Der kürzeste Weg von uns ans Mittelmeer führt direkt in die Camargue. Wer in die Carmargue aufbricht, tut das meist mit bestimmten Assoziationen im Kopf: von Reisfelder und Meersalz-Gewinnung, wilde Pferdeherden und ebenso wilden Stieren, rosanen Flamingos und viel Meeresfrüchte auf der Speisekarte entlang der Küste.
Kurzentschlossen sind wir für 2 Übernachtungen aufgebrochen, was wir gerne mal im Früh-oder Spätjahr machen. Lange war die Camargue für mich ein kleiner Mythos, habe ich doch zu meiner heißesten *Ich-liebe-Pferde-überalles-Teenie-Zeit* diese Gegend als eine Art Mekka gesehen. Leider, leider hat der intensive Tourismus der letzten Jahrzehnte (wie en principe überall entlang der Meeresküste) seine Spuren hinterlassen oder besser gesagt seine Schneise geschlagen. Wilde Pferde gibt es nicht mehr. Stattdessen allerortens gesattelte Pferde, die den ganzen Tag bereit stehen für Ausflüge mit Touristen-Gruppen. So gerne ich auf dem Rücken eines Pferdes mir die Gegend näher angeschaut hätte, war dieser Anblick zu abschreckend (Sollte jemand in der Camargue einen Geheimtipp für Ausritte haben, bitte gerne her damit - das gleiche gilt auch für Resto-Tipps).
Geschlafen in einer kleinen, goldigen Pension direkt am Kanal in Aigues Morte sind wir nach Saint Marie de la Mère aufgebrochen. Oder haben uns abends am Meer in le Grau de Roi eine Portion Moule-Frites mit Meeresbrise schmecken lassen und Touris geguckt.
Für mich waren jetzt schon viel zu viel Menschen (buseweise!) unterwegs. Darunter leidet zumeist als erstes die Natur, dann die Gastronomie. Im rausgeputzen Aigues-Mortes ist ein hübsches Resto am anderen. Das ist dort, wo nun Schilder am Eingang der Stadtmauer darauf hinweisen, dass Unterwäsche und Bikini-Mode-Ausführen verboten ist. Witzig, oder? Tsss, wo Freizügigkeit hinführen kann... (obwohl, wenn ich da an Sansibar denke). Leider läßt die Qualität in den Restos zu wünschen übrig - wie zumeist, wenn Massen abgefertigt werden müssen. Wer das Flair kleiner Fischerdöfer sucht, kommt Jahre zu spät. Manchmal trauere ich Zeiten hinterher, die ich nie erlebt habe. Rausgeputzte Fremdenverkehrs-Attraktionen im Menschenrummel sind nicht unser Ding. Was aber nicht heißen soll, dass ich den Ausflug mit meinem Habib nicht genossen hätte!
So gehts ja noch, aber Ende Juli, wenn alle ans Meer wollen, bleibt man besser zuhause...
AntwortenLöschenLa Chassagnette,vor den Toren Arles, und dort Rabanel, sonst gibt's dort gar nichts ausser Touris und moustiques oder lieber nach Port Cros fahren....
AntwortenLöschenWunderschöne Fotos, die die Reiselust wecken! Schade, dass es schon so überlaufen ist dort :-(( Sonnige Grüße
AntwortenLöschenLeiderleider ist das so, doch kann man sich, da selbst Tourist, noch nicht mal ernsthaft beklagen :(
AntwortenLöschenVor 25 Jahren war ich zum ersten Mal in Le Grau du Roi, mit Freunden, auf einem ganz winzigen, abgelegenen Campingplatz. Schon da sind wir aus St. Marie d.l.m geflüchtet vor den Massen und die Pferde standen gesattelt auf Beton wie heute.
Den Campingplatz habe ich immer wieder angesteuert, jetzt ist er groß und mit guter Infrastruktur und immer noch abgelegen.
