In der Knospenzeit habe ich mir viele T-Shirts selbst gestaltet. Eines schwebte mir lange Zeit im Kopf - eigentlich bis heute - kam aber nie zur Ausführung: *Gegen Geduld*. Meine größte Untugend. Ich HASSE es, wenn sich die Dinge langsam entwickeln. Warten - der Graus in Wort und Tat. Ich mache gerne alles schnell. Deswegen habe ich auch gerne in der Disse hinter der Bar gearbeitet. Da muß es kleppern. Definitiv lieber wirbeln als die Zeit tot schlagen. Schach? Nicht mein Spiel - da schlafe ich zwischen den Zügen ja ein. Überhaupt: lange auf einem Stuhl sitzen... genau mit deswegen schmiß ich einst die Schneiderlehre.
Hinzu kommt mein Dickschädel. Es wundert mich selbst oft, wie wenig Hüte mir passen wollen. Nicht, dass ich Hüte tragen würde, aber wenn, dann wären mir die meisten zu klein. So weiß ich doch oft, wie ich was gerne hätte und wenn mir das Leben da einen Strich durchzieht, dann kann ich das persönlich nehmen. Man durchkreuzt also besser nicht meine Pläne. Nur überhört die Welt nur zu gerne meine Marsch-Route. Bref, um mich zu prüfen, reicht es, wenn sich die Dinge um mich (scheinbar, eingebildet oder tatächlich) zäh entwickeln. Hach, prompt bin ich aus dem Tritt, nirgendwo mehr Fluß und Flow und ich merke, wie sich meine Unterlippe schmollend verspannt. Schlimm. Und ich bin mir so gar nicht sicher, ob sich derlei Baustellen mit dem Älterwerden bessern. Aber wie haut eine Freundin raus, wenn Plattitüden dringend gefragt sind: Life is a rollercoaster. So siehts aus.
Was Balsam auf die geschundene Seele, wenn die angezogene Handbremse gelöst wird und sich dazwischen ein Moment schiebt, in dem so gar kein Sandkörnchen im Getriebe den Ablauf stört. Das zählt dann unbestritten in die Rubrik #was schön war.
Seit Donnertag Abend wird das neue Jahr eingeläutet - drei Tage lang. Nach chinesischem Kalender beginnt nun das Jahr des Erd-Hundes. Um uns wird geknallt, geopfert, gebetet und gefestelt. Und ausgerechnet ich, die Königin aller Sylvester-Muffel feierte einen Neujahrs-Moment, der mir für die Ewigkeit bleibt.
Ein Moment, der vom Himmel fiel: unerwartet, plötzlich, spontan. Dazu eine Nacht, die klarer, stiller, wolkenloser, wohl temperierter nicht hätte sein können. Bei gänzlicher Windstille funkelten die Sterne wie poliert am Firmament. Und da standen wir zu viert, zusammengewürfelt und doch irgendwie zusammengerufen, ohne viel Worte zu verlieren, aber dabei doch so beredt wie man sprachlos nur sein kann, ganz eingespielt, jeder fand direkt seinen Platz, jeder kleine Handgriff saß. Alles folgte wie von alleine einer natürlichen Selbstverständlichkeit (seufzz, wenn doch Leben immer... aber lassen wir das).
Seit Donnertag Abend wird das neue Jahr eingeläutet - drei Tage lang. Nach chinesischem Kalender beginnt nun das Jahr des Erd-Hundes. Um uns wird geknallt, geopfert, gebetet und gefestelt. Und ausgerechnet ich, die Königin aller Sylvester-Muffel feierte einen Neujahrs-Moment, der mir für die Ewigkeit bleibt.
