Als Kind war ich mit meinen Eltern öfters in der Bretagne. Dort angekommen bin ich immer als erstes ans Meer gerannt. Die Atlantikküste ist wild und rau, felsig mit schäumender Gischt und damals langen, unbebauten Stränden. Das Meer habe ich stets begrüßt, in mir, für mich, das Meer, das so groß ist und so weit und so respekteinflößend. Auch das Verabschieden habe ich nie vergessen. Und schneckige Muscheln in gelb und dunkellila habe ich gesammelt, die lilanen innen oft mit glizzerndem Perlmut. Ein Mal habe ich geträumt, wie ich am Strand Muscheln sammle - ein Lieblingstraum, man müßte ihn abonnieren können...
Später dann machte ich für einige Wochen ein Praktikum in einer Kunsttischlerei nahe an der französischen Grenze. Mit den Gesellen und dem Azubi habe ich die Mittagspausen verbracht. Außer dem Azubi und mir waren sie alle aus Frankreich und zwar aus der Bretagne. Lief nicht *Télephone*, *Indochine* oder eine andere 80er Jahre Fränzi-Band lief bretonische Musik währenddessen.
Bref, ich fühle mich der Bretagne verbunden. So habe ich mich sehr gefreut, als ich dieses Rezept des *far breton* von einer Bretonin bekommen habe. Abgesehen davon, dass der Far eben so schnell wie ein Clafoutis zusammengerührt ist, schmeckt er einfach himmlisch - nach Bretagne.
Zutaten - Tarteform à 30cm-Durchmesser:
750ml Milch
200g Zucker
250g Mehl
4 Eier
1-2 EL Rum
25-30 gedörrte Pflaumen (je nach Größe)
Zubereitung:
Zubereitung:
Ofen auf 160° vorheizen.
Die Pflaumen entkernen. Mehl und Zucker abwiegen. Milch erhitzen. Eier verrühren und nach und nach Mehl und Zucker klümpchenfrei unterrühren, abwechselnd mit der Milch.
Eine Tarteform von 30cm-Durchmesser buttern und mit Mehl bestäuben. Die entkernten Pflaumen darauf verteilen. Die Tarteform in den Ofen auf das Ofengitter stellen und dann die Milch-Eimischung vorsichtig darüber gießen. Damit ersparrt man sich den Wackel-Drahtseilakt, mit randvoller Tarteform größere Wege zurücklegen zu müssen.
45 Minuten backen. Auskühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben. Schmeckt auch am nächsten Tag noch genau so gut.
Auch ich habe wunderschöne Erinnerungen an Urlaube in der Bretagne, auch wenn ich dort nie einen Far breton gegessen habe, ich war schon als Kind eher die Herzhafte ;-)
AntwortenLöschenIn der Bretagne war ich noch nie (möchte aber schon).
AntwortenLöschenFar breton hingegen kenne gut und mag ihn sehr.
Der Schokozwerg hat so wunderbare Honigpflaumen gepostet, die könnte ich mir auch gut vorstellen in der molligen Eiercreme. :)
Hmmmm, lecker, ich liebe Far breton! Jetzt hätte ich am liebsten sofort einen, aber im Ofen ist schon ein Zopf, also muss das bis zum nächsten Wochenende warten. ;)
AntwortenLöschenOH, der steht schon ganz lange auf meiner Liste, aber die gedörrten Pflaumen haben mich immer ein wenig abgeschreckt. Wird das nicht zu süß? (Das aus meiner Feder ... ;))
AntwortenLöschendie pruneaux sollte man aber am besten doch eine Nacht im Rhum einweichen.....téléphone et indochine, et oui, c'était encore de la musique!
AntwortenLöschenwie gern würde ich ein Stück davon essen <3 sieht sehr lecker aus
AntwortenLöschenWeißt Du, was mir an diesem Post - neben dem köstlichen Anblick des Far Breton - den Nachmittag versüßt hat? Die Idee, dass man schöne Träume abonnieren können sollte. Da hätte ich auch ein paar, die ich sofort bestellen würde!
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus dem herbstlichen Berlin,
MOnd
ahhhh, wie lecker *-* ♥
AntwortenLöschen@Sabine: Wobei der far in seiner Rustikalität für Herzfhafte durchaus noch gehen sollte ;)...
AntwortenLöschen@Sybille: Bei dem far bin ich eigenwillig: so und zwar genau so und nicht anders muß er schmeckenm. Wobei sicher Möglichkeiten zum Abwandeln geboten sind bei einem solch schlichten Rezept.
@Gourmande: Ohja, jetzt fängt auch wieder die Zeit der Hefegebäcke an :)
@Schokozwerg: Neinnein, der far ist alles andere als süß und die gedörrten Pflaumen, die ich kenne, sind es ebenfalls nicht sonderlich. Nö, der far zählt eher zu den weniger süßen Kuchen.
@Bolli: Siehe Sybille - aber mit der Musik sind wir uns tatsächlich mal einig!
