Neuigkeiten im Staate Frankreich!
Marcon hat in gewohnt kurzfristiger Manier bekannt gegeben, wie der Stufenplan in Frankreich aussehen soll zum Ausstieg aus dem Lockdown. Es ist - wie sollte es anders sein - kompliziert.
Ich fasse kurz zusammen, dass wir wieder vollen Bewegungsradius haben und die Einreise für Touristen aus der EU und dem Schengenraum zudem ab dem 4. Mai möglich ist. Verpflichtend bleibt aber für alle ein negativer, höchstens 72 Stunden alter PCR-Test sowie eine Selbsterklärung zur Covid-Freiheit - hier findet sich das nötige, auszufüllende Papier: ENGAGEMENT SUR L’HONNEUR A SE SOUMETTRE AUX REGLES RELATIVESA L’ENTREE SUR LE TERRITOIRE NATIONAL METROPOLITAINDEPUIS UN PAYS DE L’ESPACE EUROPEEN
Ich scheine - tout un coup - einen guten Draht zum Wettergott zu haben, ja, ich grüble, ob ich möglicherweise fähig bin, Regen mit Süßkram herbeizubacken??! Das wärs ja!! Auf jeden Fall haben wir seit diesem Post den schönsten, fruchtbarsten Landregen, den man sich nur ausmalen kann. Man möchte vor Freude nackig im Garten tanzen, denn man kann den Pflanzen wirklich beim Wachsen zusehen. Ideale Bedingungen, um sich unabgelenkt und mit Hingabe ein feines Mittagessen zu kochen. Ein absolutes Dream-Team ist für mich Spargel, Estragon und Orange! So gut, dass der nächste Schwung Spargel in ähnlicher Kombi auf den Tisch gebracht wurde.
Französischer Estragon zählt sowieso zu den Tipps, die ich unseren Feriengästen gerne gebe: geht in eine Gärtnerei und nehmt ein Töpfchen Estragon, Verveine und thym au citron (Zitronenthymian) mit. Das Warum wird sich von ganz alleine erklären, denn leichter kann man sich keine Prise Frankreich mit nach Hause nehmen!
Glücklicherweise gibt es in Frankreich keine Spargel-Mafia. Spargel hat Saison, wenn er Saison hat. Und überhaupt das frankreichbeste am Spargel: Spargelköpfe werden hier als Bruchspargel verkauft - also besonders billig. So kann man (wie könnte man auch nicht???) ganz dekadent ohne Reue zuschlagen. Nicht dass ihr denkt...
Zutaten:
Gnocchi:400g Kartoffeln (mehlig kochend)
100-120g Hartweizengrieß, fein
100g Ziegenfrischkäse
2-3 EL Estragon (m: ca. 30g)
1 Eigelb
Salz
500g Spargel
Sauce:
1 Eigelb
90g Butter
4 EL Orangensaft, frisch
Zesten, einer Orange
Salz, Pfeffer
2 EL Gemüsebrühe
1 EL Noilly Prat
Zubereitung:
Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, schälen und noch warm durch die Presse drücken. Mit den restlichen Zutaten zu einem homogenen, kaum noch klebenen Teig verarbeiten (nicht überkneten, sondern nur bis der Teig sich gut verbunden hat). Auf einer mit Hartweizengrieß bestreuten Arbeitsfläche zu fingerdicken Strängen rollen. Von den Rollen etwa 1-2cm dicke, längliche Stücke abschneiden, nochmals über die Schnittkante rollen (oder in eine andere gewünschte Form bringen)
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Gnocchi im Wasser so lange garen, bis sie an die Oberfläche steigen. Aus dem Wasser heben und warm stellen.
Parallel den Spargel auf den Weg bringen. Spargel putzen (ich koche IMMER aus den Spargelschalen einen Sud, dazu
zwei Prisen Zucker, eine Prise Salz und einen Schuß Apfelessig), in
Stücke schneiden und im Spargelsud weich garen. Spargelsud auffangen. Spargel warm stellen.
Zuletzt die Sauce zubereiten. Dafür in einer
Wasserbadschüssel das Eigelb mit dem Orangensaft samt Zesten, dem Noilly dem Orangensaft und der Brühe (in Spargelsud gelöst), sowie etwas Salz und Pfeffer mit dem Schneebesen gut verrühren. Gleichzeitig Butter schmelzen. Die
Eimischung auf ein heißes Wasserbad geben und weiter cremig-dicklich
aufschlagen, während man eßlöffelweise die flüssige Butter unterzieht bis eine schön-cremige Sauce entsteht. Salzen, pfeffern und sofort mit Gnocchi und Spargel servieren.
Anmerkung m: ich rate, den Spargelsud einzufrieren - für die nächsten Spargel! Will man die Gnocchi anbraten, dann sollten sie gut abgetrocknet sein - sonst neigen sie dazu, in der Pfanne anzuhängen - dafür könnte man sie bereits am Vortag zubereiten...
Das sind doch schöne Aussichten! Ich wünsche euch und euren Gästen eine gute Saison. Das Rezept habe ich gleich mal mitgenommen. Unsere Kurz-Quarantäne nach der Einreise aus der Schweiz ist beendet, jetzt darf ich wieder Spargel kaufen :-)
AntwortenLöschenJa, liebe Petra, das sind schöne Aussichten! Etwas Normalität - oder wie Remarque es nannte - *dummes Kuhglück* können wir gut gebrauchen! Und Ferienwohnungen ohne Gäste ist wie ein Garten ohne Blumen ;-) Vielen Dank für deine freundlichen Wünsche!
LöschenWunderbar, da ist das Schreiben gleich mal lockerer.
AntwortenLöschenLeckeres Rezept, wird nachgekocht.
Ja, findest du!
LöschenGut, vielleicht verdanke ich da auch dem Mai ein paar Glücksgefühle
siehe hier: https://salzkorn.blogspot.com/2016/05/nicht-freiwillig.html
oder hier: https://salzkorn.blogspot.com/2014/06/hippie-hippie-shake.html
wunderschöne Aussichten für uns alle!
AntwortenLöschenVorfreude ist die schönste Freude, lieber Robert! Und es stehen ja so spannende Gäste direkt im Frühling an!
LöschenIch glaube noch immer fest daran, dass wir einmal unseren Urlaub bei euch verbringen ... Das wäre zu schön :-)
AntwortenLöschenAlles Liebe!
Dann glaube ich auch daran, liebe Maria :-)!
LöschenEin tolles Rezept. Das wird so nachgekocht werden, denn wir lieben Spargel in allen Spielarten. Eine gute Saison wünschen wir, die wir nur zu gern selbst in den schönen Ferienwohnungen erleben würden. Rien ne va plus...Herzlich, Sunni
AntwortenLöschenLiebe Sunni, sag niemals nie! Vielleicht - freuen würde ich mich - treibt uns das Leben doch noch für ein Kennenlernen zusammen! Inchallah! Und lieben Dank für die freundlichen Wünsche! ganz herzliche Grüße zurück!
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