Es gibt ihn wieder, den jungen Knoblauch. Jetzt, so frisch und zart, schmeckt er so gut wie nie wieder. In den Flegeljahren bereits am Höhepunkt seines Daseins angekommen, dann gehts geschmacklich schon abwärts. Mit Fug und Recht darf man ihn als Delikatesse bezeichnen - immerhin beträgt der Kilopreis bei uns fast 6 Euro. Das hat zur Folge, dass jetzt zügellos, maßlos zu allen Gerichten gegriffen werden darf, die in Knoblauch baden. So wirds auch die nächste Zeit kommen...
Eines meiner ersten knoblauchlastigen Gerichte war sofort klar, als ich bei Petra dieses Kanninchen gesehen habe. Allerdings leide ich nach wie vor an einem Osi-Komplex. Deshalb habe ich aus Hase Huhn gemacht. Damit lebe ich leichter. So kurz vor der Provence darf ich nun wahrlich nicht knittrig sein mit dem jungen ail und Zehen zählen, ich arbeite mit Knollen ;). Nicht kleckern, glotzen ist angesagt!
Und klar, mit frischer Pasta! Un régal - was nicht das Bücherboard meint, sondern den waschechten Genuss! Oder, wie ich mal aufgeschnappt habe, wie die Österreicher angeblich sagen: ein Gustostückerl!
Zutaten:
2 Hähnchenkeulen
Salz, Pfeffer,
Butterschmalz
2 Schalotten
2 Knollen junger Knoblauch
75ml Weißwein
25ml Noilly Prat
150ml Hühnerfond
5 Zweige Petersilie
1 Lorbeerblatt
50ml crème (m: 15%)
150ml Sahne(m: Hälfte légère)
Pastateig für Tagliatelle:
200g Mehl
2 Eier
2 EL Öl
Salz
Pastateig für Tagliatelle:
200g Mehl
2 Eier
2 EL Öl
Salz
Zubereitung:
Zutaten für den Pastateig gut verkneten zu einem homogenen Teig und kühl stellen.
Zutaten für den Pastateig gut verkneten zu einem homogenen Teig und kühl stellen.
Das Hähnchenkeulen in einer schweren Pfanne rundum im
heißen Butterschmalz anbraten, dabei salzen und pfeffern. Herausnehmen
und in einen kleinen hohen Bräter geben. Die Schalotten in die Pfanne
geben, anschmoren. Die fein geschnittenen Knoblauchzehen dazugeben, 1 Minute mitbraten.
Weißwein und Noilly Prat zugeben und den Bratensatz unter Rühren
loskochen.
Schlagsahne und saure Sahne verrühren, ebenso den Fond und in die Pfanne gießen,
leicht salzen und pfeffern. Den Pfanneninhalt zu den Schlegel in den Bräter
gießen.
Die Petersilienstengel von den Stielen zupfen und in der Form verteilen. Die Lorbeerblätter dazulegen. Den Bräter zudeckten.Auf kleiner Flamme etwa 1 1/4 Stunden weich schmoren.
Pastateig auswellen (m:mercato) und zu Tagliatelle schneiden. Auf einem leicht bemehlten Küchentuch auslegen bis zum Kochen. In einem großen Topf reichlich Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen
Keulen herausnehmen, Haut entfernen und Fleisch vom Knochen lösen. Das Fleisch in mundgerechten Stücken zurück in die Sauce geben. Tagliatelle für 3 Minuten in das kochende Wasser geben und abschütten. Pasta mit der Sauce servieren. (m: ebenfalls wie Petra glasierte Möhren dazu gemacht).
Pastateig auswellen (m:mercato) und zu Tagliatelle schneiden. Auf einem leicht bemehlten Küchentuch auslegen bis zum Kochen. In einem großen Topf reichlich Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen
Keulen herausnehmen, Haut entfernen und Fleisch vom Knochen lösen. Das Fleisch in mundgerechten Stücken zurück in die Sauce geben. Tagliatelle für 3 Minuten in das kochende Wasser geben und abschütten. Pasta mit der Sauce servieren. (m: ebenfalls wie Petra glasierte Möhren dazu gemacht).
Quelle: Petra von Chili und Ciabatta
Bei solch schönen Knobläuchern (und Hühnern) heisst es rasch zugreifen. Bald genug muss man wieder nach einigermassen tauglichen Knollen suchen.
AntwortenLöschenKnoblauch in Zehen zu rechnen käme mir nie in den Sinn. Ich will dieses Jahr mal endlich endlich welchen einmachen, von Siebeck gibt's da ein feines Rezept zu.
AntwortenLöschenSchön, dass Du und Robert und ich heute gleichzeitig dem Knoblauch huldigen, wenn er bei mir auch nur so en passant daherkommt.
Jetzt muss ich doch tatsächlich mal passen. Sahne und Knofi..da streikt mein Magen, aber schmecken würde es mir ganz sicher!
AntwortenLöschenIch habe mal in irgendeiner Kochsendung aufgeschnappt, dass egal welches Rezept man in die Hände bekäme, man immer zuerst die Knoblauchmenge darin verdoppeln solle. Das ist hier wohl nicht nötig. ;)
AntwortenLöschenDie selbst gemachten Pasta stehen auch noch an. Bitte immer schön weiter locken, Micha ;)
Ja, das ist tatsächlich ein Gustostückerl! Klingt toll.
AntwortenLöschen@Astrid: Unbedingt Handschuhe anziehen, wenn du viel Knoblauch schälst. Ich hab vor ein paar Jahren Knofi eingelegt und danach hat sich von allen Fingerkuppen die Haut abgeschält.
