*blumige* Tomatentarte mit Kräutern der Provence

Montag, 5. August 2013

Damals zur Gymi-Zeit war es harter Tobak der einzige Hippie im Jahrgang zu sein. Mittlerweile schätze ich am einstigen Hippietum lediglich das dicke *PEACE* und die légère, bunte Kleidung. Freie Liebe, Esotherik und die Kifferei können mir allerleichtest gestohlen bleiben.

Hier in der südfranzösischen Campagne sehen viele - rein optisch - schwer nach Blumenkindern aus. Durch die vielen arabischen und afrikanischen Einwanderer tragen auch die Fränzis gerne farbenfrohe Stoffe - und zwar ohne jede Altersbeschränkung. Ein fröhliches Bild im Sommer. Selbst die Touristen lassen sich anstecken und kaufen munter auf den Märkten bei den vielen Ständen, deren Betreiber die Winter in Indien verbracht haben und mit viel *Ware* zurückgekehrt sind. 

Für meinen Lebensstil finde ich es äußerst entspannend, dass ich mit der Kleidung, die ich im Garten anhabe, die Löcher bekommen dürfen und Fleckchen haben, auch einfach - ohne mich umzuziehen - auf den Markt kann. Kleidung ist Klamotte und muß kein Outfit sein. Nicht, dass ich das immer so mache - aber ich könnte. Eine schöne Freiheit.

Ein Mal mehr mache ich also Werbung, dass sich mit dieser *Blume* ganz wunderbar kochen läßt - denn das ist der Lavendel für die meisten hauptsächlich. Aber als Gewürz, oder wie die Fränzis sagen als *Parfum*, ist der Lavendel aus meiner Küche nicht wegzudenken. Ich erinnere an geschätze vorgestellte Evergreens wie diese Aprikosentarte mit Lavendel (gabs dieses Jahr bereits wieder) oder diese Gnocchis. Oder schlicht an gestern.
Zutaten - Form 24cm Durchmesser:

110g Mehl (m: T65)
40g Einkorn-VK, fein gemahlen
75g Butter
Salz
etwas kaltes Wasser

500g Eiertomaten (m: Roma)
100g Ziegenfrischkäse
1 TL grober Dijon-Senf
1/2 Bund gemischte Kräuter
(Thymian, Lavendel, Rosmarin)
1/2 TL Oregano
Salz, Pfeffer
3 EL geriebener Hartkäse (gerne Ziege/ m: Chantal)
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Zucker
Zubereitung:

Aus den Zutaten für den Tarteboden wie gewohnt einen Teig herstellen und mindestens 1 Stunde kühl stellen (bei Beigabe von Vollkornmehl den Teig mit etwas mehr Wasser verkneten als üblich, da das Vollkorn beim Ruhen noch schluckt).

Backofen auf 190° vorheizen.

Die Tomaten überbrühen, häuten, vierteln dabei Stielansätze entfernen (und wer mag auch Kerne/ m: dieses Mal nicht gemacht). Die Kräuter waschen und fein hacken. Die Hälfte davon mit dem Ziegenfrischkäse und dem Senf verrühren. Leicht salzen und pfeffern.

Den Teig auswellen und die gebutterte Tarteform damit auslegen (m: 20 min in die Tiefkühltruhe gestellt). Die Käsecrème auf dem Teig verteilen und eng mit den Tomaten belegen. Die restlichen Kräuter darauf verteilen, ebenso den geriebenen Käse. Mit Olivenöl beträufeln, salzen, pfeffern und etwas zuckern.

Die Tarte etwa 45min backen - wenn sie zusehr Farbe bekommt, den Ofen auf 180° runterschalten.
Inspiration: Alpenküchen: Genuss & Kultur GU

11 Kommentare

  1. Perfekt, die mache ich heute Abend! :-)
    Und das mit der Klamotte geht überall, auch in Hamburg - so es einem egal ist, was "die Leute" denken oder sagen. ;-)

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  2. Eine wunderschöne Tarte! Wenn ich nur meinem Franzosen den Lavendel schmackhaft machen könnte, ihn erinnert das immer zu sehr an Spülmittel...

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  3. "Eingestellt um 6:30 Uhr". Uff! Vielen Dank, liebe Frau Frühaufsteherin! Diese Tarte muss gemacht werden, ob ich jetzt Lavendel hab oder nicht! (Ich bin's übrigens, Stella, die Umstellung vom Bloggerprofil auf das Google+-Profil brachte den vollen Namen mit sich).

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  4. ein sommertraum. springt gleich nach ganz oben auf die nachkochenliste.
    liebe grüße von ulma, die angezogen sein, ohne outgefittet zu sein ganz gut findet.

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  5. Dieser Art von Hippietum schließe ich mich mal an....schönes Kleid...schöne Tarte....und ich erlaube mir, Dich um die vielen Blüten ein wenig zu beneiden, denn so üppig ist es bei uns nicht. Was möglicherweise auch an meinem braunen Daumen liegt...

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  6. Ich wäre heute beinahe zur Diebin geworden. Denn als ich heute in sengender Hitze des Skandinavienhochs einen offenen oder Zeit habenden Friseur suchte, stand ich plötzlich vor Lavendel. Hier. In Schweden. In einem Vorgarten. Leider ging dann die Tür auf und ein Vater diskutierte mit diversen Sprösslingen, wann er sie von irgendwas abholen solle und so wurde die Straftat vereitelt. Aber ich weiß ja jetzt, wo ich des Nachts bei Mondschein suchen muss ...

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  7. @Eva: In der Stadt fühle ich mich vielviel schneller schebbelig angezogen als auf dem Land. Vielviel schneller! Und? Hats geschmeckt?

    @Susanne: Nullkommaüberhauptnicht schmeckt diese Tarte nach Spülmittel - *Promis* kannst du deinem Franzosen ausrichten ;)

    @Stella: Ich bin zwar tatsächlich eine Frühaufsteherin, aber das Veröffentlichen der Posts läuft vollautomatisch. Und das du DIE Stella bist, war mich klar, auch wenn ich dich mit Christiane angesprochen haben!

    @Mme Ulma: Hauptsache auf der Straße angezogen ;)... Wobei ich in der Stadt schon sehr hübsch kombinierten Kleidungsstücke an Frauen nachschauen kann!

    @Susanne: Nun, Lavendel zählt eben zu den typischen Pflanzen von hier - das bedeutet auch, dass sie in diesen Breitengraden besonders püschelig werden!

    @Stella: STELLA! Du wirst mir doch nicht mondsüchtig in dem Garten ...

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  8. Danke für das Rezept! Hab es als Anlass genommen, ein paar Zweige unseres hessischen Vorgartenlavendels zu verwerten. Hat sich sehr gelohnt!

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  9. Die Tarte ist klasse, die gibts hier immer wieder, wie so viele von deinen Gerichten. Danke für diesen tollen blog.
    LG Karin

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    1. Kommentare wie der deine sind ZUCKER, liebe Karin - vielen Dank, das freut mich natürlich sehr. Dafür mache ich ja dieses Blog... liebe Grüße zurück

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