Das Verhältnis von Wishkymixern und Gutherzen ist überall auf der Welt gleich. Das erkannte Quote hängt lediglich davon ab, wie sehr der Blick darauf getrübt ist. Warum sollte es auch einen Unterschied machen, wie groß der Abstand zum Äquator ist: Mensch bleibt Mensch.
Ungewöhnlich - im wahrsten Sinne des Wortes - deuchte uns die unbefangene Leichtigkeit, mit der Perser auf andere Menschen zugehen. Wir haben ja RIESIG bedauert, nicht in Iran während der Picknick-Saison (also Sommer) gewesen zu sein. Aber selbst wenn der Wind die Nasenspitzen rot färbte vor Kälte, wird auf der Straße immer wieder zwanglos das Gespräch gesucht. Und wenn nur ein neugieriger Blick auf das unter den Arm geklemmte Brot aufgefangen wurde, schon wird es zum Probieren hingehalten. Einfach so. Ganz direkt, ganz selbstverständlich, ganz unumständlich. Perser - behaupte ich - sind allgemein kontaktfreudig.
Obendrein beeindruckten uns immer wieder Iraner, die wie als Botschafter für ihr Land auftraten. *Politik macht so viele schreckliche Dinge, die dann zwischen uns Menschen stehen *, meinte eine junge Iranerin, die lächelnd auf uns zukam, in perfektem Englisch. *Hoffentlich werden Sie in Iran angenehme Tage verbringen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich in meinem schönen Land so wohlfühlen, wie ich es tue.* Das glatte Gegenteil zu meiner kritisierten Standart-Begrüßung (nicht, dass ihr das jetzt durcheinander bringt), denn es schloß sich ein längeres Gespräch an.
Apropos Gegenteil: diese Offenheit ist ein RIESEN Unterschied zu uns Weißen. Selbst unterwegs - nun, wo man sich untereinander nicht mehr als Ratgeber braucht, weil WiFi diese Aufgabe übernommen hat - ignoriert man sich bemüht. Sogar in den kleinen Backpacker-Guesthäusern wundert man sich nicht selten über den Verbleib der Kinderstube, wenn noch nicht einmal mehr gegrüßt werden kann. Man übersieht sich gefließendlich. Jaja, klar nicht alle (dieses ALLE-Dingens stimmt ja NIE), aber der absolut überwiegende Teil. Als ob man in Konkurrenz untereinander stehen würde. Sehr merkwürdig das. Etwas, das uns auf Reisen immer wieder befremdlich auffiel - da hatte mein Liegetandemfahrradfahrer gar nicht unrecht. Natürlich sind alle froh, wenn jemand den ersten Schritt übernimmt, DANN wird gerne erzählt. Aber eben der scheint der Sprung über den Schatten zu sein und uns Weißen seltsam schwer zu fallen.
Schön, wirklich schön, dass in Iran kein Alk ausgeschenkt wird (ist ja bekanntermaßen verboten). Tatsächlich lockerte das den Umgang unter uns Reisenden merklich auf. Und die Gepräche waren deutlich klarer, unmittelbarer und gehaltvoller. Ich weiß, die Schluckies wollen mir an der Stelle nicht glauben, was mir wiederum gute Gelegenheit bietet hier Anchu Kögle nicht nur in Punkt 7 äußerst überzeugt zuzustimmen.
So, vor lauter Plauderei soll heute auch noch etwa gegessen werden. Lauch - verpackt auf beliebte Fränzi-Art: in einer Tarte mit knusprigem Parmesanboden. Feinfein. Der Clou ist übrigens von Mme Pic übernommern: der Löffel Savora-Senf, der aus der Tarte ein echtes Leckerchen macht.
Anmerkung m: Wer das süß-salzige Spiel von Frucht in deftigen Gerichten liebt, der gebe eine halbe, in dünne Streifen geschnittene Birne mit in die Füllung. Ich mag das ja sehr, aber ich hatte uns einen Salat mit diesem formidablen Dressing à la Kathi bzw. Ottolenghi mit Pomelo als Begleitung zubereitet (und so mein Obst). Absolut köstlich und absolute Empfehlung!
