*Die Menschen hierzulande sind so damit beschäftigt zu funktioneren, sie kommen überhaupt nicht dazu, sich zu fragen: *Bin ich zufrieden? Geht es mir gut? Fühle ich mich wohl?* Das oberste aller Prinzipien ist - im Großen wie Kleinen - Systemerhalt. Also fließt die Energie dergestalt, dass man dem Mammon hinerherhechelt, um am Ende des Monats seine Rechnungen bezahlen zu können. Hauptsache alles funktioniert weiter wie bisher. Man selbst miteinrechnet. Was bleibt auch? Denn wehe dem, der durch das Raster fällt. Auf das System kann er nicht bauen.* So in etwa fassen sich die Eindrücke des Habib über unsere hiesige Kultur zusammen, seit wir wieder zurück aus den Tropen sind.
Zum ersten Mal überwinterten wir schlicht: kein großes Rumreisen, wir lebten Alltag an dem kleinen, unspektakulären Küstenort im Süden Thailands - mitten unter Thailändern mit ein paar verirrten Touristen. Auch das ein erstes Mal: wir sind an den gleichen Ort zurückgekehrt, an dem wir schon waren. Nach all den Wochen dort, kann ich mich ganz leicht in Gedanken dorthin zurückversetzen - ich habe dieses Fleckchen Erde verinnerlicht.
Erneut können wir über die thailändische Mentalität nur Gutes berichten. In puncto *Toleranz* sind die Thais vermutlich unschlagbar. Unseren Bungalow ließen wir unabgeschlossen... immer. Wir mußten uns keine Sorgen machen - eigentlich wegen überhaupt gar nichts. (Bon, das Wetter machte die Ausnahme - dazu komme ich noch). Von der Militärjunta bekamen wir ebensowenig mit wie von der Monarchie. Und selten, dass wir als Touris andere Preise zahlen sollten als die Einheimischen. Klar, der Lebensstandart dort ist deutlich niedriger, doch die Thais stehen auf dicke Autos und wenn sie selbst keines fahren, dann träumen sie davon. Doch der Leistungsdruck, der ständige Blick auf die Uhr, dieses Maß-und-Zahl in Reinkultur - von dem hat das thailändische Hinterland noch keinen blassen Schimmer. Mit dem Ergebnis, dass es dem Gemüt der Menschen eklatant, offensichtlich, mit Händen greifbar viel besser geht. Stichwort: freundliche, lächelnde Gesichter.
Mein Lieblingsbeispiel ist Weewy, wie sie auf dem Sofa liegt. Das Bild bleibt mir ewig. Weewy wie sie mit angezogenen Knien seitlich auf dem Sofa liegt mit zwei Extra-Kissen, um es sich zusätzlich gemütlich zu polstern. Weewy, die sich mit ihren fast 40 Jahren immernoch dieses Jungmädchenhafte bewahrt hat, kuschelte mit katzenhafter Geschmeidigkeit und kindlicher Gelöstheit wie hingegossen auf diesem Sofa. Wie der leibhaftige Inbegriff für jemanden, der in sich ruht, mit dem Nichts umgehen und warten kann. Wie jemand, der einfach gerade entspannt und chillt. Soviel Wellness, Sauna, Yoga, Spa, Massage, Tai Chi, Aroma-Therapie kann man bei uns gar nicht machen, um dahin zu kommen - nämlich derart runterzufahren. Zwanglos. Sorglos. Planlos. Weewy könnte man in unseren Breitengraten ausleihen und in das Wohnzimmer verspannter Familien legen, nur damit sie ein bißchen abstrahlt und ausdünstet. Als Vorbild: Kinners, so geht das mit der Gemütsruhe.
Viel Action ist für den Klassiker Spaghetti mit Pesto nicht nötig. Kein Grund zur Hektik also. Hier zeige ich euch die de luxe-Variante mit selbstgemachten Spaghetti und den Löwenzähnen im Pesto sowie als Krönung einem Daniel-Düsentrieb-Ei. Immer wieder schön für mich, wenn ich mein Essen essen darf.... Das schmeckt nicht nur, das wirkt obendrein. Denn nicht dass ihr mir nun vor lauter Entspannung in die Frühjahrsmüdigkeit abrutscht - dagegen sollen die Inhaltsstoffe des Löwenzahn wirken. Die regen nämlich den Stoffwechsel an und stärken zusätzlich Niere und Leber.
Zutaten 2P:
100g Einkornmehl*
100g Hartweizenmehl
2 Eier
Salz
Olivenöl
2 EL Löwenzahn-Pesto
2 pochierte Daniel-Düsentrieb-Eier
etwas Parmesan zum Dekorieren
(Optional noch etwas Schnittlauch)
Zubereitung:
Den Einkorn mahlen und sieben (Kleie kam bei uns ins morgendliche Porridge). Aus den Zutaten für die Spaghetti einen homogenen Teig kneten, in Folie packen und mindestens 1 Stunde kühl stellen.
Den Teig dritteln und dünn auswellen - m: mit meiner Marcato Stufe 5 von 7. Dann zu Spaghetti schneiden.
