Das Vogelhäuschenbrot oder Juli's Meisenknödelbrot

Freitag, 28. Februar 2014

 
Es war bisher wohl einer der mildesten Winter in Europa überhaupt und ich fürchte mich etwas davor, dass wir das dann in Gartenmonaten wie April oder Mai werden büßen müssen. Etwas Wetter-Unkerei gehört zu jedem passionierten Gärtner.

Geradezu manisch-mechanisch treibt es Lucien, der alte Bauer, bei dem wir unsere Eier wöchentlich holen, zu solcherlei Mutmaßungen aller Art. Noch kein Frühjahr ist ihm entgangen, wann der Kuckuck zum ersten Mal gerufen hat. Alles untrügliche Zeichen... leider für alles Mögliche.

Oder zum Glück. Ich will doch SCHWER hoffen, dass es nicht wieder das dritte Jahr in Folge an unseren heißgeliebten Pflanzenmärkten Hunde und Katzen regnet. Zumindest müßen wir kein schlechtes Gewissen haben, diesen Winter *unsere* Vögel vernachlässigt zu haben. Mit Schnee wars ja nun nicht so dicke. Ich kann mich an kalte Winter erinnern, da zählten wir über zwanzig verschiedene Vogelarten an unserm Vogelhäuschen. Zugegebenermaßen entwickelte es sich dadurch auch zu einem sehr *exklusiven* Hobby: fast 10kg Sonnenblumenkerne verfütterten wir wöchentlich. Bon, andere geben Geld für Konfetti aus...

Bei diesem Brot handelt es sich zu einem Art Äquivalent zu dieser Geschichte: es ist ein Vogelhäuschenbrot oder Meisenknödelbrot. Tatsächlich habe ich es mal geschafft, dass es dem Habib zuviel der Körnerei war. Überhaupt nicht schlimm, so blieb nämlich mehr für mich. Ich liebe derart kräftige Brote (großes *Achhhh* aus der Ferne und einem geseufzten Stück Butter dazu...).Einen Dank an die liebe Juli (die mich entzückt mit ihrem Brotfernsehbild  - und Juli, warst es nicht du, die sich dabei niedlicherweise die Stirn verbrannt hat? ;) für die herrliche Inspiration, endlich ein Brot mit Haselnüssen zu backen!
 
 
Zutaten für 2 x 750g Formen*:

Sauerteig - 12-16h bei etwa 24°:
360g Roggen-Vollkorn, grob geschrotet
400g Wasser
25g Roggen-ASG (aufgefrischt)

Quellstück - mindestens 2h vorher ansetzen:
200g Haselnüsse
60g Kürbiskerne
40g Sonnenblumenkerne
20g Goldleinsaat
20g Leinsaat
20g Sesam
20g Mohn
200g Wasser, warm

Brühstück - mindestens 2h vorher ansetzen:
260g Dinkel-Vollkorn
300g Wasser (90°)

Hauptteig:
ST
QST
BST
280g Roggen 1150
20g Rübensirup
1 TL Brotgewürz (optional)
20g Salz
10g Hefe
ca. 30ml Wasser (eventuell mehr)
 
 
Zubereitung:

Am Vorabend Sauerteig auffrischen und dann entsprechend ansetzen.

Morgens ebenfalls bei Zeiten sowohl Quell- wie auch Brühstück fertig machen. 

Die Zutaten des Hauptteiges mischen und etwa 6 min kneten. 40 min zur Teigruhe stellen, dann erneut kurz durchkneten - dabei wenn nötig noch schluckweise Wasser zufügen. Die Kastenformen buttern. Den Ofen auf 250° vorheizen.

Je nach Wunsch den Teig zu zwei länglichen Teiglingen formen oder in die Form löffen und etwa 1 1/2 Stunden gehen lassen (evt. etwas kürzer) bis zur vollen Gare. Die Teiglinge stippen und in den Ofen einschießen.

Nach 10 min auf 220° runterschalten, nach weiteren 10min auf 200. Gesamtbackzeit 1 Stunde - Klopfprobe. Noch weitere 5min ohne Form. 

*Anmerkung m: Oder man bäckt das Brot in je 1kg-Formen - dann wird es nicht so hoch, sondern etwas flacher wie bei Juli, was ich ebenfalls ganz charmant finde. 
 
