„Grün, grün, grün, sind alle meine Kleider, grün, grün, grün
ist alles was ich hab‘. Darum lieb‘ ich, alles was so grün ist, weil mein
Schatz ein Gärtner, Gärtner ist.“
Natürlich singen wir „Gärtner“ und nicht „Jäger“, wie es meist heißt,
einfach, weil uns die Gärtner viel näher sind als die Jäger. Bei einem Gärtner
kann sich auch unsere dreijährige Tochter sehr gut vorstellen, was der so macht
– dasselbe was sie auch mit Begeisterung tut. Was ein Jäger so macht, das war
noch nie Thema, und ehrlich gesagt weiß ich selbst es auch gar nicht sooo genau
und reduziere es wahrscheinlich zu sehr auf das Töten von Tieren und alle
jagdbegeisterten Leser können mir wiedersprechen. Wie dem auch sei – nach
meinem bisherigen Erleben gehören auf jeden Fall die Gärtner – ähnlich wie die
Ornithologen
- mit zu den angenehmsten Zeitgenossen. Und mit „Gärtner“ meine ich nicht die
Gestalten, die mit Laubbläsern herumrennen, Sträuchern den „Hausmeisterschnitt“
verpassen und Granitstelen statt Hecken pflanzen. „Gärtner“ sind für mich die Menschen, die
leuchtende Augen bekommen, wenn die ersten Knospen schwellen, deren Händen man
die Arbeit ansieht, in deren Gesichtern sich die Jahreszeiten eingekerbt haben.
Menschen, die vor zarten Pflanzen andächtig in die Knie gehen, um sie zu
bestaunen, Menschen, die sich sehnlichst Regen wünschen, wenn alle anderen vom
„schönen Wetter“ schwärmen. Menschen, die in dem Verständnis leben, dass
Pflanzen auch ein Wesen innewohnt. Menschen, die raunen: „Der Kerbel steht so
schön – wann machen wir mal wieder Kerbelsuppe?“ Und genau diese Suppe essen
wir dann mit großem Genuss.
Zutaten:
2 sehr große Gärtnerhände voll Kerbel (wer ihn nicht im Garten hat, sondern kaufen muss: 2 Bund)
2 sehr große Gärtnerhände voll Kerbel (wer ihn nicht im Garten hat, sondern kaufen muss: 2 Bund)
1 Stange Lauch
500 g Kartoffeln
¾ l Gemüsebrühe
¼ l Weißwein *
1 Zitrone, Saft zum Abschmecken
150 – 250 ml süße Sahne (je nachdem wie kerbelbetont / sahnig
man die Suppe mag)
Rapsöl zum Andünsten
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Optional: 2 Eigelb **
Zubereitung:
Kerbel waschen und verlesen, dabei die dickeren Stengel abknipsen, die dünnen Verzweigungen zwischen den Blättern kann man ruhig dran belassen.
Kerbel waschen und verlesen, dabei die dickeren Stengel abknipsen, die dünnen Verzweigungen zwischen den Blättern kann man ruhig dran belassen.
Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden, Lauch putzen und in Ringe
schneiden.
Lauch in Rapsöl andünsten, Kartoffelwürfel und die Hälfte des Kerbels dazugeben. Kurz mit dünsten dann mit Weißwein ablöschen und mit Brühe aufgießen. Zugedeckt köcheln lassen bis die Kartoffeln gar sind. Dann den restlichen Kerbel dazugeben und alles pürieren. Nun mit Salz und Pfeffer sowie Zitronensaft abschmecken. Die süße Sahne mit etwas geriebener Muskatnuss sowie einer Prise Salz würzen und dann leicht anschlagen. Unter die Suppe ziehen.
* Da bei uns kleine Gärtner(innen) mitessen, ersetze ich den Weißwein durch mehr Brühe plus ein Schluck Weißweinessig. Weißwein ist aber schon feiner.
** Um aus der Suppe eine richtige Festtagssuppe zu machen (und wer Verwendung für zwei übrige Eiweiß hat) kann sie mit 2 Eigelb legieren. Diese dazu einfach verquirlen und nach dem Pürieren in die Suppe rühren. Dann nicht mehr kochen!
Lauch in Rapsöl andünsten, Kartoffelwürfel und die Hälfte des Kerbels dazugeben. Kurz mit dünsten dann mit Weißwein ablöschen und mit Brühe aufgießen. Zugedeckt köcheln lassen bis die Kartoffeln gar sind. Dann den restlichen Kerbel dazugeben und alles pürieren. Nun mit Salz und Pfeffer sowie Zitronensaft abschmecken. Die süße Sahne mit etwas geriebener Muskatnuss sowie einer Prise Salz würzen und dann leicht anschlagen. Unter die Suppe ziehen.
* Da bei uns kleine Gärtner(innen) mitessen, ersetze ich den Weißwein durch mehr Brühe plus ein Schluck Weißweinessig. Weißwein ist aber schon feiner.
** Um aus der Suppe eine richtige Festtagssuppe zu machen (und wer Verwendung für zwei übrige Eiweiß hat) kann sie mit 2 Eigelb legieren. Diese dazu einfach verquirlen und nach dem Pürieren in die Suppe rühren. Dann nicht mehr kochen!
©Hannah Nußbaumer, lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in
Ettenheim, wo sie mit viel Leidenschaft einen Bio-Laden betreiben. Hannah liebt
als Gartenarchitektin das Leben mit und im Garten, das Sammeln, Ernten und
Kochen. Ohne ihre beiden Herzensmenschen um sich herum wollte sie nicht sein,
und ohne schöne (Kinder)Bücher, Stifte und der Möglichkeit sich draußen zu
bewegen würde ihr etwas fehlen. Das Binden von Blumenkränzen, das Herstellen
eines Hefeteiges sowie das (Er)kennen der uns umgebenden Umwelt sollte ihrer
Meinung nach den gleichen Stellenwert haben wie Algebra und Grammatik.
Hach, wieder so schön geschrieben! Ich mag leidenschaftliche Gärtner auch gern. Bin selber nur Balkongärtnerin. Für mich sind Wanderer (und zu großen Teilen auch Foodblogger) die angenehmsten Zeitgenossen…
AntwortenLöschenLiebe Peggy, Danke für deinen freundlichen Kommentar! Und die Größe des Gartens, bzw. ob "nur" ein Balkongarten sagt schließlich nichts über die Intensität der Leidenschaft aus - nich? Viel Spaß beim Gärtnern wünscht Hannah
AntwortenLöschenP.S.: Kerbel gedeiht im Topf oft recht gut. Für die Suppe ist der Topf dann halt auf einen Happs kahl ;-)