Pietà: Caponata mit Petersilien-Couscous

Dienstag, 6. September 2016

Nachts während einer wilden Klassenfeier in der Akademie ließ unser Prof in Dauerschleife Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Robert-Hupka in Übergröße an die Atelier-Wand werfen (hier einige darunter). Wie alle, die sich irgendwie von der Bildhauerei oder vielleicht von der Kunst überhaupt angezogen fühlen, führen alle Wege nach Rom. Zwar hatte ich die *Pietà* von Michelangelo im Petersdom bereits gesehen, aber nicht aus der Nähe, nicht aus allen Blickwinkeln (wie auch durch das Panzerglas seit dem Attentat). Diese Bilderserie war mir dadurch größere Offenbarung als die Skulptur in echt. Dieser Ausdruck von Würde und Erhabenheit packte mich völlig. Mit unfasslichen 25 Jahren stellte Michelangelo sein Werk fertig! Tja, es gibt Genies und es gibt die anderen...

Gerhart Hauptmann, der sich in seiner Jugend ein Jahr in Rom als Bildhauer versuchte, beschreibt seinen Eindruck so: *Alles Titanentum des Titanen ist hier zerbrochen vor einer rätselhaften Übermacht. Keine Madonna irgendwelchen Meisters hat die unergründliche Tiefe dieser Pietà. Diese Maria ist Wissende, Erdmutter, Gottesmutter. Nicht zerbrochen, sondern nur ruhig geworden in übermenschlicher Leidenskraft. Und plötzlich, in einem Augenblick, kam es mir vor als sei sie der Gestalt gewordene Genius Michelangelos in seiner tiefsten und eigensten Schöne.*

Wieder Alltagsküche. Wieder aus dem Garten. Durchaus mit Ähnlichkeiten zu dieser Pasta...
Zutaten:

2 Auberginen
Olivenöl
1 rote Zwiebel, fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
1 EL Kapern
4 Tomaten, gehäutet, klein geschnitten
einige schwarze Oliven (m: vergessen)
Rosmarin, fein gehackt
1 EL Honig (m: Thymian-Honig)
Salz, Pfeffer
Harissa
2 EL Balsamico
einige geröstete Pinienkerne

1/2 Bund Petersilie
120g Couscous
Salz
Öl (m: das Öl von eingelegten Tomaten)

Zubereitung:

Die Auberginen in 2-3cm große Würfel schneiden. Salzen und 30min ziehen lassen. Das Wasser von den Auerginen abtupfen (m: nicht gemacht - bei meinen erntefrischen Auberginen nicht notwendig).

die Auberginenwürfel bei starker Hitze portionsweise goldgelb braten. Dann in der gleichen Pfanne Zwiebeln zusammen mit dem Knoblauch und den Rosmarin glasig dünsten. Die Auberginen dazufügen, alles an den Rand schieben und den Honig in der Mitte flüssig werden lassen. Alles miteinander vermengen und den Balsamico zufügen. Nun restliche Zutaten: Tomaten, Kapern und Oliven untermischen und ca. weitere 10min köcheln lassen. Mit Harissa, Salz und Pfeffer abschmecken.

Parallel das Couscous in Salzwasser kochen und die fein gehackte Petersilie untermengen sowie das Öl. Zusammen servieren und mit den Pinienkernen bestreuen. Wer mag, gibt noch etwas Ziegenfrischkäse darüber - schmeckt ebenfalls sehr gut dazu.

3 Kommentare

  1. Den ganzen Sommer durch lese und koche ich mich schon durch deine Rezepte, und schwelge in den schönen Bildern. Dein Blog ist ein wunderschöner Fundus, nicht nur für Rezepe. danke,danke, danke

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  2. Alltagsküche kanns nicht genug geben, denn schliesslich ist 6 Tage Alltag und nur einmal Sonntag

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  3. Ich habe es am Donnerstag nachgekocht - diese Caponata steht jetzt ganz oben auf meiner Lieblings-Liste. Mir schmeckt sie kalt fast noch besser als warm.

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