Dieses Rezept ist aus *Made in Italy*, einem der letzten Kochbücher, für die ich mich um ein Rezensionsexemplar bemüht habe. Sie haben nie auf meine Anfrage geantwortet. Tja, es ist ihr gutes Recht, mir eben solches zu verweigern, aber ich habs dann auch nicht gekauft.
Kooperationslustig bin ich ja nie gewesen (ihr kennt meine Haltung: *Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich pfeif*) und habe mich lieber an meiner Ronja-Räubertochter-Freiheit erfreut. Zwei Anfragen (mit gehöriger zeitlicher Luft dazwischen) konnten mich dennoch für sich gewinnen. Die eine Kooperation, ich gebs zu, lockte hauptsächlich mit einer verführerischen Bezahlung. Nachdem einiger Mailverkehr hin und her ging, schrieb ich also Text, machte Fotos, entwickelte ein Rezept, reichte alles termingerecht ein und.... hörte nie wieder von diesem (großen) Unternehmen.
Sehr ähnlich ging es beim zweiten Fall zu, nur dass mir da (überraschenderweise) das Konzept gut gefiel. Auch auf diese Anfrage reagierte ich (ungewöhnlicherweise) mit einer Zusage und... hörte nie wieder von ihnen.
Jetzt mal echt: machen wir nun bei diesem *Oh-my-God-REALLY-amazing-fantastic*-Bullshit mit? Da gibt man sich in geschäftlichen Schreiben betont lässig, jung und innovativ, dutzt frisch drauf los - VÖLLIG unverbindlich! Lebe ich nur zu weit weg von der Welt, oder gilt das heute als professionell und seriös? Und wenn so schon in beruflichen Dingen agiert wird - jetzt mal wirklich *oh-my-God* - wie gehts denn dann privat zur Sache? Indeed, vermutlich lebe ich einfach tatsächlich zu weit weg von künstlichen Fingernägeln, Smalltalk-Fassadengedöns, Whatsapp-Beziehungen und Terminstress. Aber Kinners, so kommen wir nicht ins Geschäft, so wird das nix mit Kooperationen und mir. In Zukunft nur auf Vorkasse. Über welchen neuen englischen Begriff bin ich die Tage gestolpert *cunning* - ja, ohne gehts bei der steifen Prise nicht.
Das Risotto hat uns gefallen: die Süße der Erbsen, die Schäfte der Merguez, und eine feine Lasur dank dem Gemüseconfit. Auf einer Skala von 1-10 was die Schlonzigkeit dieses Risottos angeht, gibts volle 10 Punkte!
Kooperationslustig bin ich ja nie gewesen (ihr kennt meine Haltung: *Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich pfeif*) und habe mich lieber an meiner Ronja-Räubertochter-Freiheit erfreut. Zwei Anfragen (mit gehöriger zeitlicher Luft dazwischen) konnten mich dennoch für sich gewinnen. Die eine Kooperation, ich gebs zu, lockte hauptsächlich mit einer verführerischen Bezahlung. Nachdem einiger Mailverkehr hin und her ging, schrieb ich also Text, machte Fotos, entwickelte ein Rezept, reichte alles termingerecht ein und.... hörte nie wieder von diesem (großen) Unternehmen.
Sehr ähnlich ging es beim zweiten Fall zu, nur dass mir da (überraschenderweise) das Konzept gut gefiel. Auch auf diese Anfrage reagierte ich (ungewöhnlicherweise) mit einer Zusage und... hörte nie wieder von ihnen.
