12 von 12 - September 23

Mittwoch, 13. September 2023


Gestern abend keine Zeit mehr dafür gefunden, das Abfisseln der Blättchen vom Thymian ist eine Geduldsarbeit, aber wie soll ich ohne wilden Thymian kochen? - also dann heute zu gestern:

Zwei Mal die Woche gehen der Habib und ich auf den Markt, dienstags und samstags, das wißt ihr von den letzten 12ern. Früchte haben wir gerade hauptsächlich selbst, (Feigen, Brombeeren, Äpfel, Zwetschgen, Pfirsiche von Nachbarn) aber unser Erdbeer-Dealer, den lassen wir nicht aus. Und wir stehen kurz vor dem Ende der Saison - il faut profiter encore! Was liebe ich unseren Start in den Tag, ich kann mich allein schon optisch nicht satt sehen an dem Porridge, und ich nehme unser Frühstück nie für selbstverständlich. Gerne stellt man die Erdbeeren übrigens zum Naschen im Café auf den Tisch und teilt mit den anderen...

Mittags gabs Nudelgratin mit Paprika-Oliven-Sauce. Nachmittags Schoko-Muffins mit Feigen... demnächst hier. Dazwischen bin ich Thymian-Sammeln gegangen. Streunern durch die Natur und das Auge schweifen lassen, Disteln und Schmetterlinge entdecken, die Seele am Baumeln. Tut immer gut. Wie Yoga. An Bakasana - lange Kack-Assana genannt (übernommen von einer Leserin von Mme Kaltmamsell) - habe ich mir ewig einen abgebrochen: meine Architektur ist nicht ideal dafür und der Schwerpunkt nicht leicht zu finden, mein Oberkörper ist im Verhältnis zum Unterkörper sehr kurz. Für Armbalancen ist das umgekehrte Verhältnis besser. Yoga lehrt mich hervorragend, wie unterschiedlich Körper sind, obwohl sie doch scheinbar so ähnlich aussehen. 

WIEVIEL mehr aber haben mir die tiefen homöopathische Einsichten meines Habibs geholfen, zu verstehen wie unterschiedlich erst der Geist ist, der diese verschiedenen Körper bewohnt - dass die Menschen je nach konstitutionellem Mittel unterscheidlich essen, schlafen, aufs Klo gehen, vögeln, sie unterscheiden sich in ihren Marotten, Angewohnheiten, Bedürfnissen, Interessen, in ihrer Wortwahl, in ihren Beziehungen, in ihren Meinungen, Haltungen, in Moral, in Werten, in ihren Gedanken, Beschäftigungen, in Schmerzempfinden und Liebesfähigkeit. Das weiß man wohl alles, aber das WIE GENAU erklärte mir erst die Homöopathie.

Diese Unterschiede zu begreifen, ist wirklich genial, um Menschen zu verstehen, die ich eigentlich nicht verstehe. Und es hat mir ernorm geholfen, nicht von mir auf andere zu schließen. Und es hilft mir dabei, Abstand zu wahren, denn nur mit wenigen Menschen mag ich nahe sein.

12 von 12 - wie jeden Monat sammelt Caro von Draußen nur Kännchen Eindrücke davon.

7 Kommentare

  1. Danke für ein wunderbares Abtauchen in eine so schöne Welt voller Düfte, Schmetterlinge, Blumen und so viel mehr
    (Ich gucke und lese gern bei Dir, nur hinterlassen ich zu selten Kommentare)
    Eine gute Woche und liebe Grüße
    Nina

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    1. Danke, Nina, für deinen freundlichen Besuch. Nun, Landmädchen haben bereits eine große, gemeinsame Schnittmenge, stimmts ;)

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  2. Ach ja, an dem Porridge kann ich mich auch nie satt sehen. Erdbeeren im September: herrlich. Und zum Yoga: Da kann ich nur staunen. Mein langer Oberkörper sollte nach deinen Worten hilfreich sein für derlei Übungen, aber ich bin galaxienweit entfernt von deinen Fähigkeiten...
    Liebe Grüße über den Atlantik!

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    1. Obst bekommt ihr in NY aber auch nicht schlecht, oder?
      Und T-Rex-Arme sind übrigens für Arm-Balancen ebenfalls besser als meine Orang-Utan-Arme ;)) Und zwei eint, dass wir vermutlich mehr Zeit zur Verfügung haben, uns mit Dinge zu beschäftigen, die wir einfach gerne machen... Ebenso bewundere ich deine näherischen Fähigkeiten, die du dir völlig alleine beigebracht hast!
      herzlich zurück über den Atlantik!

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  3. Ein Traum die Fotos und die Worte, auch wenn ich erst einmal dort war. Ein schönes Stückchen Erde, mehr braucht man nicht. Mehr wäre vielleicht des Guten zu viel.

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    1. Warst du schon mal bei uns? Ja, ist wirklich schön - und das kann ich so sagen, weil ich die Natur ja nicht gemacht habe. Aber nach den letzten zwei Jahren wünsche ich mir wieder mehr Regen!

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  4. Ach, wie ich die Fotos immer bewundere und die Yogapositionen, genial! Und natürlich die Texte. Besonders den letzten Satz. Er ist so ganz "meiner". Liebe Grüße, Sunni

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