Alt trifft neu: mediterrane Wirsing-Tarte

Freitag, 29. März 2019


In Frankreich lacht im diesem Frühling die Sonne im März, als wollte sie bereits Mai sein - und das noch dazu unaufhörlich. Regen meidet uns beharrlich. Alles ist mindestens drei Wochen früher dran als sonst. Der Habib fühlt sich erinnert an Sri Lanka, als er auf 2000 Meter Höhe die altangelegten englischen Gärten rund um die Kolonial-Villen der Tee-Plantagen-Besitzer bestaunte: alles blühte dort gleichzeitig, die Sonnenblumen neben den Schneeglöckchen samt sämtlichen Blumen dazwischen. Das hat in der Drôme gerade ähnliche Tendenzen: die ersten Glyzinien blühen bevor die Magolien verblüht sind (für die wissenden Botaniker). Das ist echt bizarre! Gänseblümchen und die erste Wildorchidee sind hingegen nur ein wenig verfrüht. Ihr werdet mir nachsehen müssen, wenn die nächsten Rezepte unweigerlich mit Blüte garniert werden. Gartenküche-Fetisch quasi!

Und während alles duftet und zwitschert, lenkt die Natur eigentlich nur davon ab, dass gerade draußen nicht viel zu holen ist. Ganz im Gegenteil: die Beete werden abgeräumt, um der neuen Aussaat Platz zu machen. Außerdem fängt das letzte, übriggebliebene Gemüse nun nach und an zu schießen an.

Also bastle ich schnell noch eine Tarte aus dem Wirsing. Durch  etwas Tapenade ziehe ich ihn Richtung Frankreich, den Kreuzkümmel gebe ich der besseren Bekömmlichkeit dazu. Und damit der Frühling trotzdem noch mit auf dem Tisch steht, habe ich uns wieder etwas Pesto gemixt und in den begleitenden Salat gemengt. Voilà - fertig ist ein alltagstaugliches Saison-Gericht!



Zutaten 2P:

100g Einkorn-Vollkorn
100g Dinkel 1050
100g Butter
1 EL Quark
1 TL Thymian, getrocknet
Salz, Pfeffer
1 Schuss Essig
kaltes Wasser

500g Wirsing
Raps
2 Eier
100g Crème fraîche
Piment d'Espelette
1 EL grüne Oliven-Tapenade
1/2 TL Kreuzkümmel
Salz, Pfeffer
150g Fourme d'Ambert


Zubereitung:

Die Butter in kalten Flöckchen unter das Mehl arbeiten, würzen, Quark, Essig und kaltes Wasser unterarbeiten und zügig zu einem homogenen Teig verkneten. In Folie wickeln und eine gute Stunde in gute Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Den Wirsing halbieren, vom Strunk befreien, waschen und die großen Rippen der großen Blättern rausschneiden. Dann den kompletten Wirsing in grobe Stücke schneiden. In einem Schmortopf den Wirsing in dem Rapsöl auf heißer Flamme anrösten bis man es ihm ansieht. Ablöschen mit ein wenig Gemüsebrühe, würzen mit Kreuzkümmel, Herd kleiner stellen, Deckel auflegen und weich garen - dabei sollte die Gemüsebrühe völlig verdampfen. Mit dem Zauberstab grob pürieren.

Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig aufwellen und eine Form (  22cm) mit hochgezogenem Rand auskleiden. Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen. 

Ofen auf 210° (O/U-Hitze) vorheizen.

Eier mit Crème verqurilen. Tapenade untermischen, ebenso den in Würfel geschnittenen Fourme d'Ambert. Wirsing dazu geben. Würzig abschmecken. Die Füllung auf den Boden der Tarte geben und glatt streichen und die Tarte auf die 2.Schiene von unten in den Ofen schieben.

20min bei 210° backen, dann runterschalten auf 190° und in weitere 40min fertig backen.


6 Kommentare

  1. Mm, fein sieht sie aus, deine Tarte. Wir sind auch grosse „Wähenesser“. In erstaunlicher Regelmässigkeit landen die unterschiedlichsten Variationen bei uns auf dem Tisch, ohne dass sie uns je überdrüssig werden. Bei den Kohlsorten zögere ich allerdings immer ein bisschen, weil sie schon sehr blähen können.... und auch, weil ich ziemlich die einzige bin, die sich dafür interessiert;-)
    Pierina

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    1. Tartes, Pierina, sind wirklich ein prima Alltagsessen und aus der französischen Landküche nicht wegzudenken. Und ja, Kohl kann wohl gerne mal blähen - der Kümmel soll das etwas auffangen. Aber außer Kohl gibt der Garte saisonbedingt nicht viel her. Und ich esse ja sämtliche Kohlsorten gerne. Blumenkohl, Rosenkohl, Butterrübchen und Konsorten - bist du in deiner Familie die einzige, die dafür schwärmen kann, echt? Das ändert sich besimmt noch!

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    2. Ah, Missverständnis! Mit Kohl meinte ich die grossblättrigen Sorten wie Rotkohl, Weisskohl, Wirsing und wie sie alle heissen... Die Rübchen und „Bäumchen“ (so bennt unsere zweijährige sie :-)) sind allseits beliebt...gerne auch auf einer Tarte.

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  2. Raps im Rezept? Kleine gelbe Pünktchen? Gemeint ist wohl Rapsöl,
    oder?

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  3. hmmm, Wirsing ist eins unserer Lieblingsgemüse. Vielleicht sogar DAS Lieblingsgemüse meines Mannes. Diese Variante hatten wir noch nicht, das muss ich bald mal nachholen! Liebe Frühlingsgrüße, Lara

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