Ein typisches Kinderessen - hüben wie drüben, in Frankreich wie in England: unten Hack oben Pü. Soweit das Grundgerüst, soweit das kulinarische Kinderglück. Und was Kindern schmeckt, das gefällt auch Ausgewachsenen. Hier bei uns in der Drôme findet man in den Restos hachis parmentier oft als *menu d'enfant* (Kinder-Mittagsteller) auf der Karte.
Für den Habib und mich wurde daraus - bien sûr - eine vegetarische Variante gebastelt, die man mit zwei Wimpernschlägen kompletto pflanzlich halten kann. Herauskommt eine Art Schmorgericht mit Daunendecke.
Oder anders gesagt: Wollsocken, Gummistiefel, Teelichter, Badewanne, Kamin, Hoodie könnten alle keine besseren Dienste leisten. So krault man den Zausel November seidig, bricht dem Stinkstiefel die Zähne, bevor er richtig das Knurren beginnen konnte, lacht dem Miesepeter ins Gesicht.
Zutaten 2P:
100g schwarze Bohnen, über Nacht eingeweicht
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Karotte
1 Selleriestange (2 EL, fein gehakt)
1 rote Chili, entkernt
1/2 rote Paprika
100g Erbsen (m: gefroren, teils Saubohnen)
200ml Ofentomaten
1 Lorbeerblatt
3 Zweige frischer Thymian
1 Schuß Rotwein (ca. 50ml)
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker
1 Msp Pimentón de la vera
2 TL Sojasauce
1 EL Olivenöl
400g Kürbis (m: Butternut)
200g Kartoffeln
1 Stich Butter
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker
Muskatnuss-Abrieb
1/4 TL Curry
2 EL Parmesan, fein gerieben
Zubereitung:
Eingeweichten Bohnen über Wasser kalt abspülen und mit neuem Wasser bedecken. Mit aufgelegtem Deckel in ca. 60-70min weich kochen (gegebenenfalls Wasser nachschütten, damit die Bohnen nicht anhängen. Abschütten, Kochwasser auffangen. 1/4 der Bohnen mit 2-3 EL Bohnenkochwasser pürieren.
Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Karotte, Paprika (geschält) und Chili präparieren, sprich fein würfeln. Erbsen kurz in kochendem Wasser garen und abschütten.
Die Zwiebel in dem Olivenöl glasig dünsten. Restliches, feingeschnittenes Gemüse dazugeben und weitere 3-5min mitbraten. Mit dem Rotwein ablöschen und einreduzieren lassen. Die Ofentomaten zufügen, Thymian und Lorbeerblatt ebenfalls, Deckel auflegen und bei kleiner Hitze das Gemüse weich kochen (ca.20min). Bohnen, pürierte Bohnen und Erbsen untermischen. Mit den Gewürzen pikant abschmecken.
Kürbis und Kartoffeln schälen und würfeln und über Wasserdampf garen (oder in Salzwasser garen, abschütten und mit Hilfe eines Küchentuchs zusätzliches Kochwasser ausdrücken). Mit der Butter pürieren und mit den Gewürzen abschmecken.
Ofen auf 190° (O/U-Hitze) vorheizen.
Eine Auflaufform buttern. Gemüse einfüllen und glatt streichen. Dann die Kürbiscrème darüber schichten und mit Parmesan bestreuen. Für ca. 15min im Ofen gratinieren.
Das ist nicht nur ein Kindergericht....das ist auch das Lieblingsessen meines Mannes. Ich benutze meist gegarte Fleischreste. Aber Deine vegetarische Version merke ich mir....die wird gut ankommen :-)
AntwortenLöschen"Schmorgericht mit Daunendecke" - herrlich hast du das wieder ausgedrückt, liebe Micha.
AntwortenLöschenKann ich mir dein Schmorgemüse so ähnlich wie ein Chili sin Carne vorstellen?
gerne lache ich mit, der Hoodie ist auch am Start und bastel uns auch so eine Daunendecke mit was drunter. Wie gut, dass deine Rezepte so fein funktionieren.
AntwortenLöschenGrüße aus dem heute grauen Tal
a.
Ach mir wird ganz wohlig bei deinen Worten und deinem Essen. Nach einem komplett verregneten Samstag braucht es solche kulinarischen Wärmflaschen ;-) Und wenn dann auch noch Kürbis und schwarze Bohnen drin sind, muss das nachgekocht werden. Liebe Grüße, Miriam
AntwortenLöschenIch mag solche Schmorgerichte in der nasskalten Jahreszeit auch sehr gerne. Sie streicheln den Gaumen und die Seele. Dein Rezept hört sich besonders lecker an und wird unbedingt nachgekocht :)
AntwortenLöschenLG, Varis
So eine Daunendecke könnte ich grad auch gut gebrauchen. :-)
AntwortenLöschenFeine Idee ! Nun frage ich mich, ob ich fürs Nachkochen Gänsedaunen oder Entendaunen als Decke nehmen soll ;-)
AntwortenLöschenKlingt im besten Sinne nach Kühlschrank aufräumen ;-) Da kann man sogar Püreereste nehmen. So was ist genau das Richtige für uns.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ulrike
kinder und ausgewachsene auch hier im geschmackseinklang – ein baldiges abendessen solcher art steht fest. merci.
AntwortenLöschenHmmmm, ich glaube es gibt fast nichts wärmenderes, tröstenderes, schön sättigerendes als Hachis Parmentier, egal ob vegetarisch, klassisch mit Fleischresten oder sonstwie. Wunderbar wenn man die Käsekruste vom fluffigen Püree abhebt und ---hach! Du liegst schon richtig mit der Daunendecke. Liebe Grüße, Kathrin
AntwortenLöschen@Susanne: Eigentlich eines der Essen, für die jeder bereits sein eigenes Rezept für hat...
AntwortenLöschen@Sabine: Ja, liebe Sabine, im Prinzip ist es meinem Chili con Vedura sogar sehr ähnlich: http://salzkorn.blogspot.fr/2013/08/deftig-chili-con-verdura.html
@Anossaterra: Du hast ja auch eine schöne Variante davon bei dir auf dem Blog - schon gesehen ;)
@Miriam: Hierzulande sind schwarze Bohnen nicht gerade eine geläufige Zutat - vergleicht man es mit Mittelamerika. Aber ich finde sie leckerer als die bekanntere Kidneybohne.
@Varis: Ja, Essen kann so vieles: trösten, erinnern, wärmen, sättigen, beruhigen...
@Eva: Das gilt bis runter nach Südfrankreich...
@Robert: Der Trend geht weg vom Tier und dafür sogar mit Bereitschaft zur Künstlichkeit: Allergiker-Bettwäsche ;).? Lieber doch Daunen, oder? Schlimm, heute hat alles irgendwie eine Kehrtseite - war das schon immer so??
@Ulrike: Vermutlich ist die Idee dahinter wirklich Resteküche, denn WAS GENAU unter dem Pü steckt, merkt man erst beim Essen :)
@Mme Ulma: Allerbeste Voraussetzungen!
@Kathrin: Bei dem Käse habe ich etwas gegeizt - wir versuchen uns doch mehr und mehr mit Mäßigung und mit einer bewußteren Ausrichtung gen vegan...
Dein Chili con verdura ist doch tatsächlich irgendwie an mir vorüber gegangen ;-)
AntwortenLöschenJetzt habe ich es gespeichert - danke!
Das war sehr lecker! Schön bunt und abwechslungsreich. Bei uns lediglich Resteküche für einen Butternut- das geht doch kreativer, als lediglich mit einer, sonst auch sehr leckeren, Kürbissuppe!
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