12 von 12 - Juli 2020

Sonntag, 12. Juli 2020













Wie ich nun dank meinem neuen Buch *Die grüne Kraft* (Coucou Angelika!) weiß, ist dass ich intuitiv schon lange morgens bereits eine kleine Trinkkur zur Entgiftung mache - so wie es in Japan Tradition hat: man trinkt nach dem Aufstehen einen halben Liter lauwarmes Wasser und isst dann frühestens eine Stunde später etwas - eine wirklich kleine Übung und nix leichter als das!

Bis dahin hulahubse ich meine Viertelstunde (prima Massage für die inneren Organe) und strukturiere mich grob für den Tag.

Rituell geht es beim Frühstück mit Porridge weiter, allerdings in der De-luxe-Variante. Für die Aprikosen und Pfirsiche ist die Drôme Anbaugebiet, die mara du bois, die Königin aller Erdbeeren, bleibt uns bis September erhalten, die wilden Blaubeeren sind aus der Ardèche, die Reine Claude stammen aus dem Garten - dazu einige Saaten... wie kann das nicht schmecken?

Ganz kurzfristig haben sich Gäste angekündigt - also wird das *Himmelsnah* gerichtet. Und Putzen kann man durchaus als kleines Cardio nehmen, es ist schließlich körperliche Arbeit. Wobei meine Lieblingsarbeit stets ist, ganz am Schluss den kleinen Blumenstrauss aufzustellen: immer mit dem Wunsch verbunden, dass unsere Gäste eine schöne Zeit erleben dürfen! Jetzt liegt es nicht mehr in meiner Hand...

Danach zieht es mich zur selbstgezogenen Kamille, die sich ausgesprochen wohl fühlt neben dem Lavendel (und dem Segelfalter) und daher eine prima Ernte anbietet. Jeden Abend kommen ein paar Blüten in unseren Schlummer-Tee. Und sieht die Kamille nicht schon irgendwie teddybärig aus?

Drinnen liegt noch viel getrocknete Beute von meinen Streifzügen auf dem Tisch - ich bin ganz und gar Feuer und Flamme für mein neues Hobby. Und die neu gelenkte Aufmerksamkeit macht mir nochmals auf erfrischte Art bewußt, WIE einmalig schön mein *natürliches Zuhause* ist!

Danach gehts aber zum Café-Trinken! Hey, es ist Sonntag! Also überqueren wir die Drôme - wo schon sehr eifrig gebadet wird - zu unserem Spatzen-Café (das Croissant wurde redlich geteilt). Dort treffen wir eine Bekannte, die darüber sinniert, wie ungewöhnlich dieser Juli ist: in zwei Wochen gabs schon drei Gewitter mit kräftigem Regen. Uns klappt der Kiefer vor Entgeisterung herunter! Wie ungerecht ist das! Sie wohnt gerade einmal 20 km von uns entfernt - und bei uns hats in der gleichen Zeit ein einziges Mal getröpfelt!!!

Zurück an dem ersten blühenden Sonnenblumenfeld - womit wir mit einem Fuss schon im Spätsommer stehen. Auch die Lavendelfelder sind nun abgeerntet. Ach, Sommer, bleib noch etwas!

Daheim freue ich mich aufs Mittagessen: VIEL Tomaten (Tomaten-Salat gabs auch dazu) und die erste Aubergine der Saison - nach diesem Rezept! Ich koche wirklich sehr gerne für mich selbst :). Anfangs in Südfrankreich stand ich mit der Aubergine auf Kriegsfuss (ähnlich wie Christjann) aber es kommt IMMER nur auf die richtigen Ideen an - siehe mein Auberginen-Spezial, das lauter Köstlichkeiten aus Auberginen zaubert!

Unter der Eiche findet sich kurz Zeit für ein wenig Lektüre, eine Dauerwiederholung, nämlich der Herr von Kleist *Das Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns; wir müssen die Reise um die Welt machen, und sehen, ob es vielleicht von hinten wieder offen ist.*  UND: ich sehe die vierte fünfte Zikade meines Lebens. Sie zeigen sich äußerst selten und laut einem spanischen Sprichwort bringt es deshalb Glück, einer Zikade zu begegnen. Ich glaube das jetzt natürlich. Logo. Also wenn ichs mir recht überlege, war das auch so bei meiner letzten. Einer Sternschnuppe beim Fallen zuzusehen, bringt übrigens auch Glück - ich wollte es nur erwähnt haben... Mein erster Sternschuppenwunsch ging in Erfüllung... nur damit ihr informiert seid!

Dann kommen frische, auf Anhieb super-sympathische Feriengäste an. Es ist eine Freude mit ihnen im Garten ins Gespräch zu kommen - und schwierig, ein Ende zu finden. Schön, dass sie so kurzentschlossen zu uns gefunden haben! Es reicht aber noch für ein Hampel-Foto und die dazugehörige Bewegung (#Knutsch für meinen Instagram-Boyfriend/ #Yoga biegt/ #die Aussicht ist selbst schwarz-weiß der Hit/ #extrem posing).

Bei Draußen nur Kännchen werde ich jetzt schauen, was die anderen so mit ihrem Sonntag angestellt haben - vorher muss ich aber noch eine Runde gießen...


5 Kommentare

  1. Ja, so einen Farbflash-Start in den Tag liebe ich auch! Bei dir geht der Farbrausch auch den ganzen Tag über weiter...
    Über diese ungerechte Regen- und Gewitterverteilung berichtete mir meine Tochter letztens auch aus Vermont. Das Phänomen setzt sich also auch jenseits des Atlantiks fort.
    Liebe Grüße
    andrea

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  2. Schön, ein Farbrnrausch bei Dir. Tomatensalat liebe ich auch sehr! Und hie und da Kräuter und Blumenschätze trocknen ist so schön.
    Danke, liebe Grüße
    Nina

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  3. Herrlich, Deine Bilder. Das fühlt sich nach Sommer an!
    Ich habe mir für heute auch Kräuter sammeln vorgenommen. Wildkräutersalz steht auf dem Programm. Bei Andrea habe ich gelesen, dass Du gerne Ackerschachtelhalm hättest. Glaube mir, den willst Du nicht wirklich im Garten haben! Wenn der sich wohlfühlt – er liebt Staunässe und verdichteten Boden – bekommst Du ihn nicht mehr los. Aber, wenn Du willst, ich buddle Dir gerne etwas aus.
    Viele Grüße und eine schöne Woche,
    Karin

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    1. Was ein freundliches Angebot, Karin - aber du ahnst es vermutlich: ich hätte mein Ackerschachtelhalm sehr gerne irgendwo beim Nachbarn *geerntet*. Ich hoffe, ich entdecke ihn noch irgendwo in der Umgebung, aber ich glaube (auch wenn ich deine *Werbung* lese)im eigenen Garten braucht man ihn nicht zwingend ;) Dir auch eine schöne Woche und viele leibe Grüße zurück...

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  4. Die Kascha, dein Mittagessen, der Fluss, die Blüten, alles leuchtet und strahlt so farbenfroh und funkelt in deinen Bildern. Wieder einmal wäge ich in Gedanken Stadt- und Landleben gegeneinander ab. In vielerlei Hinsicht gewinnt letzteres. Aber manchmal ist es so wie es ist, nicht wahr? Bei uns wird es - zumindest vorerst - noch staubiger und lauter...
    Viele liebe Grüße aus St. Petersburg!

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