An der Rauke im Garten haben die Zwerge nachts gezogen. Der ist ja geschossen - man glaubt es nicht. Die Gartenrauke schmeckt deutlich intensiver als der Zucht-Rucola im Supermarkt (ich schrieb bei dem Rucola-Risotto dazu). Seither wird die Rauke blanchiert. Und ich klopfe mir begeistert über diese Kreation selbst auf die Schultern (ich habe nach dem Hangmähen noch dieses Gladiator-Eigengefühl). Ansonsten bin ich bei meinen eigenen Rezepten deutlich bescheidener (nur nicht mit Muskelkater).
Voilà, hier also wunderköstliche Rucola-Ziegenkäse-Gnocchi aus einem so formstabilen Teig, dass sie völlig anfängertauglich sind. Und Kinder, die Konsistenz ist mir formidabel geglückt! Begleitend den lieblichen Kohlrabi so schlicht wie ich ihn am meisten schätze. Für mich ist Kohlrabi ja das Baby unter der Kohlverwandtschaft. Vielleicht, weil ich den Kohlrabi schon immer gerne gegessen habe. Und rigoros von mir auf andere schließend (nich, da sind Rasen-Helden gönnerhaft), gehe ich fest davon aus, dass schlicht ALLE von Kindheit an Kohlrabi lieben müssen.
Ich merke mir die Rucola-Gnocchi vor in einem bunten Salat, den ich mal als Gäste-Vorspeise servieren möchte. Ansonsten reden wir wieder von Alltagsküche, die pi mal Daumen innerhalb einer guten halben Stunde vom Herd auf dem Tisch steht.
Zutaten 2P:
125g Rucola (Rauke)
125g Ziegenfrischkäse
20g Parmesan
1 Schalotte
1 Ei
80g Mehl (m: Dinkel 1050)
Salz, Pfeffer
Muskat
1 TL Öl
2 Kohlrabi
1 EL Butter
Salz, Pfeffer
Zucker
50ml Sahne
1 EL Butter zum Anbraten
etwas geriebenen Parmesan
Zubereitung:
Rucola waschen, von den Stielenden befreien und in kochendem Wasser ca.3-4min zusammenfallen lassen, in ein Sieb abschütten, blanchieren (mit kaltem Wasser abschrecken) und sehr gründlich ausdrücken. In einem Gefäß gemeinsam mit dem Ei pürien. Den Parmesan reiben.
Die Schalotte sehr fein würfeln und in etwas Öl anschwitzen. Alle Zutaten zu einem homogenen Teig verkneten. Nacheinander auf einer bemehlten Arbeitsfläche 2 Rollen von etwa 2cm Durchmesser formen und 1cm große Stücke abschneiden. Über die Schnittkanten nochmals leicht in Form rollen und in reichlich Salzwasser so lange kochen, bis die Gnocchi an die Wasseroberfläche steigen.
Den Kohlrabi schälen, in kleine Stücke schneiden. Ein Eßlöffel Butter in einem Topf schmelzen lassen, die Kohlrabi darin wenden, salzen, pfeffern und zuckern und bei kleiner Flamme und geschlossenem Deckel gar kochen - dabei immer wieder umrühren. Kurz vor Ende die Sahne anschütten und ein wenig einköcheln. Darauf achten, dass der Kohlrabi nicht verkocht, sondern noch leicht Biss hat.
Die Gnocchi in etwas Butter anbraten (haben kaum Tendenz anzuhängen - im Vergleich zu manch anderen). Mit dem Gemüse zusammen servieren und mit Parmesan bestreuen.
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Coucou Micha, danke für dieses interessante Rezept, ich werde es sicher in den nächsten Tagen ausprobieren. Bei uns gab es gestern einen Spitzkohl-Kartoffel-Auflauf mit Kapern und Speck und heute werde ich uns eine Pasta mit schwarzen Linsen und Tomaten machen. Schönen Tag noch
AntwortenLöschenMhhm lecker, Kohlrabi hatte ich schon viel zu lange nicht mehr. Danke für die tolle Inspiration!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Ela
Auch ich bin eines der Kinder, die Kohlrabi schon immer geliebt haben (leider habe ich das nicht vererbt). In der Kombi mit Gnocchi hab ich sie noch nie gegessen, warum eigentlich? Jetzt musste ich mal grade schnell meinen Kommentar unterbrechen und mir ein Verzweiflungsbrot machen, weil mein Magen so laut genurrt hat bei dem Foto, dass er sofortiger Notbefriedigung bedurfte.
AntwortenLöschenOb ich meinen Sohn trotz der Farbe Grün und den Zutaten (Rucola und Ziegenkäse sind genauso bäh wie Kohlrabi)zu Rucola-Gnocchi überlisten kann? Egal, da muss er durch.
Herzlich, Katja
Auch bei mir wuchert der Rucola. Ich habe wilde Rauke gesät im letzten Jahr, die hat auf Balkonien überwintert und nun komm ich mit dem Ernten nicht nach. Daher ein großes Danke für das Rezept!
AntwortenLöschenDas reizt mich zum nachkochen. Jetzt wo es so schöne Kohlrabi gibt. Den Geschmack der Kombination kann ich mir gut vorstellen.
AntwortenLöschenDas passt fürs Wochenende. Kohlrabi werden bei uns auch gerne gegessen. Auch roh, in Scheibchen geschnitten mögen ihn die Kinder. Und ich bin gespannt auf die Gnocchi mit der blanchierten Rauke. Freue mich schon aufs Nachkochen!
AntwortenLöschen@Marlies: Oh, Linsen könnte ich auch mal wieder machen - gute Anregung ;)
AntwortenLöschen@Ela: Kohlrabi ist toll!
@Katja: Jetzt heilst du mich wirklich von einer Illusion: ich glaubte felsenfest, alle Kinder müßten Kohlrabi lieben. Siehste, es funktioniert wirklich in den seltesten Fällen, von sich auf andere zu schließen. Vielleicht bin ich aber in diesem Fall ausnahmsweise für Tücke: versuche ihn zu begeistern. Das hat so schlicht und gut geschmeckt, das müßte ALLEN schmecken (theoretisch ;)
@Susi: Rucola im Garten ist ein Selbstläufer. Schön, zu lesen, dass das auf Balkonien genauso ist. Allerdings hast du auch einen grünen Daumen...
@Robert: Das würde mich ja freuen. Hach, die Gnocchi würden bei dir bestimmt ganz schick aussehen. Das nächste Mal gebe ich mir auch mehr Mühe, den Ziegenkäse fein unter zu arbeiten. Und vielleicht gehe ich auch auf 150g Rucola. Blanchiert wird der Geschmack ganz mild.
@Elisabeth: Als Rohkost finde ich Kohlrabi ebenfalls genial - da bin ich ganz bei dir. Und ich hoffe, du gibst mir eine kleine Rückmeldung, wenn du nachziehst. Es würde mir ja sehr gefallen, wenn das Gericht bei euch gut ankommt!
Endlich hab ich sie nachgemacht, allerdings mit Salbeibutter. Ich finde hier in Bordeaux einfach keinen Kohlrabi, ich könnte verrückt werden.. Aber lecker war's trotzdem! Wird's öfter geben!
AntwortenLöschenMicha! Das Rezept ist Bombe, vielen Dank dafür. Mit meinem Rucola aus den Garten, auf der Terasse genossen. Die beste Gesellschaft dazu. Perfekt! :) Liebe Grüße! Lena
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