Es ist mir schon lange nicht mehr passiert, dieses komische Phänomen der Zeitausdehnung, wenn gefühlte Zeit und tatsächliche Zeit auseinanderklaffen wie eine Wunde. Und das nicht wie in der Schule etwa während Herrn Göpfrichs narkotischem Geographie-Unterricht im Minutenmaß sondern über viele Tage hinweg. Noch nie war ich so froh zurück zu sein - ich hatte regelrechte ET-Gefühle unterwegs.
Noch teile ich meine Küche mit einer ungeladenen Maus. Wer das wie ich schon erlebt hat, weiß, dass man die Küche anschließend sandstrahlen könnte. Denn Mäuse haben eine große Hänsel-und-Gretel-Affinität: nur dass sie ihre Wege nicht mit Brotkrumen markieren. Aber tsss, als könnte mich das gerade schocken. Ich weiß nun mit ganz anderen Bildern in Kopf: Schlimmer geht immer.
Außerdem: in der malerischen Drôme in unserem heißgeliebten Garten drückt sich der Frühling durch den Boden. Wie schön es bei uns ist! Mein Kopf braucht deutlich länger als sonst, sich nach drei Monaten wieder zuhause einzugewöhnen. Es hilft, genußvoll mein Aktualisierungs-Mandra *zuhause-zuhause* vor mich hin zu säuseln, Rituale aufzugreifen wie über den Samstagsmarkt zu laufen, dort Café trinken, eine Vase mit Narzissen aus dem Garten zu füllen und sowieso: der Garten. Was eine Luft!!
Die ersten Reihen Erbsen, Saubohnen und Radieschen habe ich heute gesät, sowie unzählige Paletten verschiedenster Blumen und Gemüsesorten im Treibhaus durch den Habib. Es gilt, nun mit dem Vorziehen nicht mehr lange zu warten - zumal die ersten Feriengäste auch nicht mehr in weiter Ferne sind.
Mit dem Kochen beginne ich zart. An der lange hängengebliebenen Gewohnheit knüpfen wir nahezu nahtlos wieder an: das Porridge - in de Luxe-Version mit dem Super-Knusper. Und zu dem Mittagsteller komme ich bestimmt noch die Tage - der Untertitel hier lautet schließlich *meine Gartenküche*...
... mehr 12 wie jeden Monat bei Caro.
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ist das Deine Küche auf den Photos?
AntwortenLöschenMäuse hatte die Schwiegermutter immer wieder in der Küche - altes Fachwerk, die kamen irgendwo durch die Wände. Unter ihrer Küchenbank und dem Sofa im Wohnzimmer stand immer eine Mausefalle mit Speck oder Nutella oder Käse, sobald ein Krabbelkind im Haus war mußte darauf geachtet werden, dass es nicht in die Mausefalle packte.
3 Monate auf Reisen, wer weiß vielleicht kann ich auch einmal erleben.
herzlich Margot
übsche Küsche!
AntwortenLöschenEine ungeladene Maus? Haten wir auch schon, sogar in der Hauptstadt. Du darfst Dir gern ein Bild von Augustine ausdrucken, hilft bestimmt. Liebe Grüße!
Ich habe mich sehr gefreut, dass du mich heute auf meinem Blog besucht hast.
AntwortenLöschenWir haben ja wenige Berührungspunkte, denn ich koche nicht ( das tut der Gefährte und der liest keine Posts, nur Proust ). Dafür liebe ich die südfranzösische Landschaft & die Lebensart auf dem Lande dort ( den Kapuziner hätte ich lieber in deinem Marktcafé eingenommen ( ach, "mein" Grégoire à Apt ) und davon hast du mir heute viel gezeigt. Danke dafür!
Deinen Madagaskar - Post habe ich dann auch gelesen und kann nur zustimmen, dass "Afrika .... Europa den Gips von der Fassade" klopft.
Mäusedreck ( ich nenn das Kind mal beim Namen ) ist übel. Bisher freue ich mich noch über die süßen kleinen Tierchen im Garten und hoffe, sie überlegen es sich nicht anders. Ich wünsche viel Erfolg!
Ach ja, magnolienmäßig liegen wir ja fast schon gleichauf...
Bon week-end!
Astrid
Katze?? Hilft garantiert. ;-) Und ansonsten frage ich mich, wie man von diesem Zuhause überhaupt wegfahren kann. Ich würde 365 Tage im Jahr dort sein wollen, so, wie das aussieht.
AntwortenLöschen@Friederike: Nicht unbedingt. Die Eltern meines Liebsten müssen im Haus Mausefallen aufstellen, da der Kater glaubt, der Familie das Mäusefangen beibringen zu müssen und regelmäßig lebende Mäuse (oder Vögel und kleine Kaninchen, junge Nattern und Eidechsen) hereinbringt und sie in Küche oder Wohnzimmer laufen lässt. Es gab da ein sehr denkwürdiges Weihnachten, als wir alle Küchenmöbel von der Wand abrückten, bis wir das Mäusenest hinter dem Kühlschrank fanden. Die Maus hatte sich bereits häuslich eingerichtet...
LöschenUnd es ist nicht so, als ob der Kater nicht wüsste, wie man die Tierchen fängt und verspeist, die meisten frißt er nämlich selbst.
@Micha: Schön, dass du wieder da bist!
Liebe Micha, es ist schön von dir zu lesen und dabei zu wissen, dass du dich wieder (einigermaßen) wohlbehalten zu Hause befindest. Die vertrauten Rituale aufzunehmen - das hilft dir sicherlich, dich bald wieder angekommen zu fühlen. Ich freue mich schon auf viel Schönes aus deiner Gartenküche.
AntwortenLöschenVon ganzem Herzen einen schönen Sonntag euch Beiden!
Ach, diese Fotos... Euer Zuhause-Paradies rückt damit gefühlt so nahe. Ich wünsche mir wirklich, irgendwann mal in dieser Küche stehen und mich ein bißchen umschauen und Dir beim Kochen zusehen zu dürfen.
AntwortenLöschenDie gefütterten Winterstiefel trage ich auch noch - aber ansonsten sind wir hier noch weit, weit vom Frühling entfernt.
Willkommen zurück und herzliche Grüße!
Mond
Wir haben was gemeinsam- der Anblick deines Herdes ist mir sehr vertraut und hat mir ein Lächeln entlockt.
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