WICHTIG: beim Auswellen sowie später nach dem Schneiden, wenn man die Spaghetti auf einem sauberen Küchentuch ausbreitet immer schön mit Hartweizenmehl arbeiten - das verhindert, dass die Spaghetti zusammenkleben: sowohl auf dem Tuch wie später beim Kochen im Wasser (gerade bei Spaghetti ist die Gefahr groß, dass die Nudeln nachher beim Kochen zusammenpappen).
Die zu pochierenden Eier auf den Weg bringen - ganz wie Robert es macht - an seine Methode halte ich mich stur (weil so gelingen die Eier immer)!
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Die Spaghetti darin 1-2min garen, abschütten und etwas Kochwasser auffangen. Die Spaghetti mit dem Pesto mischen und soviel Pastawasser zufügen, dass das Pesto die Nudeln schön umschmeichelt. Mit den pochierten Eiern und etwas Parmesan (m: sowie eingen Schnittlauch-Röllchen) garnieren.
100g Einkornmehl*
100g Hartweizenmehl
2 Eier
Salz
Olivenöl
2 EL Löwenzahn-Pesto
2 pochierte Daniel-Düsentrieb-Eier
etwas Parmesan zum Dekorieren
(Optional noch etwas Schnittlauch)
Zubereitung:
Den Einkorn mahlen und sieben (Kleie kam bei uns ins morgendliche Porridge). Aus den Zutaten für die Spaghetti einen homogenen Teig kneten, in Folie packen und mindestens 1 Stunde kühl stellen.
Den Teig dritteln und dünn auswellen - m: mit meiner Marcato Stufe 5 von 7. Dann zu Spaghetti schneiden.
WICHTIG: beim Auswellen sowie später nach dem Schneiden, wenn man die Spaghetti auf einem sauberen Küchentuch ausbreitet immer schön mit Hartweizenmehl arbeiten - das verhindert, dass die Spaghetti zusammenkleben: sowohl auf dem Tuch wie später beim Kochen im Wasser (gerade bei Spaghetti ist die Gefahr groß, dass die Nudeln nachher beim Kochen zusammenpappen).
Die zu pochierenden Eier auf den Weg bringen - ganz wie Robert es macht - an seine Methode halte ich mich stur (weil so gelingen die Eier immer)!
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Die Spaghetti darin 1-2min garen, abschütten und etwas Kochwasser auffangen. Die Spaghetti mit dem Pesto mischen und soviel Pastawasser zufügen, dass das Pesto die Nudeln schön umschmeichelt. Mit den pochierten Eiern und etwas Parmesan (m: sowie eingen Schnittlauch-Röllchen) garnieren.
tolles REZEPTAL...freu...freu
AntwortenLöschenwünsch da no an feinen ABEND
bis bald de BIRGIT
Dann freue ich mich mit, Birgit, dass du dich freust :)
LöschenMit Freude und einem kleinen Schmunzeln habe ich deinen Bericht von Südthailand gelesen. Diesen kann ich voll und ganz unterschreiben. Abtauchen in eine ganz andere Welt mit anderen Massstäben und Lebensinhalten.
AntwortenLöschenAuch ich habe wieder das "andere" Leben genossen. Wiederum im Norden, wiederum in den Pampas. Mitunter während der Festtagszeit und über den Jahreswechsel. Nicht ein Weihnachtsbaum, kein "Last-Christmas-Gedudel", kein Geschenkestress, und, und und. DAS ist Leben!
Recht hast du, Peter. Auch wenn ich die Vorweihnachtszeit mag, den Rummel drumherum den habe ich so überhaupt nicht vermisst. Und Sylvester und das chinesische Neujahr ging ebenfalls ohne großes Spektakel an uns vorbei...
LöschenStimmt! Statt das übliche oder das chinesische Neujahr feiert man in Thailand Songkran. Das Ganze kann sehr festlich sein, wird aber (leider) in vielen Fällen überbordent/exzessiv gefeiert (Alkohol und Wasserschlachten) und das bis zu mehreren Tagen am Stück.
LöschenIch denke schon, dass es sie auch hier im Westen gibt, die, die durch das Raster fallen und dem nullachtfünfzehn Standart entsagen... auch hier, auch im ganz gewöhnlichen. Aber das sind halt nicht unbedingt die Lauten. Die leben gemächlich ihr - so gut es geht, selbstbestimmtes Leben und sind zufrieden damit, auch wenn gewisse Güter dann halt nicht mehr drin liegen. Und ja, man kann hier leben und völlig anders ticken. Den Preis, den man bezahlt? Nun, ich empfinde ihn nicht als sehr hoch, da wir diesen Lebenswandel gewählt haben. Alles andere.... das "funktionieren um jeden Preis um den Standart zu halten", interessiert uns schlicht nicht. ; )
AntwortenLöschenPierina
Ganz bestimmt, Pierina, gibt es *die anderen* auch. Ich habe von *Tendenzen* geschrieben. Und auch darin schließe ich mich dir an, dass die Leisen meist die Guten sind. Die, die man leicht übersieht, weil sie einfach ihr Ding machen ohne Applaus dafür zu suchen. Aber ja, einen Preis bezahlt man immer. Man muss halt nur die Frage für sich beantworten können: wie hätte ich es gerne. Dann dürfen die anderen gerne anders, solange man selbst machen darf, wie man will ;)
LöschenEine tolle Farbkombi! Wirklich hübsch anzusehen. Das mit der Gemütsruhe wird bei mir dank ADS wahrscheinlich nie was ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Ela