Zutaten - Form mit Maße 34cm x 10cm:
90g Einkorn-Vollkorn
60g Dinkel 1050
125g Butter, kalt
30g Quark
30g Parmesan
Salz
Chili-Flocken
2 TL Thymian
kaltes Wasser
400-450g Lauch, geputzt, klein geschnitten
20g Butter
100g Crème Fraîche
2 Eier
2 EL Petersilie, fein gehackt
2 EL Petersilie, fein gehackt
Salz, Pfeffer
1 kl EL Savora-Senf
Zubereitung:
Für den Tarteteig die Butter in Flöckchen unter den Teig arbeiten und mit Hilfe des Quarks und des Wassers zügig zu einem homogenen Teig verkneten. In Folie wickeln und minestens 1 Stunde kalt stellen.
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig auswellen und die gebutterte Form damit auskleiden, sodass ein Rand entsteht. Mit der Gabel mehrfach einstechen und etwa für 20min in die Tiefkühle stellen.
Das Dunkelgrün des Lauchs entfernen, je nach Notwendigkeit putzen, in kleine Scheiben schneiden und in der Butter einige Minuten gar dünsten. Etwas abkühlen lassen.
Den Ofen auf 190° (Umluft) vorheizen.
Die Crème mit den Eiern verquirlen, den Lauch untermischen, mit Salz, Pfeffer und Savora-Senf abschmecken. Die Füllung auf den Tarteboden gießen, glatt streichen und in den Ofen einschieben: 10min bei 190°, dann runterschalten auf 180° und weitere 20min backen, schließlich bei 175° - 5-10 min - gegebenenfalls abdecken, falls die Tarte von oben zu viel Farbe bekommt.
Zubereitung:
Für den Tarteteig die Butter in Flöckchen unter den Teig arbeiten und mit Hilfe des Quarks und des Wassers zügig zu einem homogenen Teig verkneten. In Folie wickeln und minestens 1 Stunde kalt stellen.
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig auswellen und die gebutterte Form damit auskleiden, sodass ein Rand entsteht. Mit der Gabel mehrfach einstechen und etwa für 20min in die Tiefkühle stellen.
Das Dunkelgrün des Lauchs entfernen, je nach Notwendigkeit putzen, in kleine Scheiben schneiden und in der Butter einige Minuten gar dünsten. Etwas abkühlen lassen.
Den Ofen auf 190° (Umluft) vorheizen.
Die Crème mit den Eiern verquirlen, den Lauch untermischen, mit Salz, Pfeffer und Savora-Senf abschmecken. Die Füllung auf den Tarteboden gießen, glatt streichen und in den Ofen einschieben: 10min bei 190°, dann runterschalten auf 180° und weitere 20min backen, schließlich bei 175° - 5-10 min - gegebenenfalls abdecken, falls die Tarte von oben zu viel Farbe bekommt.
Anmerkung m: Wer das süß-salzige Spiel von Frucht in deftigen Gerichten liebt, der gebe eine halbe, in dünne Streifen geschnittene Birne mit in die Füllung. Ich mag das ja sehr, aber ich hatte uns einen Salat mit diesem formidablen Dressing à la Kathi bzw. Ottolenghi mit Pomelo als Begleitung zubereitet (und so mein Obst). Absolut köstlich und absolute Empfehlung!
Schöne Reiseerinnerungen und Begegnungen, das freut mich sehr! Bald reise ich in ein arabisches Land (ja, ich weiss, nicht zu verwechseln mit Persern!), welches für seine offenen, freundlichen und interessierten Menschen bekannt sein soll. Ich bin schon sehr gespannt und nehme mir vor, auch offen zu sein - für mich als schweizerisch-nordeuropäischer, eher scheuer aber schon freundlicher Charakter nicht immer einfach ;-) Vorbereitend habe ich mich mit Kleidungs-Themen, Do's und Don'ts auseinandergesetzt und hoffe, dass ich so nicht gleich direkt in alle Fettnäpfchen trete und die Freundlichkeit und Offenheit der Leute angemessen erwidern kann. Liebe Grüsse, Miuh
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