Meine Eltern haben letzte Woche aus Südfrankreich einen ganzen Eimer voll Knoblauch heim gebracht. Man kann nicht genug frischen haben im Moment. Wir hauen uns den derzeit roh auf Butterbrot rein - willste mal riechen *huuuhh*
AntwortenLöschen;-)
@Robert: In seiner Zartheit ist der junge Knoblauch nicht zu vergleichen mit dem VIEL krätigeren Geschmack des gealterten. Zugreifen! Ganz deiner Meinung!
AntwortenLöschen@Astrid: Ah, ein Feriengast hat mir die letzte Woche das Rezept für Siebecks eingelegten Knofi in die Hände gedrückt. Klingt toll!
@Sybille: eine Unverträglichkeit? Dann keine crème - zur Zeit hat der Knoblauch Vorfahrt!
@Gisa: Jetzt mach mich nicht schwach: noch keine frische Pasta zubereitet. Gisa (streng ausgesprochen), das ist so pupsig und dabei SOOOO lecker. In meiner Küche haben nur zwei Geräte einen festen Platz ohne verräumt zu werden: die Marcato (zum Auswellen) und die Getreidemühle.
Bei uns gibts mindestens 1 Mal die Woche frische Pasta. Schließlich koche ja ich ;O)
@THF: Das Wort *Gustostückerl* gibts also wirklich?
Was soll am Knoblauch die Haut zum Schälen bringen? Aber mit Handschuhen arbeiten? Mmmmh, ich denke drüber nach - schließlich will auch ich Knoblauch einlegen.
@Wilde Henn: Och, der junge Knofi ist gar nicht so wild im Dunst. Vorallem wenn alle davon essen ;)
ok ok (beschwichtigend eingeräumt), nach dem Sauerteig ist vor der Pasta, geht klar ;) Und was war noch? Ach ja, Blätterteig, ist notiert. Dazu brauche ich dann aber einen gescheiten Ofen, das Gas-Schätzchen hat mich schon fast alle Nerven beim Brot backen gekostet. :D
LöschenIch habe zwar keinen Osi-Komplex, mein Komplex hiess Susi und Susi war ein lebendiges Kuscheltier. Nie,niemals nicht könnte ich einen seiner Artgenossen verspeisen. Aber diese köstlichen Schenkelchen begeistern mich.
AntwortenLöschenKrächz.. sobald ich wieder fit bin, gibt es DAS bei mir.
AntwortenLöschenAllerdings mit Kaninchen. Ich hab im Urlaub gerade mal wieder Kaninchen gegessen und gemerkt, dass es das schon ewig nicht mehr gab, dabei liebe ich es.
Jungen Knoblauch hab ich hier auch schon fleißig im Gebrauch, gerade vorhin gab es einen Salat damit! So lecker.
ja, das Wort Gustostückerl gibts tatsächlich.....
AntwortenLöschenden Osi-Komplex kann ich verstehen, wir hatten auch so niedliche lebendige Kuscheltiere, die dann im Kochtopf gelandet sind. Aber wir Kinder haben uns standhaft geweigert, die zu Essen.
Auch jetzt esse ich nur sehr selten Kaninchen.
Ich habe mich überlistet und auf dem Markt einen Kaninchenrollbraten gekauft. Das sieht nicht mehr so nach Kaninchen aus. Im Rohr geschmort, mit einer Sahnesauce und Pasta war das ein sehr leckeres Essen. Trotzdem kommt es nur sehr selten auf den Tisch.
Frischer Knoblauch...ich wünschte, er würde mir nie in der Küche ausgehen. Was allerdings schlecht möglich ist, da wir ständig welchen zu uns nehmen. Mittlerweile beschwert sich auch keiner mehr über den Geruch...also höchst selten, mein ich.
AntwortenLöschenIch könnte mir durchaus das Gericht mit Kaninchen vorstellen. Wir mögen das vorzügliche Fleisch sehr gerne. Aber auch mit Huhn ist es sicher ein Knaller.
@Sabine: Wer ißt schon etwas, das Susi heißt oder mit ihr verwandt ist ;)?! Ob wir das als erweiterte Satzung des IVH mit aufnehmen sollten?
AntwortenLöschen@ennah: Ja, bei mir geht die Geschichte nun auch in die Kindheit zurück. Das bleibt irgendwie. Obwohl ich weiß, dass Kanninchenfleisch gut schmeckt und ich hier gute Fleisch-Qualität kaufen könnte.
Mit Überlistung würde es bei mir auch leichter gehen. Oder der Ausrede, dass ich es nicht zubereitet habe, sondern nur der höfliche Gast bin.
@Frau Kampi: Oder? Frischer Knoblauch wird gerade zu einem Teil (Atem) von uns ;O).
Kanninchenfleisch IST köstlich. Aber jetzt stell dir mal vor, es wäre in etwa entfernt der VorVorVorläufer von Herrn Kampi - also in etwa... Und? ;O)
Wow die Hühnchenschenkel sehen so zart und perfekt aus!! Die Sauce mit dem Weißwein verfeinert klingt auch sehr gut. Toller Blog! Hast eine neue Followerin :D
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Tini
Dieses Gustostückerl werde ich gleich am Wochenende ausprobieren!
AntwortenLöschenSchöne Grüße aus Tirol
Ursula
@Tini: liebe Tini, Bienvenue - und vielen Dank für die charmanten Einstiegsworte :)
AntwortenLöschen@Ursula: Viele Grüße nach Tirol zurück! Ich bin gespannt, ob das Schmorgericht von dir auch den Titel *Gustostückerl* bekommt!