Funke: Bulgur-Salat mit gebackenem Feta

Montag, 14. Juli 2025


*Es gibt keinen größeren Glücksrausch, als sich selbst zu vergessen*. Oh, dachte ich, wie klug gesagt. Und wie anregend diesen Gedanken weiterzudenken. Direkt fällt mir ein, dass die Fränzis den Orgasmus la petite mort (der kleine Tod) nennen. Da beschert die Ekstase den Moment der absoluten Selbstvergessenheit. Oder wie herrlich sind die Flows, wenn man in einer Beschäftigung derart aufgeht, dass man Zeit und Raum vergißt - und sich selbst...

Ich las weiter: *Ich glaube, dass es keine furchtlosen Menschen gibt. Es gibt nur welche, die besser als andere darin sind, ihre Furcht zu besiegen. Das bewundere ich sehr. Furcht tritt uns immer wieder in den Weg und hindert uns daran, bestimmte Wege zu gehen, die wir vielleicht gehen sollten. Ich kenne das von mir, die eigene Trägheit. Trägheit ist noch gefährlicher als Furcht. Eine Freundin von mir sagte: It doesn't have to feel good whats good for you. Immer wenn ich etwas getan habe, was ich nicht tun wollte (wegen meiner Furcht) kam eine Belohnung.* Wieder bin ich begeistert. Das ist gerade mein eigenes, großes Thema: Mut. Man kann in Anbetracht eines lebensgefährlichen Lebens nicht mutig genug sein. Wie meinte ein Freund von uns: La peur n'évite pas le danger (die Angst vermeidet die Gefahr nicht). Im Gegenteil fügt der Habib an: Angst zieht Gefahr erst richtig herbei. 

In meiner Kindheit wurden viele Ängste weitergeben. Alles Andere, Fremde, Unbekannte drohte fürchterlich. Von Haus aus bin ich ein nervöser Charakter. Leicht schreckhaft. Und auch dazu merkte dieser eben genannte Freund eine kleine Anekdote aus seinem Leben an. Als Kinder durften sie sich gegenseitig nicht erschrecken, nicht hinter einer Tür hervorspringen und *Phuuu* rufen - vom Vater strengstens verboten. Angst sollte weder geschürt noch geübt werden. Toll-toll-toll! Den Mutigen gehört die Welt. Mut als Lebenstüchtigkeit ist eines der wichtigsten Werkzeuge. Wer nicht mutig ist, muss sich üben im Überwinden. Und sich schon das Sorgen verbieten, denn die grenzen im nächsten Schritt an Ängste. Großes eigenes Goethe-Motto für mindestens das nächste Jahrzehnt, pfhhh bist zum Tod:

     Allen Gewalten
     Zum Trutz sich erhalten
     Nimmer sich beugen,
     Kräftig sich zeigen
     Ruftet die Arme
     Der Götter herbei

Mein Interesse galt nun der Person, die diese schönen Sätze in die Welt gesetzt hat. Cornelia Funke. In einem Interview in der SZ - ich fischelte ihre Aussagen aus Insta heraus. Cornelia Funke kannte ich nicht. Das muss daran liegen, dass ich keine Kinder habe. Sonst wäre bestimmt kein Vorbeikommen an ihr möglich gewesen, an dieser so erfolgreichen, deutschen Kinderbuchautorin, die sich selbst Geschichtenerzählerin nennt.

Ich schaute sie mir also interessiert genauer an. Was hat sie für eigenartige Habichtsaugen. Und was einen unharmonischen Mund, der sich beim Sprechen so schräg verziehen kann. Und doch hörte ich dieser Geschichtenerzählerin sehr gerne, ja mit funkelnden Augen zu. Etwa hier bei Arte in diesem Gespräch, in dem sie die Lieblingsbücher ihres Lebens vorstellt. Erstens eine super Rubrik (die Frage habe ich mir selbst gestellt, Edition 2 zur Erneuerung/Erweiterung steht an), zweitens wunderbar begründet von Cornelia. Ich stelle es euch unten mal ein.

