Nichts ist so alt wie die Zeitung vom Vortag; sie reicht gerade noch, um Fisch darin einzuwickeln - heißt es. Mir fällt etwas ein, was noch mehr nach Muff vergangener Zeit riecht. Dagegen ist Patchouli, das alte Mottenpulver, ein ungestümer, aphrosidierender Aufreißer-Duft. Und zwar die Vorsätze von komplett verjährten Jahreswechseln.
Aber ganz im Sinne von *Laß doch mal das Gute (bien sûr meine Interpretation davon) Schule machen*, kann ich verkünden: wir haben einen Vorsatz ganz gut umgesetzt bekommen. Das kann man ja nicht allzu oft an die Glocke hängen. Und zwar *Entlastungstage* regelmäßig einzuführen. Keine tierischen Produkte, nicht zu fettig, viel Gemüse - joh, vielleicht schon eine Art *Schonkost*... sagen wirs wie es ist, das böse Wort. Nich, und mit *Schonkost* wird ganz schnell *genußarm* assoziiert. Was heute bedeutend abschreckender tönt wie *genußsüchtig*. Tsss, verquere Welt. Mais bon... ich finde ja, das schlimmste, kulinarische Wort - oder von mir aus eines der schlimmsten - lautet *geschmacksneutral*. Das deutet auf Versagen der Köchin hin, was wirklich keiner wollen kann.
Natürlich halten wir das jetzt nicht orthodox, mit Scheuklappen, manisch, wie auf Schienen, zwangsneurotisch, sektoid, paraverquer oder so. Nicht jeden Mittwoch und jeden Freitag. Nein, das passiert irgendwie von ganz alleine. Ohne Druck, aus freien Stücken. Und das ist bestimmt mit einer der Gründe, weshalb ich noch immer lässig Nostalgie-Tage einlegen kann, wenn ich in Klamotten schlüpfe aus meinen 20ern. Das fühlt sich eigentlich ganz wohlig an.
Griff ich in der Periode oftmals nach Hirse, ist es gerade meist Reis. Möglicherweise ist es euch aufgefallen, dass es rein Blog technisch in der letzten Zeit so gut wie keinen Reis gab. Mitnichten - der Schein trügt. Zu meiner heutigen Inspiration gelang ich dadurch, dass ich einem Link zu Salzkorn zurück gefolgt bin. Wen ich zu inspirieren vermag, der könnte wechselseitig genauso mich anregen. Und siehe da: so war es auch.
Zutaten 2P:
100g Reis (Vollkorn)
100g Berglinsen
400g Wasser
5cm Kombu-Alge
1 Stück Ingwer
1 Scheibe Ingwer
Reis Linsen und Gewürze mit dem Wasser (ohne Salz) aufsetzen und zum Kochen bringen - ca, 15min köcheln lassen, dann Flamme ausschalten und weitere 15min quellen lassen. Salzen (m: mit Kräutersalz)
4 Möhren
2 TL Mandelmus
100ml Gemüsebrühe
1 TL Koriander, frisch geschrotet
1 TL Honig (m: Thymian-Honig)
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
1/2 Bund Koriander-Grün
Die Karotten schrubben, je nach Größe vierteln oder in Scheiben schneiden und zusammen mit der Gemüsebrühe, dem Mandelmus und dem geschroteten Koriander ausetzen. Bei schwacher Hitze sanft schmurgeln lassen, bis die Karotten gar sind, aber noch leichten Biss haben. Abschmecken mit Salz, Pfeffer, Piment und zuletzt dem Honig. Gemeinsam mit dem Linsenreis servieren und das Koriandergrün grob gehackt darüber streuen.
Inspiration: einfach kochen
Ach, solche Etiketten kann man getrost Etiketten sein lassen, wenn das alles so bedürfnis- und gelüstgesteuert geschieht wie bei Euch, oder? Geht uns ja nicht anders: Vor allem ich bekomme gerade nach den beiden Fleisch-Tagen in unserer superduper-Bio-Kantine regelmäßig Lust auf Leichtes. Gestern ist so ein sehr feiner Salat entstanden zu dem ich – tätä – Hirse reichte, aber ein Deinem ganz ähnliches Gericht mit Linsen gibt es auch regelmäßig...
AntwortenLöschenHerzlich: Charlotte
PS: Unsere Frongraisch-Planungen laufen... :D
DAS PS!!!!!! Charlotte.... ich froi mich!
LöschenWitzig, ich habe mir ungefähr das gleiche vorgenommen.... bei mir gibt es halt auch jetzt einen solchen Schonkosttag in der Woche. Ich habe mir den Dienstag ausgesucht, weil es mir da vom Tagesablauf am besten in den Kram passt und dein Gericht wird nächsten Dienstag ganz sicher gekocht!! Möhren, Reis und Linsen habe ich eh immer daheim - kann also los gehen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Gabi
Reis & Gemüse in verschiedenen Varianten gehört bei mir auch zum Standard – geht schnell, ist lecker, man fühlt sich danach satt und trotzdem nicht total vollgestopft. Koche dabei auch ganz oft Reis mit gelben Linsen im Verhältnis 1:1 als normale Beilage, sodass der Eiweißanteil etwas höher ist und ich nicht so viele Kohlehydrate esse. Macht auch besser satt. Das Möhrenrezept koche ich ganz oft so ähnlich lustigerweise. Was noch toll ist dazu: Ein wenig Chili für den Schärfekick, ein Schuss Zitronensaft und gerösteten Sesam darüber geben. Mjamjam! Kann mich diesem Blogpost also aus voller Seele anschließen :) LG, Lara
AntwortenLöschenDas klingt simpel und lecker...
AntwortenLöschenWir legen auch ganz ähliche Tage ein, vor allem nach ein paar Schlemmertagen lassen wir es abends dann gerne hin und wieder leicht angehen. Bei uns gibt es dann alerdings meist eine leckere, würzige Suppe oder einen Salat "all inclusive". Denn genussarm oder geschmacksneutral?! Möchten wir auch nicht!
Deine Rezept wird dann ganz bald auch mal getestet :-)
Lieber geschmacksneutral als ungenießbar
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