Jetzt mal echt: machen wir nun bei diesem *Oh-my-God-REALLY-amazing-fantastic*-Bullshit mit? Da gibt man sich in geschäftlichen Schreiben betont lässig, jung und innovativ, dutzt frisch drauf los - VÖLLIG unverbindlich! Lebe ich nur zu weit weg von der Welt, oder gilt das heute als professionell und seriös? Und wenn so schon in beruflichen Dingen agiert wird - jetzt mal wirklich *oh-my-God* - wie gehts denn dann privat zur Sache? Indeed, vermutlich lebe ich einfach tatsächlich zu weit weg von künstlichen Fingernägeln, Smalltalk-Fassadengedöns, Whatsapp-Beziehungen und Terminstress. Aber Kinners, so kommen wir nicht ins Geschäft, so wird das nix mit Kooperationen und mir. In Zukunft nur auf Vorkasse. Über welchen neuen englischen Begriff bin ich die Tage gestolpert *cunning* - ja, ohne gehts bei der steifen Prise nicht.
Das Risotto hat uns gefallen: die Süße der Erbsen, die Schäfte der Merguez, und eine feine Lasur dank dem Gemüseconfit. Auf einer Skala von 1-10 was die Schlonzigkeit dieses Risottos angeht, gibts volle 10 Punkte!
Zutaten 4P:
150g Erbsen, frisch gepalt
2 hochwertige Schweinswürstchen, vorzugsweise Luganiga
(m: Merguez)
2,5l Hühnerbrühe (m: Gemüsebrühe)
50g Butter
1 Zwiebel, sehr fein gehackt
(m: 2 Knoblauchzehen, bzw junge Knoblauchstangen)
400 g Risottoreis
125 ml trockener Weißwein
2 EL passierte Tomaten
(m: 4 EL Gemüseconfit)
Salz und Pfeffer
Für die Mantecatura:
Etwa 75 g kalte Butter, in kleine Würfel geschnitten
(m: weniger)
Etwa 100 g Parmesan, fein gerieben
Zubereitung:
Die Erbsen in kochendem Salzwasser kurz blanchieren und abtropfen lassen, ein Drittel davon mit der Gabel zu Mus zerquetschen (m: nicht gemacht).
Die Würstchen klein schneiden, die Zwiebeln fein würfeln (m: ebenso die Knoblauchstangen - das Grün zum Bestreuen zur Seite getan). Die Zwiebel zusammen mit den Würstchen in der Butter glasig dünsten (m: kurz vor Ende Knofi zugegeben), den Reis unterrühren und ebenfalls kurz mitbraten. Mit Wein ablöschen und einreduzieren lassen.
Die Brühe nach und nach angießen, dabei das Risotto gut rühren, damit es nicht am Boden anhängt. Direkt mit der ersten Brühe die passieren Tomaten (m: Gemüseconfit) mit unterrühren. Gen Ende (etwa nach einer knappen 1/4 Stunde) die Erbsen zufügen. Nun gehts um die richtige Konsistenz: das Risoto sollte weder zu flüssig noch zu trocken werden., gleichzeitig sollte der Reis weich aber mit Biss sein.
Vor dem Servieren Butter und ein Großteil des Parmesan unter das Risotto ziehen, salzen, pfeffern und mit dem restlichen Parmesan bestreuen (m: fürs Foto vergessen - dafür ans Knoblauchgrün gedacht)
Quelle: Made in Italy - das Kochbuch von Giorgio Locatelli
in diesem falle fraglos :: lieber risotto essen statt kooperieren. meine erfahrungen bislang durch die bank gut, aber meine diesbezügliche motivation ist grundsätzlich auch enden wollend. lieber die freiheit, auf alle fälle!
AntwortenLöschenIch genieße auch lieber für mich und teile allenfalls mit Herrn H. :-)
AntwortenLöschenDein Risotto schmeckt mir garantiert! Jegliche Kooperationen lehne ich schon lange ab, auch wenn sie mit noch so tollen Einladungen winken. Mir gefällt das freie, unbeschwerte Bloggerleben ohne Vorgaben ausnehmend gut :-)
AntwortenLöschenDiese Unverbindlichkeit kenne ich auch. Ich hatte da auch zwei Anfragen (die eine von einem großen Unternehmen, die andere ein nicht kleinerer Interessenverband), die jeweils gerne Rezepte von mir wollten - die einen schreckte wohl meine Preisvorstellung (die in etwa dem Mindestlohn für die geleistete Zeit entsprach, also imho mehr als fair) und es kam nie wieder was, die anderen ließen sich nach Nachbohren meinerseits immerhin zu einer Absage herab.
