Herbes de Provence heißen deshalb Kräuter der Provence, weil diese in Südfrankreich (gilt auch ein Stückchen weiter nördlich für die Drôme) wild und ungezügelt wachsen. Alles gedeiht derart prächtig, dass vieles bei uns wieder aus dem eigentlichen Kräutergarten rausgeflogen ist: der Estragon kam an den Hang, der Wucherer, Melisse und Minze wächst untilgbar wie Unkraut überall, der Rosmarin ist eine Hecke und der Salbei, ebenfalls ausgelagert, kann man mit zwei Armen nicht mehr umfassen.
Abernten ist unmöglich. Also bediene ich mit grenzenloser Lust am Kraut stets aus dem Vollen. Heute sollte es der Salbei sein. Und wenn wir schon so launig über Südfrankreich reden, dann kommen wir um den Knoblauch nicht herum.
Und für den gilt das altbekannte Motto: Nicht kleckern, glotzen! Daher gabs als I-Tüpfelchen noch dieses Evergreen-Pü dazu.
Zutaten:
2 Hähnchenkeulen
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
1 EL Mehl
2-3 EL Olivenöl
2-3 EL Olivenöl
1 kleine Schalotte, fein gewürfelt
1 Knolle Knoblauch, Zehen in feine Scheiben geschnitten
1 Knolle Knoblauch, Zehen in feine Scheiben geschnitten
150 ml Portwein
150 ml Hühnerbrühe
150 ml Hühnerbrühe
30 ml Balsamico
3 EL Creme fraiche
2-3 Zweige frischer Salbei,
2-3 Zweige frischer Salbei,
teilweise ganz, teilweise nicht zu fein in Streifen geschnitten
Zubereitung:
Öl im Bräter erhitzen, einzelne Salbeiblätter darin frittieren und auf Küchkrepp abtropfen lassen. Die Keulen salzen, pfeffern und mehlieren und nun ebenfalls ringsherum knusprig braten. Aus dem Topf nehmen, Hitze reduzieren und die Schalotte samt Knoblauch und dem geschnittenen Salbei anschwitzen.
Mit der Hälfte des Portweins ablöschen und etwas einköcheln
lassen. Restlichen Portwein, Hühnerbrühe und den Balsamico dazugeben und
zugedeckt 45 Minuten lang leicht köcheln lassen.
Die Keulen nochmals kurz unter den Grill legen bis sie aufgeknuspert sind. Währenddessen die Sauce etwas einreduzieren lassen. Die Crème unterrühren, den Schuß Balsamico-Reduktion dazugeben und nochmals abschmecken.
Mit dem herrlichen Karoffelpü und den frittierten Salbeiblättern servieren.
Hach...ich bin neidisch auf Deine wuchernden Gartenkräuter.....
AntwortenLöschenIch schließe mich der Neidfraktion an;-)
AntwortenLöschenDie Beschreibung deiner Kräuter lässt mich nur traurig und mitleidig auf meine mickrigen Büschelim kalten und mal wieder verregneten Deutschland gucken...und wie das duften muss....*schwärm*
Wie wundervoll! Ich gönne dir den Kräuterdschungel von ganzem Herzen und hätte ihn gern auch! :-)
AntwortenLöschenUnd das seidige Kartoffelpü gibt es hoffentlich bald auf meinem Teller...
Fritierten Salbei liebe ich...und das Kartoffelpüree tönt ebenso herrlich wie der Rest....
AntwortenLöschenSchon praktisch, wenn man nur so vom vollen schöpfen kann, gell. Da haben wir es gut.
AntwortenLöschenGestern habe ich übrigens auch mit Knoblauch geklotzt. Pasta - und heute machen alle einen Bogen um mich. ;-)
was bei euch ungezügelt wächst, muss bei uns andauernd gepflegt werden. Salbei ist mir erfroren. Der Lavendel wegen zu kurzem Schnitt eingegangen. Dafür gedeiht die Sariette und der Rosmarin als Erinnerung an den Süden.
