Ode an die Schlichtheit: Fliegenpilz-Suppe

Freitag, 17. August 2012

Und? Seid ihr kurz gestolpert? Wegen dem Fliegenpilz? Jaja, ich vergifte euch - heute ; ) - nicht. Ganz im Gegenteil. Das Rezept ist so schlicht, dass es schon nahezu, jetzt das Taschentuch bereit halten, berührend einfach ist. Es ist mir noch nicht einmal peinlich.

Wahrscheinlich liegt es an meiner Konditionierung. Wenn ich Tomatensuppe kredenze, dann muß sie schmecken wie immer und zwar genau so. Nix mit Basilikum-Nocken, nein auch keine Vanille, keine Ofenrösterei, genauso, pur Tomate mit dem Parfüm von Lorbeer. Dazu etwas Sahne und Crôutons - c'est ca. Selbstredend, dass dafür schöne, reife Tomaten von Vorteil währen. Aber wann, wenn nicht jetzt findet ihr allerortens in Europa die fliegenpilzrotesten Tomaten.

Habt ihr auch so Rezepte, die ihr ganz nach eurer Gewohnheit, eingebürgert oder aus Kindheitstagen, stets gleich zubereiten wollt, wie simpel auch immer?

Zutaten:

1kg Tomaten (+/-)
2 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
4 Lorbeerblatt
1 nussgroßes Stück Butter
Salz, Pfeffer
Zucker

Sahne

für die Crôutons
2 EL Butter
2 Scheiben gewürfeltes Brot vom Vortag
Salz, Pfeffer
etwas Thymian

Zubereitung:

Schalotte und Knoblauch fein würfeln. Tomaten waschen, vom Strunk befreien und in Stücke schneiden. Schalotte und Knoblauch in der Butter glasig dünsten. Die Tomaten und das Lorbeerblatt zufügen und bei geschlossenem Deckel eine halbe Stunde sanft köcheln lassen.

Das gewürfelte Brot in der Butter bei mittlerer Hitze von allen Seiten knusprig braten.

Die Tomaten durch die flotte Lotte geben (m: mittlere Scheibe) und so passiert wieder zurück in den Topf füllen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker gefällig abschmecken.

Zum Servieren mit Sahne besprenkeln und die Crôutons darauf verteilen.

 *Edit 2019: viel mehr wurde die Ode nicht erweitert als durch Knoblauch, etwas deutlicheren Gebrauch von Lorbeer und eine Note Thymian zu den Brotwürfeln. Durch die Lotte streiche ich die Suppe auch nie - pürieren reicht uns zum Genuß!


Ein bißchen muß ich mit meiner Piment d'Espelette angeben: das ist die Beute von zwei Pflanzen. Ich war überrascht, wie groß der Piment ist. Die meisten Chili-Schoten sind um einiges kleiner.

Das geht an Uwes Farben-Event - dieses Mal für den roten August

9 Kommentare

  1. Mit Schlichtheit bekommst Du mich immer. Sie erfordert besonders gute Grundzutaten und macht es der Köchin unmöglich, Mittelmaß unter Schaumschlägeren zu verbergen.

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  2. Sehr schoen! Bald reicht er fuer ganze Hauswaende, wie in Espelette... (wo wir dieses Jahr noch gar nicht waren, zu heiss fuer alles) herzliche Gruesse!

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  3. Judihuuiii, Suppe!!!
    *Schüsselchenhinhalt*
    Einmal ganz voll schöpfen bitte. Ich liebe Suppen. Und Tomaten ebenfalls.

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  4. genauso :-)! Nur die Fliegenpilzidee ist neu für mich, kopiere ich hiermit aber ganz unverfroren!

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  5. Bei der Hitze lieber keine heisse Suppe mehr, gerne etwas später im September.

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  6. @Astrid: Ohne gute Tomaten sollte man wahrscheinlich mehr würzen, das stimmt. Und das Abschmecken bleibt wohl stehts Gefühlsache.

    @Svea: Ganz herzliche Grüße an die Urlauber ins Baskenland, das Land des Espelette!

    @Henne: Immer nur her mit der Suppentasse - da ist auch noch etwas für dich übrig ;)

    @Uschi: Echt? Auch so simple? Auch ausgerechnet Lorbeer?

    @Robert: Im Sommer bin ich eigentlich auch ein Suppenkasper. Aber diese wunderschönen rosanen und roten Coeur de Boeuf wollte ich dann doch derart schlicht am liebsten essen.

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  7. Sind deine Piments auch so scharf?
    Unsere sind nicht zu essen, wir haben letztens welche gegrillt und es war beim besten Willen nicht essbar.

    Ich werde bald einige Chilisaucen einkochen ;-)

    Die Suppe sieht fein aus, wer braucht mehr bei den momentanen Tomaten?

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  8. Tomate mit Lorbeer, mehr braucht's für mich auch nicht. Falls meine jemals reif werden...

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  9. @Britta: Die Piments werden bei mir gettrocknet und dann pulverisiert - zumindest ist das der Plan ;)

    @Heike: Na laut Presse erwartet D einen Tropensommer. Dann wollen bestimmt auch deine Tomaten!

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