Obacht: Tomaten-Gnocchi mit gebratenem Zucchini

Montag, 5. Juni 2017

Das mag ich, wie Naturliebhaber von einem Ausflug bzw. einer Wanderung erzählen. So detailliert und mit den richtigen Namen. (In *Die unendliche Geschichte* ja ein zentrales Thema, den Wesen einen Namen geben zu können. Erinnert ihr euch?) Dann trifft man sich abends im Garten oder auf der Terrasse und es wird erzählt, was sie wo gesehen haben, dabei die Kamera gezückt und mit Beweisfotos unterlegt und erklärt, wo genau sich welche Erscheinung gezeigt hat. Gut, meinte Peter, bei euch steht hier ja so alles voller Wildorchideen, wie anderswo der Löwenzahn. Und recht hat er: suchen muß man Wildorchideen ringsherum wahrlich nicht. Aber um alle Vögel mitzukriegen, dafür muß man die Augen schon offen lassen. Das braucht sogar etwas Übung. Ja, dafür muß man Augen und Ohren regelrecht anspitzen. 

Und dass es fast schwieriger ist, genau hinzuhören, wie hinzusehen, läßt sich an diesem Konzert (Danke Frau Novemberregen) erproben (bei uns gerade morgens unterlegt durch das Glockengeläut der Ziegenherde, die unterhalb im Tal steht). Oder? Gar nicht so einfach, die Sängerknaben auseinanderzuhalten. Ich finde, die Natur bietet eine wunderbare Anregung, die Sinne feinsinniger einzusetzen. Animiert Stadt dazu auch? Und woran wetzen sich dort die Sinne schärfer?

Überhaupt, (Hobby-)Ornithologen - das sind gute Jungs: ruhig, ausgeglichen, selbstgenügsam, manchmal etwas in sich gekehrt und ein wenig spinnig. Wirklich! Ich mag die! Das wollte ich schon längst mal gesagt haben! (äh, und wie ichs gerade so schreibe: gibts darunter eigentlich ebenso Mädels?)

Allgemein bekannt hingegen mag ich Gnocchi. In allen Erscheinungsformen. Gnocchi mit Tomaten gabs seither noch nicht. Jetzt schon. Und nicht nur mein Geschmackssinn bestätigte mir, dass das eine suppi Idee war. *Gut, die Dinger* kommentierte der Habib, während  wir uns gleichzeitig und zusammen an den weltallerersten Gartenzucchini 2017 erfreuten!
Zutaten 2P

Gnocchi:
270g Kartoffeln, mehligkochend
1 Eigelb
125g Ziegenfrischkäse (original: Ricotta)
1 EL Tomatenmark
40g Tomaten, in Öl eingelegt, klein geschnitten 
(oder: délice de tomate*)
75g Mehl
25g Parmesan, frisch gerieben
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker 

2 kleine Zucchini
4 junge Knoblauchzehen
Olivenöl
1 EL Rosmarin, fein gehakt
etwas Zitronen-Thymian
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette

einige Blätter Basilikum
etwas frisch geriebener Parmesan

Zubereitung:

Die Kartoffeln in einem Topf mit Wasser knapp bedeckt aufsetzen. Die fertig gegarten Kartoffeln abgießen und noch heiß pellen. Die gepellten Kartoffeln zweimal durch eine Kartoffelpresse drücken

Die durchgepressten Kartoffeln mit dem Ziegenfrischkäse, dem Mehl, dem Eigelb, dem Tomatenmark, den kleingeschnittenen Tomaten, den Gwürzen und dem Parmesan zu einem glatten Teig mischen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu etwa 2cm dicken Rollen formen. Mit eine Messer in 2cm lange Stücke schneiden. Wer mag formt nun noch nach mit den Händen zu kleinen Kugeln und drückt mit einer Gabel oder einem Gnocchi-Brett den Gnocchis ein Muster auf.

