Ohne
Karma-Gesetze wäre die Erde ein Planet der himmelschreienden
Ungerechtigkeit. Wer ohne Vorstellung von Karma lebt, müßte für mein
Dafürhalten mit einem Fuß in tiefster Verzweiflung stecken - sofern er
denn mit offenen Augen hinschaut. Soviel Leid und soviel Elend. Und
schnell wird geklagt, wie grausam Gott sein muß, um das alles
zuzulassen. Dabei geht es bei Karma weniger um Moral als vielmehr um ein
Naturgesetz. Karma erklärt lediglich den Zusammenhang von Ursache und
Wirkung. Jede Wirkung hat einen bestimmten Auslöser und jede Ursache
eine entsprechende Folge, eine ganz bestimmte Entwicklung. Dass sich
nach weltlichem Maßstab trotz Karmagesetze augenscheinlich keine
Gerechtigkeit einstellen will, liegt an unserer gängigen Zeitauffassung.
Karmagesetze sorgen im jetzigen Leben für einen Ausgleich oder aber ergeben erst in Verbindung mit Reinkarnation Sinn.
Eines
der Karmagesetze steht für die Umkehrung des Maßes: aus viel wird
wenig. Oder umgekehrt, aus wenig viel. So folgt auf Überfluß
Ermangelung, Armut dreht sich in Reichtum, Macht in Ohnmacht uswusf.
Wenn man sich tiefer auf diese Vorstellung einläßt, dann kann man sich
eigentlich gut ausmalen, dass sich auf diese Weise ein Thema von sehr
unterschiedlichen Seiten und in verschiedenen Rollen erleben läßt - was
helfen soll, Erfahrungen zu machen und mittels ihnen zu Bewußtheit zu
gelangen. Bewußtheit, das gülden Gut, auf das es auf diesem Planeten
schließlich ankommt.
Ein
kleines Bißchen dreht sich das Ping-Pong-Spiel der kulinarischen
Inspiration zwischen Robert und mir auch um Umkehrung: während er meine rustikale Gartenrezepte in die Sterne zu heben vermag,
hole ich seine Haute-Cuisine auf die Tischdecke meiner Landhausküche
runter (siehe heute). So dürfte es für mich ewig weitergehen -
Lamiacucina ist für mich sprudelnder Quell köstlichster Anregung. Dass
ich nicht lange warten würde, um Roberts Olivengnocchi
nachzukochen, wird niemand weniger wundern wie Robert und mich! Wobei
ich mich immerhin (Ausrufezeichen) dank Robert darauf einließ, mal eine Spinatmatte
für die satte grüne Farbe herzustellen, wenn ich mich schon dem
Spritzbeutel verweigerte. Ergebnis (das soll auch nicht verschwiegen
werden): HERVORRAGEND - damit werde ich bei der nächsten Gäste-Einladung
sowas von mit angeben...
Zutaten
2 P*:80g grüne Oliven
80g Ziegenfrischkäse
1 Eigelb*
1 EL Olivenöl
1 EL Spinatmatte
(ansonsten: 1 EL Spinat, blanchiert und gemixt)
50g Weißbrot, fein gemahlen
30g
Mehl
Sellerie-Salz
Pfeffer
20g
Parmesan (m: vergessen)
2
Paprika (m: rote)
250g
confiere Kirschtomaten
4
Knoblauchzehen, gestiftet
1
TL Zitronen-Thymian
Salz,
Pfeffer
Zucker
Olivenöl
geriebener
Parmesan zum Bestreuen
Zubereitung:
Zuerst
die Paprika vom Kerngehäuse befreien und unter dem Grill solange braten, bis
die Haut schwarze Blasen wirft. In ein feuchtes Geschirrtuch schlagen, dann
häuten.
Nun
die Kirschtomaten confieren. Dafür den Ofen auf 110° Umluft vorheizen. Mit
einer gehakten Knoblauchzehe und 2 TL Thymian bestreuen, 1 EL Olivenöl
betrüufeln, salzen, pfeffern und etwas zuckern und 50min im Ofen garen. (m:
meine Portion noch aus der Tiefkühltruhe geholt, bevor die neuen rot werden).
Oliven,
Ziegenfrischkäse (muß nicht über Nacht abtropfen, da er bereits deutlich
festere Konsistenz besitzt wie Ricotta), sowie Eigelb, Spinatmatte und
Olivenöl in einem Cutter fein hexeln. Anschließend restliche Zutaten von Hand
unterkneten und abschmecken. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu zwei
Rollen von guten 2cm Rollen. Etwa 1cm breite Stücke abschneiden und in der Hand
zu olivenförmigen Gnocchi rollen. Paralell dazu reichlich Salzwasser zum Kochen
bringen.
Die
fertig geformten Gnocchi in das Salzwasser geben und mit der Schaumkelle
rausheben, sobald sie nach oben gestiegen sind. Mit kaltem Wasser abschrecken
und abegetropft auf eine Platte geben.
Die
Paprika in kleine Rechtecke schneiden. In einen kleinen Topf geben, mit
Olivenöl bedecken und zusammen mit dem Zitronenthymian und demrestlichen,
gestifteten Knoblauch auf kleiner Flamme weich garen. Über einem Sieb abtropfen
lassen
Zum
Servieren die Gnocchi in etwas von dem abgetropftem Öl anschwitzen ohne sie
Farbe annehmen zu lassen, Kirschtomaten und Paprika zufügen, nochmals abschmecken
und mit geriebenem Parmesan servieren.
*Anmerkung
m: Das ist keine Bauarbeiter-Portion. Für körperlich arbeitende Menschen würde
ich die Portion verdoppeln (die Reste essen sich spätestens im Laufe des Tages
weg). Für das nächste Mal werde ich wie im Original anstelle des Eigelbs ein
halbes Ei verwenden - und bin gespannt, ob sich die Konsistenz der Gnocchi
dadurch sehr verändert. Auch so waren sie sowohl gut zu formen wie prima
im Biß!
Wunderschön! Noch viel schöner als bei Dalsass. Kompliment, liebe Micha! Klar, dass es auch ohne Spritzbeutel geht. Mit dem Ei anstelle der vielen Eigelbe geht das ja auch, ob sie nun eine Nuance rustikaler werden, kümmert allenfalls einen Sternekoch. Uns kann das egal sein.
AntwortenLöschenDiese Gnocchi hab ich auch schon bei Robert bewundert und befürchte, da muss ich auch ran. Oliven in Gnocchi, das hört sich einfach knallermäßig an.
AntwortenLöschenBewusstsein, das gülden Gut. Da sagst du was, genau das geht mir in der letzten Zeit auch sehr viel im Kopf herum, denn das ist es, was unserer Welt gut tun würde, ausnahmsweise auch in großen Massen. .
Das sieht toll aus! So grün wie unser Sommer. Das macht wirklich Lust auf Nachmachen!
AntwortenLöschenEinfach perfekt! Die stehen auch ganz oben auf meiner Liste. :-)
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