Ich gehöre einer seither noch nicht gegründeten Assoziation an: der
AFB - den Anonymen Food-Bloggern. Tatsächlich gibt es wenig, was mir einen ähnlichen Schwall peinlich berührter Gefühle beschert, wie wenn ich von Feriengästen dabei
erwischt werde, wie ich Essen fotographiere. Ganz ehrlich:
cool-lässig-elegant-charmant ist der *Akt* als solches definitiv nicht. Wenn man irgendwie
verrenkt eine Holzkiste mit einem Teller vor sich herschiebt, um den
besten Winkel für das Licht rauszukitzeln - dabei will man doch keine
Zuschauer!!! Das mache ich immernoch am liebsten heimlich. Eben anonym.
Zunehmend wissen unsere Gäste um
meine kleine Freizeitbeschäftigung. Die Heimlichtuerei wird
schwieriger. Vielleicht auch ein Grund, das Blog wieder etwas tunen zu wollen. Minimal, das
räume ich wohl ein. Da gäbs ja einiges an technischen Raffinissen, die
mir gefallen könnten. Einiges! Wenn ich nur zur Sidebar rüberschaue, herje....
Fahre ich fort... bescheiden im Rahmen meiner Möglichkeiten: mit Ausmisten.
Regelmäßig stechen mir Bilder unter der Ruprik *Das könnte Sie auch
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schleierhaft, wie ich damals den Mut aufbringen konnte, das zu
veröffentlichen. Genau da wird weiter die Mistgabel angesetzt.
Einige Rezepte sind es aber wert, bewahrt zu werden. Bon, ihr kennt mich: deswegen reden wir nicht von der ultimativen Foodfotographie. Es bleibt schlichte Dokumentation von Essen, das mir geschmeckt habt. Bis heute abend dürft ihr euch über die schamlose Stümperei ins Fäustchen lachen - dann wird ausgewechselt....
Die Tarte Tatin de Navets à l'orange zählt mit zu den besten Gerichten, die man aus Kohl-/Butterrübchen zubereiten kann. Ich habe beim letzten Mal zusätzlich auch eine kleine Kohlrabi verwendet. Super.
Die Ziegenfrischkäse-Gnocchi mit einer Tomatensauce nach Robert kann ich weiterhin nur empfehlen. Gartenküche, wie ich sie liebe.
Die Tarte mit Birnen, Kardamom und Schokolade backe ich immer wieder. Gerne auch für Gäste oder Feriengäste. Die kam noch immer gut an.
Von einem echten Evergreen kann man in F beim clafoutis aux cérises reden. Wenn ich schnell was Süßes aus der Hand schütteln muß zur Kirschenzeit, bleibt er die erste Wahl.
Die weiße Tomaten-Vanille-Sauce holte ich nicht nur zu den Spaghetti vor. Die finde ich ja sowas köstlich, die könnte ich einfach mit einem kleinen Löffelchen schlemmen...