Ganz nett mit Kindern, aber sonst...
Gehört zu den Ecken Frankreichs, die ich noch nicht kenne. Aber diese Bilder wecken gleich Sehnsucht. Die Bilder sind wirklich wunderschön!
AntwortenLöschenWir waren im letzten September auch in der Camargue und die Probleme, die du hier ansprichst, machen es einem schon manchmal schwer. Trotz allem haben wir in Les saintes maries de la mer eine kleine Badebucht für uns allein gefunden und wir waren einmal sehr gut essen in Arles. Allerdings nicht in der gehobenen Gastronomie, sondern in einer gemütlichen Tapas-Bar, in der der Koch sein Handwerk verstand.
AntwortenLöschenhttp://annetts-kulinarisches-tagebuch.blogspot.de/2011/09/restaurant-empfehlung-bodeguita-arles.html
Was ich außerdem empfehlen kann:
- in LSMDLM gibt es jeden Morgen direkt am Hafen frischen Fisch zu kaufen
- in Arles gibt es einen schönen Bioladen direkt am Kreisverkehr Ortsausgang Richtung LSMDLM: Villa Natura
Ich habe busenweise gelesen, tzzz, und noch gedacht was du wohl damit meinst. ;-) Danke fürs Mitnehmen!
AntwortenLöschenIch habe zu Uni-Zeiten mal eine fiktive Tourismus-Agentur gegründet, die hieß 'Travel-Fake' und verkaufte Alibi-Reisen. Postkarten-Versand-Service, kuriose Souvenirs und photogeshopte Urlaubsbilder inklusive.
AntwortenLöschenIch glaube Dir aber trotzdem, dass Du in der Camargue warst ;)
Tes photos sont vraiment extraordinaires. Elles font ressortir toute la beauté de la nature.
AntwortenLöschenAlso das ist ja schon fast unverschämt! "Da sind wir mal eben von usnerem südfranzösischen Paradies in die Camargue gefahren, haben jede Menge tolle Fotos gemacht und jetzt machen wir damit mal unsere Leser neidisch!" Pah!
AntwortenLöschen;-) Ich bin NEIDISCH! Ich will auch! Sieht echt toll aus! :-) Und ach, wenn du ja durchaus etwas zu bemängeln hast - kommt halt immer drauf an, wo man herkommt. Wenn man den Rest des Jahres schon so zauberhaft wohnt wie ihr, ist das sicher etwas anderes als wenn du sonst in einer deutschen Großstadt lebst... Und ich liebe meine Heimat wirklich sehr, aber Deutschland ist nunmal nicht Frankreich - allein schon kulinarisch sind das ja wohl zwei unterschiedliche Galaxien...
Ohh... Fernweh mal wieder! Vor zwei Jahren waren wir auch dort und es war so wunderschön :-)
AntwortenLöschenWenn wir baden waren, dann am Plage d'Espiguette (oder so) und da war es angenehm, nicht überfüllt.
Grau de Roi fand ich extrem hässlich, außer dem Fischerhafen an und für sich. Da haben wir tolle Fotos von den Fischern und Möwen gemacht.
Ich muss aber sagen, das Essen fand ich nicht schlecht, wir haben aber auch immer ganz schlichte Dinge gegessen, eigentlich nur gegrillten Fisch und Muscheln und massenweise Rouille mit Brot, ich kann dir jetzt aber leider nicht mehr sagen wo genau überall... wir sind viel rumgefahren.
Pech hatten wir allerdings mit der Unterkunft, wir hatten auf einem der Mas eine Ferienwohnung, die unter aller Sau war. Wir haben die Male gezählt, die wir noch duschen mussten und leider war es vorher schon schwer, überhaupt noch eine Unterkunft zu finden.
@Robert: Du sagst es, du sagst es!
AntwortenLöschen@Bolli: Wird ausprobiert! Warst du da schon?
