Herzgeräusche: One-Pot-Pasta mit Kürbis, Feta und Spinat

Montag, 7. Oktober 2024


Ende der Brunft der Hirsche. Fast einen Monat röhrten sie sich Nacht für Nacht die Seele aus dem Leib. Feriengäste tippten auf Esel. Ja, auch viel Elend im Rufen aber mit mehr Verzweiflung bei den Eseln. Hirsche klingen eher als würde Pu, der Bär, traurige, lang gezogene Krokodilstränen vergießen und um Trost bitten.

Für uns gehören die Hirsche zum Herbst dazu, so wie das Gezirpe der Grillen zum Sommer oder das Zwitschern der Vögel zum Frühling. Unvorstellbar, wenn diese Geräuschkulisse fehlen würde. Sie ist ein Teil des Rhythmus der wiederkehrenden Gezeiten. Taktmeister Natur nannte es Dörte Hansen in *Altes Land*.

Oft aber spitzt man die Ohren und lauscht einfach in die Stille. So ruhig, dass Feriengäste uns immer wieder darauf ansprechen. So still - das kennt man gar nicht mehr. Das macht den Ort hier zusätzlich zu seiner Weite sehr pur. Es ist, als könnte man den inneren Radio-Funk auf viel mehr Sender einstellen; als könnte man hier viel mehr Wellen empfangen: als bestände die Möglichkeit, einen viel unmittelbareren Verbindung zu den eigenen Gefühlen zu bekommen. In einem solchen Umfeld ist es entschieden leichter, sich hier selbst beim Denken zuzuhören: was geht mir durch den Kopf, was bewegt mich, was beschäftigt mich - fast automatisch führt man Selbstgespräche.

Viel schwerer aber ist der Zugang zum Herzen. Und Kopf und Herz ist zweierlei. Das gilt es sich zuerst bewußt zu machen. Der zweite Schritt ist die Erkenntnis, dass Gefühle entgegen der gängigen Vorurteile etwas Eindeutiges sind. Selbst wenn Gefühle manchmal verworren erscheinen, ähnlich verhuddelt wie ein Knäuel Wolle, das erst wieder ordentlich aufgewickelt werden will. Dann liegt das aber nicht an den Gefühlen, sondern dann liegt das an unserem Umgang damit. Weil wir als Kopffüßler den Draht zu unserem Herzen verloren haben, weil unser Kopf mit manipulierenden Gedanken permanent dazwischen funkt, stehen wir unseren eigenen Gefühlen gegenüber wie einer Spinx.

Dabei sind Gefühle das genaue Gegenteil von Tohuwabohu, Gefühlsdusselei oder Kindeleien. In der Homöopathie, dem Gedankenuniversum, das Welt versucht vom Geist her zu begreifen, repräsentiert der Bergkristall, Silicea, das Gefühl. Klar, eindeutig, streng, durchscheinend, lichtdurchlassend, mit scharfen, glatten Kanten. Für andere Personen oft schwierig zu verstehen. Aber faszinierend, oder? Und irgendwie auch rätselhaft... Zumal echtes Gefühl zu oft mit verdrehtem, unechtem Gefühl verwechselt wird - mit Überschwänglichkeit oder Verniedlichungen wie ständiges Anhängen eines "i"s etwa Rucki-zucki  (statt Rucksack), an dem z.B. ein Bärli oder dergleichen baumelt.

Zurückkehrend zu dem Radiobild anfangs (der Mensch, der in die Stille lauscht) kann man hier wunderbar Parallelen spinnen. Der Habib hat in seiner Jugend nämlich Röhrenempfänger gebaut mit Detektor-Empfang. Ein Kristall dient hierfür als Sendersucher und mit ruhiger Hand tastet man mittels einem spitzen Metalldraht den Kristall ab nach Funk-Frequenzen. Vergleichbar kann man sein Herz abhören. 

Wie in einen Kristall werden unterschiedliche Impulse im Herzen aufgenommen und je nach dem, wo ich mein Stethoskop anlege, empfange ich Impulse, die ich persönlich gerade brauche. Das bedeutet, dass nicht nur das Herz als Empfänger eine große Rolle spielt, sondern gleichfalls meine Umgang damit. Das Herz sagt dir doch bereits alles, was zu tun ist - es ist der Kopf, der dich versucht, dabei zu stören. Und es braucht Strenge und Ernst, Herzensentscheidungen zu treffen.



Eintöpfe sind immer heimelige, unkomplizierte und schlonzige Herbstgerichte. Die Kombi von Kürbis und Mangold (oder Spinat) zählt ja wie Karotte und Erbsen zu einer meiner liebsten Gemüse-Verbindungen. Kann man nie was falsch mit machen. Hier sorgt die Kokosmilch dafür, dass es schön cremig wird und die Gewürze geben einen schönen Dreh - bref: sehr zu empfehlen! Das kocht sich auch gut bei nicht so viel Zeit in der Küche und schmecken tuts obendrein. Diese Pasta kommt wieder auf den Tisch!


Zutaten 2P:


1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
300g Kürbis (m: Butternut)
200g Babyspinat (oder junger Mangold)
100g Feta
Rapsöl zum braten
200g Spaghetti
500ml Gemüsebrühe (evt. etwas mehr)
200ml Kokosmilch  (Alternativ: Sahne) 
1/2 TL Ceylon-Zimt
1 TL Paprikapulver
1/2 TL Pimenton de la vera
1 TL Currypulver
Salz, Pfeffer
30g gehackte Walnüsse


Zubereitung:


Die Zwiebel würfeln und den Knoblauch fein hacken Je nach Sorte den Kürbis schälen (notwenig bei Butternut), Kerne entfernen und in etwa 2cm große Stücke schneiden. Walnüsse rösten.

Babyspinat waschen und trocken schütteln. Feta abtropfen lassen und in Stücke schneiden. Reichlich Rapsöl in einem hohen Topf heiß werden lassen. Die Zwiebeln hinzugeben und glasig braten. Den Knoblauch hinzugeben und mitbraten. Den Kürbis hinzugeben und zwei bis drei Minuten mitbraten. Ebenso die Gewüze bis sie duften. Gemüsebrühe sowie Kokosmilch anschütten. Salzen und Pfeffern. Nun die Pasta hinzugeben. Gut umrühren und schauen, dass sich die Pasta - langsam biegsam - komplett unter die Brühe rühren läßt. 

Alles aufkochen lassen. Dann ohne Deckel für auf geringer Hitze für 15 Minuten köcheln lassen. Regelmäßig umrühren. gegebenenfalls noch etwas Brühe zufügen. Nach etwa 12 Minuten den Feta unterheben.Topf vom Herd nehmen. Den Babyspinat unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Auf Tellern anrichten, mit den gehackten Walnüssen bestreuen und heiß servieren.

Anmerkung m: Veganer lassen einfach den Feta weg...

Quelle: Stern


1 Kommentar

  1. Liebe Micha, ich lieb einfach deine Art der Lebensbetrachtung und ja Weisheit.
    Heut nichts sonst. Ach so ja, noch Herzgrüssle Evi

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