AntwortenLöschenKnoblauch und Salbei - zwei gute Freunde schlechthin! Meiner wächst derart kräftig, ich weiss schon gar nicht mehr wohin damit! Nun denn, ein weiteres Rezept habe ich ja jetzt :)
AntwortenLöschenVon der hier bei uns bekannten Kräutermischung herbes de provence halte ich allerdings nicht viel. Meist schmeckt die ziemlich fies nach Heu und in der Provence selbst habe ich jedenfalls noch nie einen Einheimischen die Mischung verwenden sehen?! Touristenmasche, oder nicht?
Du beschreibst die Kräuterpracht so wunderschön, dass ich fast den Duft in der Nase habe - herrlich!
AntwortenLöschenLG
Wie fein.. ich schwelge hier auch schon die ganze Zeit in jungem Knoblauch ;-) gerne auch roh im Salat...
AntwortenLöschenIch glaube, auch dieses Hühnchenrezept muss ich dir demnächst nachkochen *seufz*
Das sieht ja mal wieder fantastisch aus, nur beim Katoffelpüree möchte ich mein Veto einlegen, da bevorzuge ich doch lieber den Stampfer, da wird das Püree nämlich herrlich fluffig! ;-)
AntwortenLöschenMit Geflügel hat man mich sowieso, doch wenn duftende Kräuter hinzu kommen, bin ich umso mehr begeistert.
AntwortenLöschen@Mel: Wir wollen aber nicht verschweigen, dass es aber auch weniger wuchernde Kräuter gibt, wie etwa Schnittlauch... Aber ansonsten ist es tatsächlich ein Träumchen :)
AntwortenLöschen@Katja: Das mit dem Wetter - soweit ich es verfolgt habe - ist diesen Sommer in D aber auch ein Trauerspiel. Ich freue mich mit, dass es nun warm werden soll.
@Eva: Das Pü ist wirklich eine Entdeckung letztes Jahr gewesen!
@Susanne: Wer Knofi mag und kein Vegetarier ist, der müßte nahezu zwangsläufig dieses Essen mögen.
@Zorra: Der Kräutergarten zählt eindeutig zu den Vorteilen des Auswanderns ;)
@Robert: Wie gut, dass man Lavendel und Salbei nachpflanzen kann. Und soooo viel Gerichte, zu denen ich Salbei mag, gibts ja dann auch nicht. War das jetzt ein wenig tröstend?
@Marco: Also ich mische meine Kräuter lieber für jedes Essen frisch. Ehrlich gesagt, habe ich mich hier noch nie umgeguckt nach herbes de provence - warum auch ;)
@Fahrradfrau: Oh, das freut mich aber - dann weddel ich dir noch ein Extra-Gerüchlein rüber!
@Britta: Was die Menge an Knoblauch in unserem Essen angeht, sind wir beide schmerzfrei. Du wahrscheinlich genauso. Aber frisch ist der Knoblauch herrlich zart und überhaupt nicht scharf!
@Ines: Gegen den normalen Stampf ist gar nichts, überhaupt nichts einzuwenden. Aber als weiteres Pü im Répertoire ist das Siebeck-Pü echt ein Hit! Ausprobieren ;)
@Sabine: Mir gehts genauso: Geflügel und frische Kräuter sind für mich eine prima Kombi!
Kartoffelpüree mit Sahne statt mit Milch werde ich definitv mal ausprobieren ;-)
AntwortenLöschenOch Ines, jetzt komm' - ich wette, du traust dich! Also ich trau' dir ;)
LöschenWow, das war lecker. Tolle Kombination! Durch die recht großen Mengen Portwein und Balsamico ist es mir aber etwas zu süß geworden – beim nächsten Mal werde ich die Balance daher etwas in Richtung Hühnerbrühe verschieben. Und beim Kartoffelpüree bevorzuge ich auch den Stampfer. Herrliches Sommeressen!
AntwortenLöschenAm geschicktesten ist es wohl, mit Balsamico ganz am Schluß abzuschmecken, dann sitzt es je nach Geschmack!
LöschenFreut mich, dass es dir gefallen hat. Und hey, bei dem Pü war ich auch SEHR skeptisch: mit Olivenöl und mit Zauberstab. Aber so wahr ich hier schreibe: es wird Hammer! Logo beibt der gute alte Stampf dennoch der gute alte Stampf!