vegetarische Szegediner Gulasch-Lasagne

Sonntag, 13. Dezember 2015

Wenn die Fränzis kulinarisch eines gerne mit Deutschland in Verbindung bringen, dann ist es Sauerkraut. Es macht mich deshalb dann schon lächeln, wenn Sauerkraut auf einem südfranzösischen Markt als aus dem Elsaß stammend angeprießen wird. 

Nich, ihr versteht, das Elsaß als Tor zu Deutschland - die MÜSSEN das beste Sauerkraut von ganz Frankreich herstellen (wobei ich stark bezweifle, dass dieses tatsächlich den weiten Weg vom Elsaß hier runter genommen hat... mais bon...). Direkt aus Deutschland dürfte das Kraut allerdings nicht stammen - das würde seine Qualität schmälern. An dem Hoheitsanspruch die beste Küche der Welt zu beherbergen, läßt ein Fränzi bekanntermaßen nicht kratzen (schön wärs ja, - tiefer Seufzer - die nationalistischen Gefühle dieser Welt würden in ihrer Selbstüberheblichkeit nicht über die Kochtöpfe hinaus krabbeln können. Sonst einfach *zack* eine mit dem Kochlöffel drüber...  ).

Ich erfülle auf jeden Fall das deutsche Vorurteil in soweit, als dass ich wirklich sehr gerne Sauerkraut essen: nicht zu sauer und etwas einfranzösischt mit Thymian. Nicht von ungefähr also hüpfte mir die Idee der Szegedinger Lasagne auch sofort ins Auge, als ich sie bei Susanne gesehen hatte. Bereits die Sesam-Cracker stellten sich als Hit heraus - da erinnere ich in dem Zusammenhang direkt wieder an diese köstliche Tarte. Lauter gute Anregungen - das läßt mich mit dem Buch liebäugeln... Denn die Lasagne reiht sich in die Erfolgsgeschichte ein und durfte daher unter die Menu-Vorschläge.

Euch allen einen schönen, entspannten, friedlichen, dritten Advent!
Zutaten 2-4*:

20g Einkorn-Vollmehl
60g Weißmehl
60g Hartweizenmehl
1 Ei
1 Eigelb
2 TL Paprikapulver
1 Msp Pimentòn de la vera
Piment d'Espelette
Salz
1 TL Tomatenmark
1 EL Öl

300g Sauerkraut, gekocht 
(m: mit 1 Schalotte, 2 Wacholderbeeren, 1 Lorbeerblatt, 2 TL Thymian)
1 TL getrocknete Pilze (m: pulverisiert)
2 EL Crème fraîche

2 EL Parmesan, gerieben
einige Butterflöckchen
Zubereitung:

Pastateig wie gewohnt zu einem homogenen Teig verkneten, der weder zu weich noch zu fest ist und eingewickelt im Kühlschrank mindestens 1 Stunde ruhen lassen.

Das Sauerkraut garen. (m: zuerst eine Schalotte fein gewürfelt und angedünstet und mit einem 1/2 EL braunen Zucker karamellisieren lassen. Dann dem rohen Sauerkraut etwas Brühe zufügen und samt obigen Gewürzen sowie dem Pilzpulver weich schmoren. Das Sauerkraut sollte für die Lasagne weder zu wässrig noch zu trocken sein. Zuletzt mit der Crème abschmecken.)

Den Pastateig dünn auswellen (m: mit Marcato Stufe 6 von 7) und zu 6 gleichgroßen Platten zuschneiden. In einer großen, flachen Pfanne reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Pastaplatten darin nacheinander garen. Die gekochten Platten nebeneinander auf ein sauberes Küchentuch glatt auslegen.

Eine ofenfeste Form (m: Brotform) ausbuttern und abwechselnd mit Lasagneblätter und Sauerkraut befüllen. Die letzte Schicht mit etwas flüssiger Butter bestreichen und mit Parmesan besträuen. Für ca. 20-25min im heißen Ofen gratinieren lassen. Zusammen mit einem Salat servieren.

*Anmerkung m: Die Lasagne reicht entweder für 2 sehr hungrige Esser als Mittagessen oder für 3-4 Personen im Rahmen eines Menus
Inspiration: Susanne von Magentratzerl

9 Kommentare

  1. Guten Morgen, es ist zwar Sonntag und erst halb Acht, aber wenn ich die Fotos deiner vegetarischen Lasagne nach szegedinger Art sehe, bekomme ich Hunger :)
    Liebe Grüße, Petra

    AntwortenLöschen
  2. Ha, Deine Lasagne ist aber eindeutig hübsher geworden als meine :-)
    ....und die Idee mit der Kastenform, die klaue ich mir auch :-)

    AntwortenLöschen
  3. hübsch schaut sie aus, deine Lasagne...
    und jaaa, unbedingt elsässisches Sauerkraut nehmen ;-)

    AntwortenLöschen
  4. Mh! Eine schöne Idee! Da bekomme ich Lust aufs Nachmachen :)

    AntwortenLöschen
  5. Die Idee ist super :-) Das wird sich gemerkt!!

    Liebe Grüße zum deinem wunderschönen Fleckchen Erde :-)

    AntwortenLöschen
  6. Die Teigplatten wiegen das Fehlen der Gulaschstücke auf!

    AntwortenLöschen
  7. Vegetarische Szegediner Gulasch Lasagne ist der schrägste Rezepttitel, der mir dieses Jahr untergekommen ist, aber ich habe so unendlich viel Vertrauen zu Dir, dass ich überzeugt bin es schmeckt. Als großer Szegedinger Fan sollte ich einen Versuch wagen. In meiner Heimat Oberösterreich gibt es übrigens gestürztes Sauerkraut, eine Art überbackener Auflauf. Der würde Dir sicher auch schmecken. Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

    AntwortenLöschen
  8. @Petra: Und das ist ein wunderhübsches Kompliment am Morgen!

    @Susanne: Mich würde ja interessieren, ob sich unsere Lasagnen sehr unterscheiden. Hast du anders gewürzt?

    @Sabine: Genau SO mag ich Lokalpatriotismus :)

    @Ptanntastisch: und obendrein auch noch sehr lecker ;)

    @Lola: Das fleckchen ist in der Tat besonders - freut mich, dass dir beides auffällt!

    @Robert: Muß - in der Konsequenz ;)

    @Susanne: Mmmmh, ja, stimmt - eigentliche sind *vegetarische Fleischgerichte* meistes für die Katz. Auch vom Titel. Da gebe ich mich geschlagen. Und ebenfalls ja zum Original - nur ist der fleischige Rückwärtsgang nun mal entschieden eingelegt. Und manchmal bedeutet das auch Verzicht. Selbst wenn gerne anderes behauptet wird. Nach dem Sauerkraut-Auflauf wird gegoogelt - Merci für die Anregung!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Also, ursprünglich heißt das Ding ja einfach Sauerkrautlasagne :-) Beim mir war ein wenig mehr Sauerrahm am Kraut und geriebene Kartoffel zur Bindung. Pimenton de la vera am Nudelteig ist aber Pflicht....ich liebe es ;-)

      Löschen

Für Kommentare gilt: die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) wurden an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.