AntwortenLöschenGute Erfahrungen habe ich mit Anfragen gemacht, die höflich mit "Sie" begannen - das waren dann aber auch nie die "Großen". Ich bin doch lieber bodenständig und bleibe bei geschäftlichen Dingen gerne erstmal beim "Sie.
Und insgesamt mache ich nur das, was mir Spass macht und wenn die Bezahlung stimmt - die Einstellung von "wir veröffentlichen deinen Artikel - als Lohn steigt deine Bekanntheit" reicht mir im Normalfall nicht. Da muss die Auflagenzahl schon SEHR hoch sein, bevor ich nur darüber nachdenke.
Und die ganze Werbe-Maschinerie lehne ich von vornherein ab - die Vielzahl gesponsorten Beiträge sind meiner Meinung nach eine Problematik der gesamten Bloglandschaft - da freue ich mich über meinen kleinen werbefreien Winkel des Netzes und über Blogs wie deinem oder den von Petra!
Lass uns bei unseren kurzen Fingernägeln, rissigen Gartenhänden und Teig an den Pulloverärmeln bleiben - und leckeres Risotto kochen (ich nehme aber die vegetarische Variante und ersetze die Wurst durch Rauchsalz und Harissa)
Das kann ich alles gut verstehen, doch eines bedauer ich: Dass Du Dir dieses wunderschöne Kochbuch versagt hast!
AntwortenLöschenAber gerade darum liebe ich deinen Blog so sehr.... keine versteckte (oder auch offen angepriesene) Werbung!! Ich hasse es, wenn so mancher Blog vom guten Leben schreibt und dann tonnenweise Fertiggedöns verarbeitet.
AntwortenLöschenUnd was diese seltsamen Geschäftsbräuche angeht, ja, die sind schon echt skurril. Was waren das noch Zeiten, als man sich drei mal überlegt hat, ob man jemanden duzen soll. Ich kann ja verstehen, das viele Menschen die Bloggerei zum Geldverdienen nutzen, aber manchmal wird es so derart plump und vorhersehbar gemacht und dazu noch jede Woche eine andere Sau durchs Dorf getrieben, da melde ich mich von den Blogs lieber wieder ab.
Aber nochmal zur Sau.... das Risotto schmeckt sicher auch mit der leckeren würzigen Wurst meines Leib- und Magen-Metzgers, von zumindest bis zum letzten Tag glücklichen Schweinchen.
Wird ausprobiert - ganz ohne Werbeblock!
Liebe Grüße
Trudi
@Ulma: Ja, natürlich gibts auch gute selbsterlebte Geschichten zu Kooperationen - diese hier waren eben von der anderen Art
AntwortenLöschen@Eva: Vermutlich würde mir sogar die Lust am Bloggen vergehen, wenn aus Kür auf einmal Pflicht würde ;)
@Petra: Ja, liebe Petra, da bist du Urgestein und Vorreiterin - und für mich ja sowieso die Mutter der deutschsprachigen Foodbloggszene. Hoffentlich bleibst du mir noch, wo ich mich auf einmal wie *vaterlos* ohne Robert fühle :(
@Stefanie: Eben genau das war es, was mich so auf die Palme brachte, die Unverbindlichkeit. Okay, dann haben es sie sich - trotz Absprache - anders überlegt, aber dann kann man das doch mit einem Zweizeiler mitteilen. Und selbst das wäre noch nicht das seriöseste Geschäftsgebahren. Und auch sonst zu allem Jajaja, was du schreibst. Ich bin gespannt, wer alles in dem Kochbuch mit einem Rezept vertreten sein wird, dass im Gegenzug ja versprach, alle SEHR bekannt zu machen :o)
Ach, und deine vegetarische Variante finde ich so toll - das ediere ich oben, ums für uns das nächste Mal eben so zuzubereiten! Danke!