 *Jenseits von Eden* habe ich direkt bestellt. Cornelia meinte, es wäre wie die Fortsetzung von Kain und Abel, es gäbe kein besseres Buch um die Auseinandersetzung von Gut und Böse. Und wieviel Fragen sind elementarer als eben diese Auseinandersetzung für alle, die nach Wahrhaftigkeit streben?? Ein weiteres Buch *Sand-Talk* ist auf meine Liste gesetzt: Eure Vorstellung von Apokalypse ist unser Paradies, greift Cornelia heraus. WoW! Leuchtet mir sofort ein! Nichts anderes geben die Hopi-Indianer weiter: siehe den Prophecy-Rock. Das finde ich immer spannend, wenn sich Erkenntnisse von unterschiedlichen Richtungen bestätigen!

Ihr seht, ich bin auf schönste Weise in vielerlei Hinsicht gedanklich angestoßen. Cornelia ist für mich ein geistiger Brandstifter im besten Sinne! Vielleicht geht es euch ähnlich. Habt Ihr ein Lieblingsbuch von ihr, das ihr mir empfehlen wollt?



Eigentlich ist Cornelia Funke eine ideale Besetzung für mein   zu Tisch mit #.... Aber wo ich doch nur noch so selten blogge, wollte ich auch ein Rezept mit veröffentlichen.

Wir essen uns weiterhin oft, viel und gerne an Salaten satt. Also wieder ein Salat-Plus-Essen. Mit Obst zu Herzhaftem. Immer gut. Wie eine Zucchini, die man darin verstecken kann. So leicht werden mehrere kulinarischen Lieben auf einen Schlag abgedeckt!


Zutaten 2P:

100g Bulgur, grob
2 Lorbeer-Blätter
1/2 TL Kreuzkümmel
1 Pr Zimt
2 grüne Kardamomkapseln, angestoßen
250ml Gemüsebrühe
Granat-Apfelsirup (oder Dattel-Sirup)
1 Orange, Saft und Zesten davon
2 Pfirsiche (oder Nektarinen, Pflaumen, Granatapfel...)
6 getrocknete Aprikosen
1 handvoll Walnüsse
Harissa
1 kleine Zucchini
4 Zweige Minze
1/2 Bund Petersilie
einige Blätter Salat
Salz, Pfeffer
...
1 Feta (150g)
1 Ei
Mehl
Panko
Olivenöl


Zubereitung:

Bulgur in einem Sieb mit kaltem Wasser waschen. In einem kleinen Topf den Kreuzkümmel; Zimt und Kardamom anrösten. Bulgur, Gemüsebrühe und Lorbeerblätter zufügen. Ca. 10 min sanft köcheln lassen, Dann weitere 20 min ziehen lassen. Zuletzt den ausgepressten Orangensaft samt Zesten zufügen - davor Kardamom und Lorbeerblätter rausfischeln.

Nüsse hacken und ohne Fett in einer Pfanne rösten. Währenddessen ein Dressing mischen aus 3 EL Olivenöl, 2 EL Granatapfelsirup, Harissa, Salz, Pfeffer. Die kleingeschnittenen Aprikosen darin ziehen lassen. 

Die Zucchini je nach Größe in Ringe schneiden (oder halbieren) und mit etwas Olivenöl bei guter Hitze anbraten, bis sie Farbe bekommt. Mit etwas Kräutersalz würzen.

Minze und Petersilie klein wiegen. Die Pfirsiche/ Nektarinen in Streifen schneiden.

Nun alle Zutaten für den Salat miteinander vermengen und 10 min ziehen lassen. Nochmals abschmecken

Zuletzt für den gebackenen Feta Eier in einem tiefen Teller verquirlen. Mehl und Panko jeweils in einen weiteren tiefen Teller geben. Feta jeweils in 6 gleich große Stücke schneiden. Nacheinander im Mehl wenden, überschüssiges Mehl vorsichtig abklopfen. Fetastücke dann zunächst durch das Ei ziehen, zuletzt in den Panko-Bröseln wenden und gut andrücken.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Fetastücke darin bei mittlerer Hitze von jeder Seite 2–3 Minuten knusprig ausbacken. Aus der Pfanne nehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Bulgur-Salat nochmals mit Salz, Pfeffer und eventuell noch etwas Säure (weißer Balsamico/ Apfelessig/ Limettensaft) abschmecken. Salat auf Teller verteilen. Darauf jeweils 3 Fetastücke anrichten. Mit Granatapfelkernen und abgezupften Minzblättern bestreuen und servieren.


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