Ein Moment, der vom Himmel fiel: unerwartet, plötzlich, spontan. Dazu eine Nacht, die klarer, stiller, wolkenloser, wohl temperierter nicht hätte sein können. Bei gänzlicher Windstille funkelten die Sterne wie poliert am Firmament. Und da standen wir zu viert, zusammengewürfelt und doch irgendwie zusammengerufen, ohne viel Worte zu verlieren, aber dabei doch so beredt wie man sprachlos nur sein kann, ganz eingespielt, jeder fand direkt seinen Platz, jeder kleine Handgriff saß. Alles folgte wie von alleine einer natürlichen Selbstverständlichkeit (seufzz, wenn doch Leben immer... aber lassen wir das).
So
standen wir also - dank Bent und Marianne - jeder an seiner Ecke des
hauchzarten Lampions aus Pergamentpapier, hielten sanft unseren Zipfel,
während Bent die Flamme anzündete, öffneten alle im gleichen Moment unsere Finger - als
die Wärme den Lampion aufblusterte wie eine sich entfaltete Blüte - und schauten zu,
wie unser Licht schwebend höher und höher und höher stieg, in leicht geschwungener Linie, so hoch bis es sich unter seinesgleichen einfügte, kaum unterscheidbar unter dem Sterneglizzern nur rötlicher in der Farbe, so weit flog unser Licht, bis jeder einzelne unserer Wünsche mit Gewißheit oben angekommen war. Ein kleiner Augenblick, der Gänsehaut erzeugte. Ein Moment schlicht, makellos, nicht wiederholbar.
Nahezu perfekt - immerhin - sind auch diese Kastanien-Pfannkuchen mit dem orientalischen Wirsing. Ich mochte die Kombination der Aromen sehr. Und für alle Zuckermäuler lege ich die Kastanienpfannkuchen auch in einer süßen Variante ans Herz - mit Schokocrème und Bananen zum Beispiel dürften euch eure Kinder diese Crêpes nur so aus der Hand reißen.
Nahezu perfekt - immerhin - sind auch diese Kastanien-Pfannkuchen mit dem orientalischen Wirsing. Ich mochte die Kombination der Aromen sehr. Und für alle Zuckermäuler lege ich die Kastanienpfannkuchen auch in einer süßen Variante ans Herz - mit Schokocrème und Bananen zum Beispiel dürften euch eure Kinder diese Crêpes nur so aus der Hand reißen.
Zutaten 2-4P*:
für ca. 6 Stück
120g Kastanienmehl, gesiebt
2 Eier
150ml Mineralwasser (evt. plus)
50ml Milch
Salz
Öl zum Braten
1 kleiner Wirsing
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 guten Schuß Noilly Prat
100ml Kokosmilch
150ml Gemüsebrühe
1/2 TL Kreuzkümmel
1 1/2 TL Ras el Hanout
Salz, Pfeffer
30g Raddicchio
(optional: getrocknete Feigen/ Aprikosen/ Rosinen)
Rapsöl
Zubereitung:
Den Wirsing halbieren, entstrunken und in mittel-feine Würfel schneiden. Den Ofen auf 180° (Umluft) vorheizen. Den Wirsing in eine Schüssel mit 1-2 EL Öl und dem Kreuzkümmel vermengen. Etwa 20min im Ofen rösten bis sich die ersten gebräunten Stellen zeigen, dabei zwei Mal wenden.
Die Zutaten für die Kastanien-Pfannkuchen zu einem homogenen Teig verquirlen und ca. 15min quellen lassen - evtuell dann noch einen Schluck Mineralwasser zufügen.
Die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln. Beides in wenig Öl glasig dünsten. Gen Ende das Ras el Hanout kurz mitrösten. Mit Noilly ablöschen. Kokosmilch, Gemüsebrühe gemeinam mit dem Wirsing in den Topf untermischen, Deckel auflegen und bei kleiner Flamme etwa weitere 10min köcheln lassen, bis der Wirsing gut gar ist. (Wer mag gibt hier klein gewürfeltes Trockenobst dazu).
