Chachuka - jetzt oder zu spät

Freitag, 3. Mai 2013

Jetzt muß ich euch aber den nordafrikanischen Paprika-Tomaten-Eintopf zeigen, sonst ist auch der letzte gelbblühende Löwenzahn zur Pusteblume geworden.

Laut *Täglich Vegetarisch*, in dem ein Chachuka als *leichtes Abendessen* vorgestellt wird, ähnelt es der klassischen italienischen Peperonata - nur dass hierfür die Gewürze und die Eier weggelassen werden. Auch Ottolenghi führt in *Jerusalem* ein Shakshuka auf, und meint, es käme ursprünglich aus Tunesien und wäre *ein herzhaftes Frühstück oder ein kleines Mittagessen*. So oder so (wobei wir es nicht gefrühstückt haben) ist es wunderbar variabel - und kann je nach Saison mit anderem Gemüse angereichert werden: jedes Mal kommt eine andere Version dabei heraus. Auch Madame Ziii hat vor kurzer Zeit einen solchen Topf präsentiert.

Für mich ist es deshalb ein schönes Gericht, weil ich ja - solange wir keinen eigenen Tomaten habe - keine Tomaten kaufe. Auch Zucchini und Aubergine werden nur aus dem eigenen Garten konsumiert. Das haben wir nachher in so großer Fülle, dass die Zeit der Abstinenz uns gut tut. Dann wird nämlich wenn es Gemüse hagelt mit voller Lust zugegriffen!

Für die Zwischenzeit habe ich ausreichend ofengeröstete Tomaten eingeweckt. Und diese wiederum sollte der kluge Koch mit Lust auf Sonne in den Tomaten auch vorbereitet haben. Was greife ich nicht ständig auf sie zurück. Ja, diese Gläser sind meine Lieblinge in der Speiß.
Zutaten:

2 El Öl
1 Zwiebel, halbiert, in feine Streifen geschnitten
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Koriander, frisch gemörsert
1/2 TL Harissa
1/2 TL Pimentón de la vera, mild  (geräuchertes Paprikapulver)
1 rote Paprika, entkernt, in feine Ringe geschnitten
1 gelbe Paprika, entkernt, in feine Ringe geschnitten
400g ofengeröstete Tomaten
(ersatzweise geschälte, grob gehackte Tomaten aus der Dose)

4 Eier
Salz, Pfeffer
Zubereitung:

Olivenöl geschickterweise in einer ofenfesten Pfanne erhitzen (oder später den Eintopf in eine Auflaufform füllen). Die Gewürze Kreuzkümmel und Koriander darin bei mittlerer Hitze sanft anrösten. Die Zwiebel zufügen und diese braten bis sie eine goldbraune Farbe angenommen hat.

Nun die Paprikaringe und den Knoblauch zufügen und weitere 20 Minuten bei stetigem Rühren schmurgeln lassen, bis die Paprika gar ist. Die Tomaten, den Pimentón und das Harissa zufügen und nochmals einige Minuten schmoren lassen. Mit Salz und Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken.

Den Ofen auf 180° vorheizen.

Nun falls nötig umfüllen und vier Mulden in die Oberfläche formen in die jeweils vorsichtig ein Ei geschlagen wird. Diese mit Salz und Pfeffer bestreuen und etwa 10 Minuten backen. Das Eiweiß sollte gestockt haben, aber das Eigelb sollte noch flüssig sein (die Eier sehen länger *flüssig* aus, als sie es sind).
Achtung: Ina Vainohullu melde dich bis Sonntag 12.00Uhr bei mir - sonst werde ich das Buch *Der große Lafer* anderweitig verlosen!

20 Kommentare

  1. Das sieht mir nach einem perfekten Frühstück/Mittagessen für den Samstag oder Sonntag aus :)

    Ofentomaten muss ich dieses Jahr auch mal machen, ich hoffe, dass sie gut schmecken, sonst lohnt sich ja die Arbeit nicht...

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  2. Lustig, heute abend steht ein sehr ähnliches Gericht auf dem Plan. Da werd ich mir würztechnisch bei dir noch etwas Inspiration holen!

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  3. Deine famosen Ofentomaten stehen auf meiner Liste. In diesem Jahr muss es klappen! Alldieweil halte ich mich mit denen aus der Dose gütlich, und da ich ohnehin gerade auf dem Tomatentripp bin, kommt mir Dein Rezept gerade recht :D

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  4. Da ich mit Paprika große Probleme habe, muss ich dein Gericht heute leider stehen lassen, aber diese herrlichen Löwenzahn-Wiesen schaue ich mir gerne an!

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  5. Ja, di Shakshuka aus Jerusalem ist toll. Hier stand sie auch schon auf dem Tisch - http://www.foodina.eu/index.php/2012/11/29/shakshuka-nach-yotam-ottolenghi/
    Und der Mann überlegt auch immer wieder, sie mal zum spätem Frühstück zu essen.
    Die Ofentomaten muss ich diese Saison auch mal nachbasteln, wenn die eigenen Tomaten reif sind.

