In Iran ist uns der Zoroastrismus zum ersten Mal begegnet. Ja, sogar eine deutschsprachige Reisegruppe, die rein auf den Spuren der Zarathustrier unterwegs waren, kreuzte uns. Und jetzt auch in meiner Lektüre in Thailand tauchten sie immer wieder auf. Eines dieser Bücher (ich werde noch darauf zurückkommen) brachte mich auch auf das Neujahresfest Nouruz, das Frühlingsfest oder auch das Fest der Tag- und Nachtgleiche, das seinen Ursprung findet in in der "heidnischen" Religion des Zoroastrismus, und das am heutigen Tag gefeiert wird.
In dem Buch werden nicht nur die Zeremonien beschrieben, die symbolische Tischdekoration und die verschiedenen Gerichte, sondern auch die religionsübergreifende Gesinnung, mit der Nouruz gefeiert wird. *Heute sind wir weder Muslime noch Juden noch Christen* heißt es in diesem Buch *heute sind wir alle Brüder! Heute sind wir Zoroastrier*.
Grundsätzlich beten die Zoroastrier das Licht an und gehen - wie eigentlich alle Religionen - von einem Dualismus aus, also dass die Erde sowohl das Gute wie das Böse beheimatet: zwischen dem Herrn des Lichtes und jenem der Finsternis tobt ein Kampf, dessen Schauplatz die Erde ist. In eben diesem Gegensatz ist der Mensch gestellt.
Oder um es mit Nietzsche zu formulieren (*Also sprach Zarathustra*):
*Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist Etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr gethan, ihn zu überwinden? Alle Wesen bisher schufen Etwas über sich hinaus: und ihr wollt die Ebbe dieser grossen Fluth sein und lieber noch zum Thiere zurückgehn, als den Menschen überwinden.*
Doch wie geht *menschliches Wachstum*? Gehen wir davon aus, dass jeder Mensch individuell ist. Jeder hat seine Vorlieben und seine Abneigungen. Ein Konzept also, zu dem wir 100 prozentig stehen. Aber jedes Konzept hat immer ein polares Gegenüber, mit dem wir uns sehr schwer tun. Wer die Wärme liebt, freundet sich erst einmal mit der Kälte schwer an.
Und wir sind aufgefordert, das Gegenüber zu integrieren! Das ist nicht leicht, kostet Kraft, Überwindung, tut weh, macht Angst....
Wenn uns diese Integration aber geling, so erweitert und vergrößert sich unser Konzept, wir wachsen in jeder Hinsicht zu einem neuen, besseren Konzept, zu einem neuen, erweiterten Menschen. NUR- dieses neue Konzept hat auch wieder ein Gegenüber, ein anderes, neues Gegenüber, und dieses gilt es wiederum zu integrieren, immer und immer wieder neu - so geht die menschliche Evolution!
„Meine Brüder, zur Nächstenliebe rathe ich euch nicht: ich rathe euch zur Fernsten-Liebe.“ (nochmals Nietzsche *Also sprach Zarathustra).
In Yazd - einer iranischer Stadt, in der wir uns länger aufgehalten haben - finden sich noch einige kultische Bestattungsorte der Zarathustrier wie *Türme des Schweigens*. In dem Silk Road Hotel fühlten wir uns warm willkommen und ebenso allerköstlichst bekocht. Die As-e-Reshteh aßen wir dort besonders gerne.
Nouraz ist nationaler Feiertag in vielen Ländern und wird etwa gefeiert in: Iran, Aserbaidschan, Afghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, Syrien, Tadschikistan, Turkmenistan, in der Türkei, in Usbekistan, Georgien (ein Tag) und Indien bei den Parsen als Jamschidi-Fest (siehe auch Holi).
Einen schönes, neues Jahr zum dritten Mal (nach diesen und diesen Wünschen) und euch allen viel Licht und Lust am Streben danach!
*Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist Etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr gethan, ihn zu überwinden? Alle Wesen bisher schufen Etwas über sich hinaus: und ihr wollt die Ebbe dieser grossen Fluth sein und lieber noch zum Thiere zurückgehn, als den Menschen überwinden.*
Doch wie geht *menschliches Wachstum*? Gehen wir davon aus, dass jeder Mensch individuell ist. Jeder hat seine Vorlieben und seine Abneigungen. Ein Konzept also, zu dem wir 100 prozentig stehen. Aber jedes Konzept hat immer ein polares Gegenüber, mit dem wir uns sehr schwer tun. Wer die Wärme liebt, freundet sich erst einmal mit der Kälte schwer an.
Und wir sind aufgefordert, das Gegenüber zu integrieren! Das ist nicht leicht, kostet Kraft, Überwindung, tut weh, macht Angst....
Wenn uns diese Integration aber geling, so erweitert und vergrößert sich unser Konzept, wir wachsen in jeder Hinsicht zu einem neuen, besseren Konzept, zu einem neuen, erweiterten Menschen. NUR- dieses neue Konzept hat auch wieder ein Gegenüber, ein anderes, neues Gegenüber, und dieses gilt es wiederum zu integrieren, immer und immer wieder neu - so geht die menschliche Evolution!
„Meine Brüder, zur Nächstenliebe rathe ich euch nicht: ich rathe euch zur Fernsten-Liebe.“ (nochmals Nietzsche *Also sprach Zarathustra).
