was machst du an der welt - tomates farcies

Sonntag, 27. August 2023


An alle, die glauben, man könne die Welt in Einzelteile zerlegen, sezieren und mit dem Kopf das Geheimnis des Lebens entschlüsseln, an diese wende ich mich nicht.

Viel mehr berufe ich mich auf die Gruppe, die einsieht, dass *die Summe unserer Existenz, durch Vernunft dividiert, niemals rein aufgehe, sondern dass immer ein wunderlicher Bruch übrig bleibe * (Goethe). An jene adressiere ich mich, die in der Natur die Schöpfung eines großen Geistes wahrnehmen können und diese Erkenntnis geht einher mit einem Gefühl von Respekt, Ehrfurcht und Demut.

Irren gehört zum Menschsein dazu. Hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Jeder vermeintliche Vorteil birgt ebenso einen Nachteil. Zu jedem Fortschritt gehört auch Verlust von Fähigkeiten. Beispielsweise hat sich gerade bestätigt, dass Apparatemedizin auch Risiken in sich birgt: jede Computertomographie erhöht das Krebsrisiko. Oder als man Kokain entdeckte, wurde es anfangs als Hustenmittel für Kinder in Apotheken verkauft ( s.Arte-Doku Drogen). Bevor überhaupt klar war, ob man es als Medikament überhaupt einsetzen kann, ging es um Money-Making. In erster Linie wird nicht geforscht, ob eine Substanz heilt, sondern ob und wie man damit Geld ziehen kann - auch hierzu diente mir eine weitere Arte-Doku als Gedankengeber, die über Diabetes.

Mehr Geld als mit Drogen kann man mit Waffen verdienen. Oder der Kombination aus beiden. Womit wir bei der Genomforschung gelandet wären. Wenn Molekularbiologen heute über "Leben" schreiben, benutzen sie das Vokabular der Informatiker: Es geht um Codes, Entschlüsselungen oder Programme...Jeder kennt die Metapher von der DNA als *Buch des Lebens*, in dem alles codiert ist. Es scheint heute, als wäre das gängige Wissenschaftssprache, aber dem war nicht immer so. Wie also sind diese Redeweisen entstanden? Erst mit dem Einbruch der Informationstheorie in die Mikrobiologie. Ende der fünfziger Jahre beginne die Erfolgsgeschichte dieser Metapher und eines ganzen Forschungszweiges - so Lily E. Kay in ihrem Buch über Wissenschaftsgeschichte, einen Forschungszweig,  den sie vorsichtig benennt als *militärisch-industriell-akademischen Komplex*. Gleichzeitig wurde in der Wissenschaft ein rein materielles Verständnis von Natur abgelöst durch unser heutiges informationelles Weltbild: Leben als verschlüsselte Information. Spannend, oder?

Darüber darf man sich ruhig Gedanken machen, denn wir leben mittendrin im Zeitalter der synthetischen Biologie. Die ersten Patente der mRNA-Technologie - die zu den Gentherapeutischen Arzneimittel  (GTMP) zählen, da sie wirken, indem *rekombinierte(synthetisierte) Gene* in den Körper injeziert werden - sind nun bekanntermaßen auf dem Markt. Die Menschheit durfte dieser Neuerung nicht nur hautnah beiwohnen sondern Teil davon werden. Offene Fragen inklusive - wie bei allen technischen Neuerungen. In diesem Fall weiterhin unklar: wo genau findet die Aufnahme der Substanz im Körper statt, wie verteilt sich diese im Organismus, wie lange wird ein Spike-Protein gebildet und wieviel davon... Zum Thema *unerwünschte Nebenwirkungen* verweise ich auf  Dr. John Campell, dessen gläserne, offene, wissenschaftliche Arbeitsweise schwer zu widerlegen ist. Weiter will ich darauf nicht eingehen: Information ist eine Holschuld und keine Bringschuld - das hat jeder für sich zu entscheiden, wie tief ihn das interessiert.

Bekannt ist hingegegen, dass die injezierten Spike-Proteine durch Blut, Muttermilch und Sperma weitergeben werden können. Das ist insofern wissenswert, als dass weitere Überlegungen im Raum stehen, sämtliche Impfungen auf mRNA-Technologie umzustellen - sowohl für Mensch wie für Tier. Auch sonst nimmt die Gentechnik rasant an Fahrt auf: die EU will den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft deutlich erleichtern.

Zusammengefasst kann man erkennen, dass sich Mensch nun klüger als die Natur dünkt - worauf ich eigentlich hinaus will. Wir werden Zeuge einer nie dagewesenen Erhebung über die Schöpfung, eine beispiellose Anmaßung gegenüber Gott, einer schrankenlosen Hybris, einhergehend mit einer nie dagewesenen Zerstörung der Natur. Wir glauben allen Ernstes, es besser zu wissen. Wir spielen *Gott* bei größtmöglicher Ahnungslosigkeit, indem wir uns abkoppeln von Naturgesetzen. Wie weit haben wir den Überblick über das, was wir hier treiben?  Wo soll das enden?

