Badezusatz: Maronen-Kartoffel-Suppe

Montag, 10. November 2014

Ein kurzer Aufenthalt in Süddeutschland schenkte mir Bilderbuch-Herbsttage im Schwarzwald, eine freudige Begegnung, Petersilienwurzeln (dazu kommen wir noch) und die neueste *Essen und Trinken*. Unter anderem.

Beim ersten kurzen Durchblättern der Zeitschrift fiel mir die Suppe sofort ins Auge. Auch weil unsere Pastinaken dieses Jahr im Garten wirklich den Musterknaben machen (da hätten sich die Petersilienwurzel ruhig ein Beispiel dran nehmen können, die anarchistischen Verweigerer).

Gerne würde ich behaupten, dass ich es war, die die Zutaten für diese Suppe derart zusammengeführt hat. Eigentlich hätte ich dafür in der Lage sein MÜSSEN. Denn sie trifft absolut meinen Geschmack. Und dann diese Einlage: die herrlichen Karamell-Maronen (sowieso mit das Beste, das man aus Kastanien zaubern kann), das Gegengewicht dazu durch das Steinpilzsalz und die Frische dank dem Kräuteröl. Ich könnte darin baden!

Der einzige Wermutstropfen: Kastanien schälen finde ich noch schlimmer, als Pilze putzen...
Zutaten:

1 Schalotte, fein gewürfelt
300g Kartoffeln, in 2cm große Stücke
200g Pastinake, in  2cm große Stücke
45g Butter
1 Lorbeerblatt
100ml trockener Weißwein
800ml Gemüsebrühe
400ml Milch
300g geschälte Maronen 
(frisch gegart oder Vakuumpack)
60g Zucker
Piment d'Espelette
6g getrocknete Steinpilze
fleur de sel
1/2 Bund Schnittlauch (m: Kresse)
1 Beet Kresse (m: Kapuzinerkresse)
Zitronensaft
8 EL Rapsöl

Zubereitung:

In 30g Butter die Schalotte glasig dünsten. Die Pastinake und die Kartoffeln dazugeben und ebenfalls etwas mitschwitzen.

Das Wein und die Brühe anschütten, das Lorbeerblatt zufügen und aufkochen lassen. Ebenso die Milch anschütten, den Deckel auflegen und etwa 30min köcheln lassen.

Ein Drittel der Maronen in kleinere Stücke schneiden. Den Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren lassen. Dann die Brühe (80ml) anschütten ( Obacht, heiss) und die Maronen dazu in den Topf geben. Die übrige Butter reinschmelzen lassen und mit Piment d'Espelette würzen.

Die getrockneten Steinpilze im Blender zu Pulver zerkleinern, mit fleur de sel (etwa 3 TL) mischen und zur Seite stellen. Die Kräuter mit dem Öl zu einem dünnen Pesto vermischen.

Die restlichen Maronen am Ende der Garzeit in die Suppe erwärmen, das Lorbeerblatt entfernen und die Suppe mit Hilfe des Zauberstabs sehr fein pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Die Suppe in Tellern anrichten und mit den Karamell-Maronen, dem Seinpilzsalz und dem Kräuteröl garnieren. Finger lecken!
Quelle: Essen und Trinken 11'2014

12 Kommentare

  1. Ich bin mit dir völlig einig - Kastanienschälen ist schlimm - ich bin nur noch am Überlegen, ob nicht vielleicht Schwarzwurzelnschälen noch schlimmer ist? Ich hab das klebrige Zeugs noch immer an den Fingern (ich hätte ja auch Handschuhe anziehen können ;-) )
    Dafür lacht mich deine köstliche Suppe an.

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  2. seit ich mir mal beim maronenschälen übelst in den finger geschnitten habe, kaufe ich nur noch diese vakuumdinger, auch wenn sie an die "echten" nicht herankommen.
    pastinaken mach ich auch sehr. ich werd nachher mal beim nachbarn nachfragen, ob er noch welche hat...
    liebe grüße von mano
    ...die linzer-torten-fan ist.

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  3. Ich sage es doch schon lange: Herbst ist eine schöne Zeit :-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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  4. Pastinake schlägt auch bei uns eindeutig Petersilienwurzel! Und die blättrige Unterschale bei den Kastanien hat mir auch schon einige Nägel unten drunter blutig gedrückt :( Aber man wird ja belohnt ;)

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  5. Welch schönes Herbstrezept!
    und in unserem Kühlschrank steht übrigens Dein Pizza-Flammkuchenteig (verdreifacht, denn das mögen hier ausnahmsweise mal alle) und wartet auf Verwendung.
    Liebe Grüsse!
    PS : Ja, "Le hasard a bien fait les choses", in Freiburg!

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  6. Wie fein! Wir haben einige Maroni im Tessin zu Tale getragen, die nun auf leckere Rezepte warten. Ja, das Schälen ist ätzend. Aber der beste aller Ehemänner mag Maroni so gern, dass er sich jedes Mal wieder breit schlagen...äh...überzeugen lässt, sich zu opfern.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  7. Die Kombination ist in der Tat genial, da zuckt mein Nachkoch-Daumen gewaltig. Und wie immer von Dir in Szene gesetzt, dass man in den Bildschirm greifen möchte und die Aromen schon zu riechen glaubt.

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  8. Wie superschön ist diese Suppe! Und für vier Euro das Kilo würde ich Maronen schälen bis die Hände bluten!

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  9. Ohh das klingt äußerst lecker! :)
    Ich probier die Suppe sicher mal aus!
    LG
    Ela

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  10. Lecker, genau mein Geschmack. Wieviel Brühe verwendest du bei beim Karamellisieren?

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  11. @Sabine: Obwohl Schwarzwurzel im Garten steht, habe ich mich bisher durmherum geschummelt. Mir steht dieses Jahr also die Premiere noch bevor...

    @Mano: Oh, Linzertortenfan - dann wüßte ich SOFORT, was ich zu unserem ersten gemeinsamen café mitbringen würde!

    @Andy: Meine Worte ;)

    @Juli: G-a-n-z g-e-n-a-u! Zum einen die Frisselei bis die Haut sich löst zum anderen das blutig-entzündete Nagelbett. Wieso die Kastanien, die einem auf die Hand verkauft werden, so aus ihrer Pelle hüpfen und daheim das glatte Gegenteil spielen, bleibt für mich eines der großen, ungelösten Rätsel!!

    @Svea: Ein Rezept, das eint - wie praktisch schön! Und ja, ein Zufall der guten Art - und... aber das schreibe ich dir noch...

    @Andrea: Wenn das nicht der beste aller Gründe zum Kastanien-Schälen ist, dann weiß ich auch nicht ;)?!

    @Claudia: Oh, ich fühle mich geschmeichelt - das aus der Feder DER Inszenierungs-Künsterlinnen unter den Foodies!

    @Ilse : Na, vielleicht würde mich deine illustre Gesellschaft beflügeln... *aber bis die Hände bluten*... du beliebst doch zu übertreiben :)

    @Ela: Ela, janz ohne Scherze: richtisch legga ;)

    @Jx: Vielen Dank fürs Aufmerken - ich habe die Menge im Rezept bei der *Zubereitung* ediert!

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  12. Genau das richtige Rezept für meine Vorräte - da liegen nämlich noch Maronen, getrocknete Steinpilze und im Kühlschrank eine große Pastinake. Kartoffeln sind eh immer da, also: perfekt. Ob dazu das Honigkuchenbrot passt? Warum eigentlich nicht, ich esse auch Apfelküchle zur Kartoffelsuppe. :-)

    Herzlich, Katja

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