@LaBellaVita: Der schmeckt durchgezogen am nächsten Tag auch SUPER!
@Mond: Wir könnten eine Sammelbestellung, selbstverständlich nach individueller Auswahl, aufgeben...
Ja, Mensch, das wäre schön! Ganz liebe3 Grüße zurück...
@Natalija: Indeed :)
@
Oh, lecker! Er hat etwas von einem Clafoutis, ist aber etwas fester, oder? Mit den Pflaumen (dann noch in Rum eingeweicht) schmecht das bestimmt toll! A propos Pflaumen...heute habe ich Dein Pflaumenmus aus dem letzten Jahr nachgekocht, es ist wirklich super lecker geworden! :)
AntwortenLöschenDie Konistenz, Kathrin ist meinem Clafoutis nicht unähnlich, nur dicker. Ich mag die Pflaumen vorher nicht in Rum eingelegt haben, aber das ist Geschmacksache.
LöschenUnd welches Pflaumenmus hast du gemacht: das mit Schokolade oder das mit Cardamon? Ich kann mich ja immer noch nicht entscheiden, welches ich lieber mag ;)...viele liebe Grüße...
Es war eine schwierige Entscheidung, aber am Ende bin ich bei der Kardamomvariante gelandet. :) Beim nächsten Mal probiere ich es aber auch mit Schokolade aus!Liebe Grüße
LöschenCoucou Micha - hier bin ich jetzt gelandet - meine Eltern fahren in die Bretagne, davor kommen sie einen Nachmittag zu uns und passen auf Luisa auf, damit wir das Haus putzen können ;-) Als Einstimmung auf die Reise dachte ich, dass ich deinen Far Breton machen könnte - gute Idee oder do lieber was mit Frischobst? Nun verrat mir aber bitte, ob ich Rum kaufen muss (wie in den Zutaten angegeben) oder du ihn gänzlich weglässt (weil du magst ihn ja nicht, wie ich aus den Kommentaren lesen kann - wir auch nicht, aber in nem Kuchen könnte ich mich drauf einlassen, genauso wie auf den Löffel Kirsch in der Linzer)... Viele herzliche Grüße und Danke immer für deine Antworten. Hannah
AntwortenLöschenDoch, doch, Hannah, ich finde, dass da durchaus Rum reinmuß. Nicht ungewöhnlich - wie Bolli schreibt - die Pflaumen auch über Nacht in Rum zu tränken. Kann man durchaus ausprobieren. Ich mag den Far Breton sehr (Kindheitserinnerungen) aber gerade habe ich frische Pflaumen/ Zwetschgen - und die haben bei mir Vorrang. Allerdings ist der Far so schnell gebastelt, dass man auch noch einen mit frischem Obst daneben stellen könnte (vielleicht übernehme ich das - viele Leute am Tisch und brauche wenigstens 2 Kuchen ;-) liebe Grüße uns fröhliches Putzen!
LöschenDanke, Danke, Micha! Ich dachte mir auch, dass ich ihn mit frischen Zwetschgen mache, weil... ja, genau. So oder so: Den Rum gibst du einfach in die Masse - oder und nur das Einweichen magst du nicht so? Liebe Grüße zurück!
AntwortenLöschenMit frischen Pflaumen wird das dann eine Art Clafoutis - die Dörrpflaumen sind das, was das typische des Far Breton ausmachen, Hannah. Und so wie ich das Rezept aufgeschrieben habe, ist es original wie ich es von der Bretonin habe. Es gibt aber Varianten, die die Pflaumen eben einweichen - auch nicht schlecht. Ich mag den Far Breton einfach so, wie ich ihn gewohnt bin bzw. in Erinnerung habe - und das ist dieses Rezept ;-) Gutes Gelingen!
LöschenDie Qual der Wahl - oder einfach zwei Kuchen... Danke dir!
AntwortenLöschenSehr gut hat er uns übrigens geschmeckt - der schnelle Far... Ich hatte irgendwie Bedenken wegen der Trockenpflaumen - zu süß, zu schwer, aber nein, der íst gut genau so! Bin nun gespannt, was die Bretagne Reisenden nach ihrer Rückkehr für Vergleichsberichte haben... Bisou!
AntwortenLöschenLustigerweise - wieder mal parallel - liegt mir gerade ein weiteres Rezept zum Far griffbereit. Das muss ich eh mal abgleichen, in was die zwei sich eigentlich unterscheiden. Denn den (nach anderer Rezeptur) mochte ich nämlich auch. Logo, bin auch ich neugiereig, wie die Bretagne-Reisenden urteilen... Grüße!
LöschenOha, ich habe natürlich auch ein paar Vergleichsrezepte gegoogelt, mich aber (natürlich) ;-) fürs erste ganz auf deines verlassen und wie immer war das ne sichere Bank. Ein anderes Rezept hab ich mir für die nächste Runde dennoch behalten und zwar kommt da gebräunte Butter dran und als "Buttermädchen" klingt das auch verlockend. Bin gespannt, was du für eine Fariante hast! Liebe Grüße von Hannah
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