Gerne wird geredet über eine Spaltung der Gesellschaft. Und ja, mir wird immer bewußter, dass wir tatsächlich an einer Wegkreuzung angekommen sind, in der sich der einzelne zu entscheiden hat, auf welcher Seite er steht. Da hilft keine Moderation und keine Diplomatie mehr: zwei völlig unvereinbare Geisteshaltungen stehen sich gegenüber, da trennen im Grundsätzlichen ganze Himmel.

Was machst du an der Welt? Sie ist schon gemacht,
Der Herr der Schöpfung hat alles bedacht. (Goethe)
 

Schwere Gedanken - leichtes Rezept. Wir haben dieses Jahr besonders schöne Tomaten. Auch besonders schöne Ochsenherz-Tomaten. Ein schöner Schwung wurde reif und die riefen mir zu: fülle uns und stecke uns in den Ofen. Schnelle, unkomplizierte, leichte Landküche... wie immer.

Die Fritteuse könnt ihr wieder einpacken. Für die Zucchini-Beilage reicht eine Pfanne. Das kann man schon fast kein Rezept nennen, aber es tut der Zucchini ja SO gut, ordentlich Röstaromen abzubekommen. Dafür brät man sie scharf in Fett an und würzt sich anschließend lediglich mit etwas Gewürzsalz. Oder kippt später mehr Öl drauf sowie Minze und Knofi. Eine meiner liebsten Zubereitungsarten für schöne, kleine, knackige Zucchini!

 

Zutaten 2P:

6 coeur de boeuf - Tomaten (m: Sorte *Ananas*)*
60g Couscous
1 TL Ras el Hanout 
2 Lorbeer-Blätter
Gemüsebrühe
Pinienkerne
2 Knoblauchzehen
1/2 Bund Basilikum
1/2 TL Thymian, getrocknet
Harissa
Balsamico-Reduktion
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker
100g Feta
Bergkäse (m: Tomme de brebis)
Olivenöl


Zubereitung:

Für das Couscous in etwas Kokosöl das Ras el Hanout anfangen lassen zu duften, dann Gemüsebrühe samt Lorbeerblätter zufügen und darin das Couscous nach Packungsangabe garen (m: VK-Couscous - benötigt etwas mehr Flüssigkeit und mehr Zeit). Anschließend die Lorbeer-Blätter entfernen.

Die Pinienkerne ohne Fett in der Pfanne rösten.

Von den Tomaten einen Hut abschneiden, zuerst den Strunk entfernen und dann das Innere mit Hilfe eines Löffels aushöhlen. Den Tomatensaft abschütten (m: und trinken) und gut Dreiviertel des Fruchtfleischs behalten (dabei vorwiegend Kerne aussortieren) und klein schneiden.

In einer kleinen Pfanne in etwas Olivenöl den fein gehackten Knoblauch kurz anrösten, dann die Tomatenstücke zufügen, mit Harissa und Balsamico-Reduktion würzen sowie etwas Zucker und dem Thymian, salzen, pfeffern und einreduzieren lassen, bis die Tomatensauce sämig wird. Das Couscous untermischen und nochmals nachwürzen. Vom Herd nehmen und zerkrümmelten Feta, wie kleingeschnittenen Basilikum und Pinienkerne untermischen. Die Tomaten mit dem Couscous füllen und mit geriebenem Bergkäse bestreuen

Ofen auf 180° (OU-Hitze) vorheizen (kann man aber auch schon während dem Aufheizen reinstellen) und die Tomaten für ca. 15min garen.

*Anmerkung m: die Menge der Tomaten hängt von der Größe ab. Ich habe mich für mittlere coeur de boeuf-Tomaten entschieden - daher 6 Stück. Besser Treibhaustomaten, da die eine deutlich dünnere Haut haben, Tomatendeckel habe ich nicht mitgegart im Ofen... kann man aber machen...

 


11 Kommentare

  1. Also ich stehe auch weiterhin auf deiner Seite, liebe Micha! Wie klug und gut dein post wieder geschrieben ist. Ja, für mich ist es sehr gruselig, was alles so abläuft momentan. Und in welchem Tempo!!! Und was ich leider so beobachten kann - viele bekommen gar nicht mit, was da alles vor sich geht. Und wenn, dann sehen sie nur die Vorteile. *Sie spielen Gott bei größtmöglicher Ahnungslosigkeit*.....- das kann einem Angst machen!