In Yazd - einer iranischer Stadt, in der wir uns länger aufgehalten haben - finden sich noch einige kultische Bestattungsorte der Zarathustrier wie *Türme des Schweigens*. In dem Silk Road Hotel fühlten wir uns warm willkommen und ebenso allerköstlichst bekocht. Die As-e-Reshteh aßen wir dort besonders gerne.
Nouraz ist nationaler Feiertag in vielen Ländern und wird etwa gefeiert in: Iran, Aserbaidschan, Afghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, Syrien, Tadschikistan, Turkmenistan, in der Türkei, in Usbekistan, Georgien (ein Tag) und Indien bei den Parsen als Jamschidi-Fest (siehe auch Holi).
Einen schönes, neues Jahr zum dritten Mal (nach diesen und diesen Wünschen) und euch allen viel Licht und Lust am Streben danach!
Zutaten 2P - Schnellvariante:
150g weiße Bohnen, gekocht*
100g Linsen, gekocht*
100g Saubohnen, gefroren*
1 Bund Petersilie
150g Spinat
2 Zwiebeln
1/2 TL Kurkuma
120g Pasta (m: kurze Penne)
600ml Gemüsebrühe
1 TL Sumac
Sonnenblumenöl
2 TL getrocknete Minze
etwas Zitronensaft
etwas Zitronensaft
Deko
Joghurt
Safran-Wasser
Minzöl
Minzöl
Zubereitung:
Die Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. In 2 EL Öl zusammen mit dem Kurkuma in ca. 10-15min goldbraun rösten. Mit etwas Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. Zur Seite stellen.
5 EL Sonnenblumenöl erhitzen, die getrocknete Minze unterrühren, kurz rösten, vom Feuer ziehen und zur Seite stellen.
Den Spinat waschen, von den Stielen befreien, abtropfen lassen und sehr fein hacken. Petersilie waschen, ebenfalls von den Stielen befreien und gleichfalls fein hacken.
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Pasta darin al dente kochen - abschütten und zur Seite stellen.
Die Linsen zusammen mit den weißen Bohnen mit 300ml Gemüsebrühe 5-10min köcheln lassen. Petersilie und Spinat zufügen und weitere 15min köcheln lassen. Mit 1 Teelöffel Minzöl, Salz und Pfeffer würzen. Pasta und restliche Brühe anschütten, Saubohnen unterrühen und weitere 2min köcheln lassen. Salzen, peffern und mit Zitronensaft abschmecken.
Die Suppe auf zwei Teller verteilen. Zum Servieren mit den Kurkuma-Zwiebeln, Joghurt, Minzöl und Safranwasser dekorieren und mit Sumac besträuen.
*Anmerkung m: Im Original-Rezept werden getrocknete, weiße Bohnen sowie getrocknete Saubohnen verwendet und diese mit den Linsen mit Wasser bedeckt und ca. 1 Stunde 15min köcheln gelassen. Ich würde - für diesen Weg - sowohl die Bohnen wie die Saubohnen am Abend zuvor in Wasser quellen lassen: das verkürzt die Kochzeit und die Verträglichkeit. Das gemeinsame, lange Kochen - im Gegensatz zu meiner Schnellvariante - macht den Eintopf sämiger und schlonziger, weil die Hülsenfrüchte fast musig zerfallen. Die etwas längere Zubereitungszeit lohnt also durchaus!
Inspiration: Tasting Table
Ufff, in drei Sätzen menschliche Evolution erklärt! Darüber muss ich wohl etwas nachdenken, um ganz zu verstehen, wie Integrieren und Annehmen gehen könnte. Scheint mir nicht leicht. Vielen Dank für diesen Post!
AntwortenLöschenlg, Anna (eine sonst stille Mitleserin)
Geistiges Wachstum - biologische Evolution hat andere Gesetze. Aber ich merke schon, Anna, das du das soweit verstanden hast. Ja, und sich das genauer anzusehen, das man mit Vehemenz ablehnt, dafür muß man schon sehr über den eigenen Schatten springen können. Aber könnte das jeder, dann wäre diese Evolution ja ein Selbstläufer... wäre ;-)
LöschenDas sieht aber lecker aus :) Von Zoroastrismus lese ich aber jetzt das erste Mal..
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Ela
Mir war der Zoroastrismus auch neu - und nun stolpere ich wiederholt darüber... Und iss fein, Ela, ein wirklich feiner Eintopf!
LöschenMein Onkel kommt aus dem Iran aus Teheran, das Neujahrsfest - Novuz wird jedes Jahr ganz klassisch gefeiert und die christliche Verwandschaft auch immer dazu eingeladen. Mich faziniert immer der toll gedeckte Tisch mit den blauen Hyazinthen und Frühlingsblühern und den vielen kleinen Köstlichkeiten. Über den Zoroastrismus muss ich mich mal einlesen hört sich interessant an. Ich habe bisher nur über die Geschichte der Bahai Glaubensgemeinschaft aus dem Iran gehört. Liebe Grüße Regina
AntwortenLöschenAuch was mir zum Nouvuz begegnete, hörte sich so an ( oder las sich), als wäre das ein Fest, das man gerne mitfeiern würde, oder Regina? Und auch die iranischen Köstlichkeiten würde ich bestimmt nicht ablehnen!
LöschenDie Zoroastrier finde ich in sofern sehr spannend, als dass sie die Grundidee von allen Religionen - das Unterscheiden zwischen Gut und Böse/ Hell und Dunkel ect... - als Kernidee so offensichtlich in sich tragen. liege Grüße zurück....