Die Gnocchis in leicht kochendes Salzwasser geben. Wenn sie nach oben steigen, mit einer Schöpfkelle herausheben, abtropfen lassen und warm stellen. Wer sie später noch Anbraten mag, der schrecke sie unter kaltem Wasser ab, bevor sie auf einem Teller zwischengelagert werden.

Parallel den Zucchini klein schneiden (bei größerem Zucchini das wässrige Kerngehäuse entfernen), den Knoblauch fein würfeln und den Rosmarin fein hacken. Das Olivenöl erhitzen, den Zucchini zusammen mit dem Knoblauch, dem Thymian und dem Rosmarin bei mittlerer Hitze anbraten, direkt salzen und pfeffern. In 10min immer wieder wenden, dann den Deckel auflegen, die Flamme klein stellen und weitere 5-10min im eigenen, sich gebildeten Saft fertig garen. Nochmals abschmecken - wer mag mit einem zusätzlichen Schluck Olivenöl.

Zucchini mit den Gnocchi (angebraten oder nicht), dem klein gezupften Basilikum und dem Parmesan servieren

*Anmerkung m: Délice de tomate gibt es in F zu kaufen wie Oliven-Tapenade und ist nichts anders wie sehr fein pürierte, in Öl eingelegte Tomaten - manchmal noch mit etwas Knoblauch versehen.

11 Kommentare

  1. Dein Blog mausert sich einfach zu meiner liebsten Lektüre. Kleine Texte die zum Nachdenken und Träumen anstoßen, dein Optimismus und die Liebe für die Natur...und dabei noch in deine Küche spickeln zu können. Herrlich! Bewahr dir das!
    Liebst, Alexandra

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    1. Liebe Alexandra, du weißt nun wirklich, wie man Komplimente macht... mit roten Backen sage ich *merci*

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  2. oh, das klingt aber verlockend lecker.

    Liebe Grüße
    Nula

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    1. Und, Nula, du siehst es den Gnocchi an: auch für Grobmotoriker. Man kann sie natürlich auch lieblicher formen, aber ich zeige hier ja vorallem Alltagsküche... LECKERE Küche für jeden Tag ;)... liebe Grüße zurück

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    2. Genau das gefällt mir an Deinenm Blog, so als geborene Alltagsgrobmotorikerin. ;-)

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  3. hmm....das gibts morgen hier. Wie lecker das aussieht. Mit Gnocci steh ich ja immer noch ein bischen auf dem falschen Fuß. Da hilft nur üben!Guten Start morgen und eine schöne Woche wünscht dir a.

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    1. Wie, Angelika, diesen Blog lesend und mit Gnocchi auf Kriegsfuß? Das ist doch nahezu ein Ding der Unmöglichkeit! Also mit diesen Rezepten hier, muß/ sollte/ drücke ich alle Daumen, dass sich der Knoten löst :)... dir auch eine schöne, sonnige Woche

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  4. Bei mir sind die Gnocchis im ersten Versuch viel zu weich und schlabbrig geworden, ich musste mehr Mehl unterziehen. Dann aber haben sie gut geschmeckt.

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    1. Mein Ziegenfrischkäse wird deutlich fester sein als der Ricotto, den du vermutlich verwendet hast - das wird die Erklärung sein, dass du mehr Mehl verwenden mußtest.

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    2. Hm, ich habe Ziegenfrischkäse (aus dem Coop) verwendet, aber der ist viel sämiger als Ricotta, von der Konsistenz eher so wie Philadelphia. Wo kaufst du deinen? Ist der eher so bröselig?

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    3. Der Ziegenfrischkäse ist ein typisches Produkt der Drôme - ich kaufe ihn noch handgemacht auf dem Markt. Er ist von schnittfester Konsistenz. Welche Konsistenz der industrielle Ziegenfrischkäse besitzt, entzieht sich meinen Kentnissen. Veilleicht sollte ich mir mal welchen von unseren Feriengästen mitbringen - zum Vergleich um diese Wissenslücke zu schließen.

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