    Dein köstliches Rezept möchte ich aber auch noch zum Schluß würdigen. Lecker! Wird nachgemacht 🙂 PS: Ich hoffe, ihr hattet auch schon Regen. Liebe Grüße 😘

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    1. Liebe Hanne, mir gehts nicht anders, *gruselig* ist einfach das richtige Wort. Und wenn wir schon dabei sind:
      https://www.infosperber.ch/wirtschaft/das-pflegeheim-als-profitmaschine/
      Es fällt schwer, noch an das Gute unserer Gesellschaft zu glauben - wo man hinschaut, nur Abgründe...
      Da tut es gut, sich wieder auf das gute, einfache Leben zu besinnen - etwa am Eßtisch :) Vielen Dank für deinen Kommentar und dass du mir ein Mal mehr den Rücken stärkst!

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    2. Habs mir durchgelesen, liebe Micha....Solche Machenschaften machen mich sprachlos! Sumpf und Abgründe wohin man schaut.....Menschen ohne Mitgefühl und Skrupel. Wohin führt das nur??? 🙁

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  2. Liebe Micha,
    schon eine ganze Weile beoachte ich dein "Vorwärts Schwimmen" voller Freude. Ich selbst habe noch nicht den richtigen Ton gefunden, um weiter zu schreiben. Aber es gibt keine Ausreden mehr. Vielen lieben Dank, Eva "Kochpoetin".

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    1. Ich weiß zwar nicht, Eva, was du mit "Vorwärts Schwimmen" meinst, aber es klingt freundlich ;) Vielleicht magst du es noch genauer erklären? mit vielen lieben Grüßen...

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    2. Verzeih. Das war etwas zu schwammig formuliert. Ich meinte deine Art zu schreiben und die Dinge anzusprechen, die auch mich seit drei Jahren vermehrt umtreiben. Da die Grenze des Sagbaren immer enger gezogen wird, habe ich noch keine passende Art gefunden zu schreiben. Aber wahrscheinlich werde ich sie im Warten nicht finden, sondern sollte endlich mal meinen Allerwertesten bewegen. Danke für deine Inspiration. Hoffe, so ist es etwas klarer. Liebe Grüße, Eva.

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  3. Guten Morgen aus nieseligem kühlem (13 Grad) Cher.
    Liebe Micha, deine Gedanken sind nicht schwer, allenfalls ge-wichtig.
    Du triffst heut am frühen Montagmorgen ins Schwarze.
    Und wie Immer passt da das beste Lied, das Lied meiner Jugend, DAS Lied: "Die Gedanken sind frei"
    Teile bitte weiterhin deine feinen Gedanken zur Welt und den Ereignissen mit uns.
    Ja, es braucht Mut, die derzeitigen Begebenheiten zu ertragen.
    Deine Worte zeigen, den hast du. Danke.
    Herzgrüssle Evi

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    1. Wie habe ich bei Goethe gerade gelesen, Evi, der deutsche nimmt die Dinge auch gerne schwer... Wobei ich leider auch finde, dass das, was gerade um uns geschieht, etwas ist, wovor man nicht die Augen verschließen sollte. Entscheidungen zu treffen ist oft anstrengend - geht aber halt mit dem Erwachsensein einher... Und jede Entscheidung benötigt auch Mut, weil man sich gleichzeitig nicht nur für sondern auch gegen etwas entscheidet. Aber wenn man seinem Herzen folgt, wird es direkt leichter... dann hat man die Antworten bereits in sich ;)
      ganz herzlich zurück...

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  4. Liebe Micha,
    seit Jahren gebe ich Kochkurse für Kinder und Erwachsene. Immer wieder hole ich mir Inspirationen bei dir. Ich liebe deine ehrliche, bodenständige Art zu kochen. Dieses Rezept ist mal wieder ein Knaller! Habe es heute nach gekocht mit Hirse anstelle von Couscous, einfach superbe! Ganz lieben Dank fürs teilen. Auch für die geistigen Anregungen.
    Herzliche Grüße Anne

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    1. Liebe Anne, dein Kommentar ist gespickt mit Komplimenten, die mir alle SUPER reinlaufen. Eine *ehrliche, bodenständige Art zu kochen* - das gefällt mir als Beschreibung für meine Küche ja sowas von... vielen Dank, du merkst, ich fühle mich maximal geschmeichelt ;)) Ich freue mich sehr, dass du die laut gemacht hast und hoffe, das passiert nicht zum letzten Mal! Schön, dich unter meinen Leserinnen zu wissen, herzlichst zurück...

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  5. Köstlich sind diese gefüllten Tomaten, liebe Micha! Bestes Rezept. Besser als unser gemeinsamer Versuch... Danke auch für deine Texte und Links. Bis bald mal... Liebe Grüße von Hannah

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