artig! Also sollten die in Deutschland ebenfalls noch in guter Qualität zu finden sein.
AntwortenLöschenAber ein Rezept rennt ja nicht weg ;)!
@Dzoli: Und dabei so unkniffelig!
Hier im Supermarkt kommen die Kirschtomaten alle schon wieder aus Spanien oder Marokko, mit etwas Glück auch aus den Niederlanden. Da warte ich doch lieber noch ein bisschen - ich hab' ja auch so genug leckere Anregungen. ;-)
AntwortenLöschenIch will Urlaub! Jetzt! In Frankreich! Im Süden davon! Bei Euch!
AntwortenLöschenNee, ernsthaft: das sieht wirklich sehr lecker aus! Und weckt Gelüste nach einem schönen Sommer-Essen!
Liebe Grüße, Sus
Ich habe das Rezept nicht vergessen, sondern es am Wochenende endlich ausprobiert. Und es war UMWERFEND lecker! Vielen Dank für den tollen Tipp! :-)
AntwortenLöschenFreut mit sehr - Danke für die schöne Rückmeldung, Regina!
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