Parallel nacheinander die Kastanien-Pfannkuchen backen (m: in Pfanne von 20cm Durchmesser) und warm stellen. Vorsicht: die Kastanien-Pfannkuchen sind etwas brüchiger als die üblichen Pfannkuchen. Daher nicht ZU dünn ausbacken und die erste Seite vor dem Drehen gut knusprig backen.
Zusammen mit dem Wirsing servieren.
*Anmerkung m: ganz sicher, für viele Personen die Rezeptmenge reicht, bin ich mir hier nicht. Uns haben die Kastanienpfannkuchen gut gesättigt - möglich, dass andere gut und gerne jeweils zwei davon verputzen.
Zusammen mit dem Wirsing servieren.
*Anmerkung m: ganz sicher, für viele Personen die Rezeptmenge reicht, bin ich mir hier nicht. Uns haben die Kastanienpfannkuchen gut gesättigt - möglich, dass andere gut und gerne jeweils zwei davon verputzen.
Das hast wiedermal so schön geschrieben.
AntwortenLöschenUnd den Kastanien-Pfannkuchen mit Wirsing werde ich bestimmt mal ausprobieren - ich liebe Pfannkuchen - wobei ich Noilly Prat erst einmal nachschauen muss, was das ist (schäm).
Herzlichst Birgit
Ja, Birgit, nach Noilly mußte ich selbst hier in F schon etwas suchen, aber es lohnt sich... ;)
Löschens. hier: https://salzkorn.blogspot.com/2017/07/verstandnis-graupenrisotto-mit-zucchini.html
Liebe Micha,
AntwortenLöschenich unterschreibe – alles! Das mit der Ungeduld, das mit dem Dickkopf und das mit den Kastanien sowieso. In Ermangelung von Buchweizenmehl buk ich ebenfalls neulich Galettes daraus und reichte sie zusammen mit Kichererbsen-Karotten-Curry... zum Reinlegen! Und der Rest... nun, ich versuche es gerade mit Yoga. Und Stricken. Aber wenn nicht.... tja.
Hab' ein wunderbares Hundejahr!
Charlotte
Liebe Charlotte, nicht, dass ich nicht üben würde - freiwillig oder unfreiwillig - diese blöde Geschichte mit der Geduld, aber so einen richtigen Durchbruch, etwas, das man Fortschritt nennen könnte..., mhhh, so was ist mir seither, glaube ich, noch nicht passiert!
LöschenDir auch ein prächtiges Hundejahr!
Na da sag ich doch mal "gong xi fa cai" zu diesem wunderbaren Pfannkuchengeschenk und freue mich, dass wir beide das neue Jahr willkommen heißen :)
AntwortenLöschenSowohl schaue ich direkt bei dir vorbei, Julia, wie dass ich google, was du mir zu den Pfannkuchen sagst :) Ich würde auf jeden Fall immer *Willkommen* zu dir sagen - so viel weiß ich direkt!
LöschenWie schön du diesen Moment beschrieben hast ... Als wär ich dabei gewesen :-)))
AntwortenLöschenOh, da danke ich dir Maria, es war ein kleiner Moment, aber einen, den ich mir bewahre! Ganz liebe Grüße....
LöschenWie gut, es ist noch Wirsing da! Nur kein Kastanienmehl, mal sehen, was es da alternativ geben könnte.
AntwortenLöschenDie Ungeduld und va die Hummeln im Hintern, die kenn ich gut - befinde mich also gerade mit Baby in einer grooßen Lernphase für mich. Mich einem neuen Rhythmus anpassen, gar unterordnen.. eine Erfahrung, die mir nicht immer leicht fällt.
Liebe Kathi, ich kann nur erahnen, wie der kleine Kilian euer bisheriges Leben durcheinander wirbelt - und rein das theoretische Vorstellung flößt mir großen (!) Respekt ein. Aber hey: wer SO schöne Sachen zu stricken vermag, der hat schon VIEL mehr Geduld als ich (und was finde ich solch selbstgestrickte Sachen schön). Herzlich Willkommen auch an den kleinen neuen Erdenbürger!
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