Inspiration: Juli von KAMAU 

15 Kommentare

  1. Das Brot schaut ganz großartig aus und trifft genau meinen Geschmack! Mist, ich hatte mir gerade ein Rezept fürs Wochenende rausgesucht, jetzt werde ich wohl noch mal wechseln :) Ich werde lediglich Walnüsse statt der Haselnüsse verwenden...
    Ach ja, jetzt freue ich mich aufs Brot backen!

    Ein kleines Vogelhäuschen haben wir gegenüber vom Balkon, ist quasi das Katzen-TV ;)

    Und ich bin auch schon gespannt, wie es Wetter-/Gartentechnisch dieses Jahr wird, wobei das auch dem Balkon schon mal etwas einfacher ist...

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  2. Das ist ein Brot ganz nach meinem Geschmack, auch wenn ich die Haselnüsse ähnlich wie Sandra durch Walnüsse oder Mandeln ersetzen müsste. Viele Grüsse in die Ferne. Hoffentlich kommst du bald wieder nach Hause zu Brot und Butter *locklock* ;-)

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  3. Das schaut großartig aus; auch für mich kann ein Brot gar nicht genug Körner haben. Und wie meine Vorrednerinnen .... müßte auch die Haselnüsse ersetzen.

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  4. Ich hatte schon Angst, du wärest jetzt auch noch ganz vom Mehl weg! Es gibt doch auch solche "Meisenknödelbrote", reines Eiweiß, keine bösen Carbs, Nüsse, Quellmasse...
    Aber dieses wunderschöne Kastenbrot verdient den Namen "Brot" noch voll und ganz, super lecker stelle ich mir das vor!
    Liebe Grüße
    Cheriechen

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  5. Vielen Dank für dieses Tolle Rezept! Ich bin erst seit ein paar Monaten richtig ins "Sauerteigbacken" eingestiegen und habe hiermit ein neues Lieblingsbrot gefunden.

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  6. Brot mit Nuss drin, da kriegst Du mich, das liebe ich! Und nur Butter drauf......

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  7. Das Brot sind sehr verlockend aus und ich möchte es nachbacken. Ich stutze aber bei dem Brühstück. Werden hier wirklich ganze Körner einfach mit Wasser übergossen. Sonst werden die Körner immer weich gekocht bzw. das Brühstück mit Schrot hergestellt.

    Danke für Deine Antwort.

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    1. Ja, Susanne, da hast du ganz recht, hier auch. Mit Dinkel-Vollkorn meine ich Dinkel-Vollkornmehl (und nicht wie du verstanden hast das ganze Korn) - so stimmts dann wieder und dem gelungenen Brühstück samt Brot steht nix mehr im Wege ;)

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  8. Hallo! Nach unzähligen Rezepten von anderen Blogs habe ich nun dieses Rezept auserkoren zum nachbacken. :) Nur frage ich mich wieviel Wasser du denn für das Quellstück verwendest? Ich glaube ich bin nämlich blind und finde die Wasserangabe nicht. :( Vielen Lieben Dank schon mal für deine Antwort.
    Liebe Grüße
    Bettina

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    1. Nein, mein Fehler, Bettina, Danke für den Hinweis - Rezept ist ediert. Nun sollte dem Gelingen nix mehr im Weg stehen ;)! Viel Spaß beim Nachbacken - ich werde das Brot auch demnächst mal wieder backen... die perfekte Jahreszeit dafür!

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    2. Dankeschön! Ich werde berichten! :)

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  9. Hallo. Kann man das Brot auch ohne Hefe backen? Bleiben sie gesund. Aleksandra

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    1. Ja, das könnte ohne Hefe funktionieren, Aleksandra, da der Sauerteig anteilig zum Brotteig ja recht hoch ist.

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  10. Hallo, ich habe gestern dieses tolle Brot gebacken und bin total begeistert. Grundsätzlich sind diese Schrot- und Saatenlastigen Brote für mich immer schwer händelbar da die Krume oft klitschig wird. Habe heute das Brot aufgeschnitten und es ist sowohl geschmacklich als auch optisch 1a geworden. Die Krume ist schön feinporig und kernig-aromatisch. Beim Aufschneiden blieb nichts am Messer kleben. Dünn aufgeschnitten mit Schinken oder Käse als Belag ein Genuss. Das kommt auf jeden Fall auf meine Favoritenliste. Vielen Dank für das tolle Rezept.

    Viele Grüße
    Eva

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    1. Vielen Dank für dein Feedback, Eva! Das ist auch eines meiner absoluten Lieblingsbrote, das ich mittlerweile aus reinem Vollkorn backe. Gelingt mir immer!
      viele liebe Grüße zurück

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