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  6. Shakshuka - ein tolles Gericht! In meiner Ottolenghi-Reihe war es als Schlusslicht geplant, aber inzwischen habe ich noch weitere Gerichte aus Plenty gekocht... ;) @Deichrunners Eva: Ich vertrage Paprika sonst auch nicht, aber diese Zubereitung ist sehr gut verträglich!

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  7. Shakshouka ist eines meiner absoluten Lieblingsessen; wenn auch nicht zum Frühstück. Mit deiner Würzmischung werde ich es auch mal testen.
    Auch ich habe meine Probleme mit Paprika (wie ich am Wochenende wieder feststellen durfte), aber bei Shakshouka merkwürdigerweise nicht.

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  8. warum pressierts denn so mit diesem Gericht ? Das möchte und würde ich auch im August essen.

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  9. @Sandra: Höre ich da kritische Töne zu den *Ofentomaten* ;O)? WIR zwei reden uns nochmal NACH der Tomatensaison!

    @Kathi: Je nach Lust und Laune auch zu würzen: eben eher mediterran (hier) oder nordafrikanisch (s. etwa Frau Ziii). Ist aber schon lustig, dass sich Rezepte auf den Blogs irgendwie überkreuzen, oder?

    Du, und? Immer vegetarisch oder nur beim Selberkochen?

    @Schokozwerg: Menschen, die so ihre Schwierigkeiten mit dem Tomaten haben, die finde ich irgendwie doch sehr eigenartig ;)

    @Eva: Notfalls könnte man die Paprika ja vorher schälen - würde es dann besser werden?

    @Tina: Der Yotam macht sie ja wieder ein bißle anders - gut, dass man das bei dir gut vergleichen kann. Aber der Eintopf ist wirklich so einfach wie prima!

    @Yushka: Der Yotam hat uns fest am Wickel - aber doch auch zurecht, nict ;)?

    @Magentratzerl: Dann bist du mit Yushka bereits die zweite, deren Paprika-Unvertäglichkeit bei Shakshuka eine Ausnahme macht. Ist ja bemerkenswert! Und nee, zum Frühstück lieber Butterbrot :)

    @Robert: Also auf deinem Teller gings heute bedeutend frühlingshafter zu... Und die Dringlichkeit des Postens lag vorallem an der *Naturbilder-Kombi*. Aber schön, dass du deine Gabel bei mir mitschwingen möchtest :)

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  10. Chachu-was? - war mein erster Gedanke. Jetzt weiß ich Bescheid. :o)

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  11. Ja, Yotam hat uns definitiv am Wickel... Wenn ich was anderes dazwischen koche, bin ich fast enttäuscht, weil es gegen diese kraftvollen Aromen alles so... naja, fast fad... schmeckt! Oder auch - ich glaube Claus war es, der diesen Schlusspunkt damals bei Robert gesetzt hatte:
    Der Ottolenghi ist gut! Basta!

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  12. Ich bin hin- und hergerissen zwischen deinen köstlichen Rezepten und den herrlichen Landschaftsbildern - beides zusammen haut mich regelmäßig um!
    Danke für´s Teilen!
    LG
    Christiane

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  13. samstagsessen gerettet :) danke.
    liebe grüße von ulma

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  14. Wunderbares Gericht! Wohl dem, der immer einen Schwung Ofentomaten in der Speiß hat - meine sind schon lange weg...

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  15. @Luna: Klingt doch nach Band-Name, oder ;)?

    @Yushka: Basta! Punkt.

    @Christiane: Was bist du so charmante - merci!

    @Mme Ulma: Immer wieder, gerne!
    Im übrigen finde ich dieses Gericht auch einen super Ansatz für eine vegane Chili con Carne - also noch was Bohnen (weiße oder rote) oder Mais dazu...

    @Uwe: Wohl war - du sagst es. Es kommen zwar schon die ersten Freiland-Tomaten aus der Ferne, aber die sind noch nicht zu vergleichen mit der Beute in der Speiß.

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  16. Dieses Gericht weckt wundervolle Erinnerungen bei mir und erinnert mich an die Zeit, in der ich in Tunesien gelebt habe. Chakchouka wurde da übrigens immer mit viel Tomatenmark zubereitet...

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  17. So hätte mein Chachuka auch ausgesehen, hätte ich diese überaus hübsche Pfanne dafür noch gehabt ;)

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    1. Tja, geschnenkt ist geschenkt und wiedergeholen... ;O) - ich liebe dieses Schmuckstücken! Und du siehst, ich pflege es emsig. Es wird dir hier noch öfters vor die Augen kommen!

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  18. Und das ist gut so! Geht einem ja nicht mit allen Geschenken so :D

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  19. Ich sehe jetzt erst, dass bei dir auch so eine ausgesprochen leckere Shakshuka-Pfanne auf dem Tisch stand. Ein sehr pflegebedürftiger Garten lassen Bloglesen derzeit nur in Mini-Häppchen zu ;-)

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