Und stimmt, die moustiques werden touri-kompatibel totgeschwiegen, waren aber NOCH nicht in voller Stimmung - unser Glück!
@elbmari: Du wohnst ja mit Wind, Wetter und Meer um die Nase. Zudem großstadtgewöhnt - vielleicht würde es dir gar nicht so überlaufen vorkommen?!
@Heike: Wer nun das *Naturerlebnis Meer* sucht, wird die Stellen am Mittelmeer suchen müssen. Aber es ist ja auch immer, was man sucht, und dementsprechend ist man zufrieden. Wild ist die Carmague definitiv nicht.
Und wir haben mehr als 1 Mal: *Leut', was Leut'* gesagt ;)
@Nata: Irgendwie habe ich es geschafft, auf den Fotos die Menschen auszuixen. Wie mir das gelungen ist, weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich haben mir die Fotos in der Auswahl am besten gefallen ;)
Danke für dein Kompliment!
@Anett: Ja, Fisch und Meeresfrüchte kann man dort super kaufen. Allerdings waren wir ja in einer Pension und keine Selbstversorger, die selbst kochen konnten. Daher eben auf Gastro angewiesen. Und bei den Moule-Frite waren nicht einmal die Muscheln geputzt, was ich ziiiiemlich erbärmlich fand"
Danke für deine Tipps!
@Zorra: Du weißt halt, wo wir Frauen zuerst hinschauen ;O)
@Gisa: So eine biste also ;O)! Wäre wohl eine - unseriöse - Marktlücke! Wie gut, dass unser Vertrauensverhältnis stimmt :)
@Alphonsine: Il y a tournure allemande: on peut pas défigurer une belle fille ;).
Merci pour le compliment!
@Regina: Wir leben wirklich sehr abgeschieden, da hast du recht. Wahrscheinlich empfinden wir Orte schon überfüllt, wenn andere von einem Geheimtipp reden. Im Fall der Camargue schließe ich das aber aus ;).
Und ja, ich kann nicht anders, als dir zustimmen. Frankreich ist ein wunderschönes Land!
@Britta: Vielleicht hatten wir schlicht Pech mit den Restos. Wir hatten uns fürs nächste Mal vorgenommen, nur noch pic-nic zu machen. Sollte nicht noch ein schöner Resto-Tipp reinkommen.
Die Pension allerdings war ganz zauberhaft!
in la chassagnette gehen wir eigentlich recht oft, die haben ein moustiquaire und einen herrlichen potager, am besten in der Woche mittags hingehen, aber Vorbestellung ist schon besser, Arnal kocht viel mit Pflanzen und alles nur régional, Rabanel hat 2 Bistros und einen Sterneladen in Arles, es reicht, ins Bistro zu gehen.Haben beiden webseiten, schau mal nach!
AntwortenLöschenDank' dir für die Tipps, Katia! Hört sich gut an.
LöschenMega schöne Bilder... Die inspirieren mich au grad =)
AntwortenLöschenLG Carlin
Danke für die interessanten und schönen Bilder die mich träumen lassen.
AntwortenLöschenVor mittlerweile 40 Jahren habe ich begonnen intensiv die "Camargue et les environs" während 5 Jahren zu bereisen. Mitunter mit dem dazumal echten Zigeunerfest (Ende Mai), welche teilweise noch in Planwagen angereist kamen. Mit Manitas de Plata am selben Tisch in SMdlM gesessen und diskutiert. Auf halbwilden Pferden ohne Sattel beim Étang de l'Impérial + Étang de Vaccarès geritten. Der "Campingplatz" war lediglich mit einem Graben umsäumt, die sanitarischen Einrichtungen ein Graus. Und ich konnte Pas.tis, Per.nod, Ri.card und Casa.nis "sauber auseinander halten" ;-) Und, und, und ...
DAS waren noch Zeiten ohne den Touristen-Boom, den Jachthafen, etc. Danke für die "Träume-Steilvorlage" !