@Clubzimmer: Och nö, für den Preis (selbst bei der durchgängig tollen Bewertung) ist mir das Buch für unser Eß-und Kochverhalten zu wenig vegetarisch. Vielleicht kochst du das ein oder andere fleischlose für mich/ uns daraus vor ;)?
@Trudi: Weißt du, Trudi: soll doch jeder wie er meint - die, die glauben, Werbung machen zu wollen... bitte sehr. Meines ist es nicht - deshalb dürfen das andere ruhig anders handhaben. Was mich nur so ärgerte, war eben dass eine Abmachung überhaupt keinen Haltbarkeitswert mehr hat. Da habe ich wirklich gestaunt! Und gerade bei dem großen Schweizer-Unternehmen... doch, die hätte ich für DEUTLICH seriöser gehalten.
ich antworte auf diese "netten" anfragen ("hallo du") immer mit einem stil, den ich sonst nicht verwende (sehr geehrte.., hochachtungsvoll... etc) und sage regelmäßig ab. das scheint sich rumgesprochen zu haben und ich bekomme nur noch selten solche mails. einzig meine schachteln in einem französischem buch zu sehen, hat es mir angetan! hoffentlich bekomme ich wenigstens ein belegexemplar...
AntwortenLöschendas risottorezept habe ich an herrn mano weitergegeben, er ist für alle arten von reisgerichten zuständig.
lieben gruß!
Ehrlich?
AntwortenLöschenIch achte nicht auf das Woher oder Von-Wem, ich mag einfach hier vorbeischauen, lese sehr gerne dein spritziges Deutsch und finde DEINE Rezepte, egal WOHER, einfach: "grain de sel", basta.
Vielen Dank,
Angelika
Liebe Micha
AntwortenLöschenHier (Schweiz) gibt es einen etwas frivolen Ausdruck zum Thema. Sagt er: 'Wir haben eine Liegenschaft. Ich liege, sie schafft.' So kommt mir das mit vorgeschlagenen Kooperationen vor. Entweder kommt man miteinander ins Geschäft, dann gibt es Abmachungen, die allenfalls einklagbar sind. Oder man meint es von allem Anfang an kooperativ: Wenn du lieferst, dann nehm' ich's. Von solchen Kooperationen lässt man wohl besser die Finger - und die Rezepte. Gruss Bea
Es gibt Ausnahmen in diesem Geschäft, aber die sind sehr rar. Man muss ja schon dankbar sein, wenn man mit seinem richtigen Namen angesprochen wird, obwohl sie doch so begeistert sind. In 90% der Fälle höre ich nie wieder etwas von den so unglaublich begeisterten, wenn ich mitteile, dass ich weder Blog noch meine kreative Leistung umsonst zur Verfügung stelle und meine Preisliste mitschicke.
AntwortenLöschen"Cunning" kannte ich noch nicht, aber die Erklärung "skill in achieving one's ends by deceit."... davon kann ich grade ein Lied singen. Ich habe es satt. Bereicherung auf Kosten anderer. Man könnte derzeit wirklich meinen, die Bibel hatte Recht mit dem zerfall der Werte, dem Sodom-und-Gomorra-Ding und wünscht sich fast schon dieapokalyptischen reiter herbei, um mal gründlich auszumisten. Da ist man eigentlich Pazifist und findet sich bei solchen Gedaken wieder... irgendwas läuft schief.
Da ist die Konzentration auf Essen eine willkommene Flucht. Ich gehe dann mal Merguez kaufen - die gibt es tatsächlich seit Neuestem beim Ortsmetzger.
Herzlich, Katja