My baby's got sauce - Veggie-Bratensauce

Freitag, 24. Februar 2017

Auf dem Weg dazu, sich mehr und mehr fleischlos zu ernähren, ist einer der unumgänglichen Schritte den Speck rauszukürzen. Eine Zutat, die mir in meiner vegetarischen Küche so gar nicht mehr fehlt. Worauf ich aber ab und an regelrecht juchtig bin - gerne dann, wenn es draußen ungemütlich ist - das sind diese abgründigen Bratensaucen, die lange vor sich im Ofen hingeschmurgeln durften. Hach, la sauce... mir schon immer VIEL wichtiger als das Stück Fleisch darin.

Gut, Kinners, wir fangen die leidige Diskussion nicht wieder an. Natürlich schmeckt diese vegetarische Bratensauce NICHT wie ihr Fleisches-Bruder. Aber ich bin ganz und gar begeistert!! Für mich ist das eine neue Waffe in meinem Veggie-Arsenal:  eine Bombe von Umami-Explosion! Ich werde in Zukunft immer eine Portion in der Tiefkühle griffbereit haben. Schlauerweise bereitete ich Fuchs direkt die doppelte Portion zu. Wirklich, ein neuer Stern am Veggie-Fond-Himmel! Hach, und mir fallen so viele Gerichte ein, denen eben genau dieses Umami-Widerlager seither gefehlt hatte. Ich kann euch versprechen, diese Sauce wird euch hier nun noch öfters begegnen.

Wie gut, dass ich mich auf Stefanie verlassen habe, die vor mir nachzog und das Rezept von Eva aufgriff. Eva hat völlig recht, nichts weniger als *der perfekte Veggie-Jus*! Eines der Lieblingsgerichte meines Habibs - Kartoffelknödel - werden dadurch allerköstlichst gepimpt. Die gerösteten Brotwürfel als Füllung braucht übrigens kein Mensch. Wir waren uns beide einig, dass die klassischen Kartoffelknödel mit Petersilie schlicht besser sind.

Und das passende Lied habe ich euch obendrein dazu rausgesucht... Service-Blog, eben...
Zutat - Bratensauce: 
2-3 Portionen à 2P

2 Gemüsezwiebelen
2 große Möhren
1/2 Knollen-Sellerie
2 Knoblauchzehe
1 Petersilienwurzel
700 g Rotwein
250 g Portwein
1 Lorbeerblatt
1 Zweig Rosmarin
2 EL Tomatenmark
2 EL Balsamico-Reduktion
2 TL Teriyaki
2 TL braunes Miso
ein paar Stückchen kalte Butter
Sonnenblumenöl 
Salz, Pfeffer
(optional zusätzlich 1 TL Pilzpulver
oder ca. 6 Shiitakepilze)

Zubereitung:

Das Gemüse fein würfeln und im Bräter in etwas Sonnenblumenöl geduldig braten und leicht Farbe annehmen lassen. Mit Rotwein und Port ablöschen und alles für 90 min bei 190°C im Backofen garen lassen - wer mag auch etwas länger. Zwischendurch eventuell etwas zusätzliches Wasser angießen.

Die Flüssigkeit durch ein Sieb schütten und gut ausdrücken. Die Flüssigkeit auf dem Herd auf etwa 100-75ml zusammen mit den frischen Kräutern und dem Pilzpulver einreduzieren lassen. Tomatenmark, Balsamico-Reduktion, Teriyaki und Miso dazugeben und zu einer homogenen Masse verrühren. Zuletzt mit kalter Butter aufmonieren (m: gebunden mit einer kleinem kleinen Mehl-Wasser-Gemisch, klümpchenfrei verrührt). Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

*Anmerkung m: Bei den Möhrchen handelt es sich um karamellisierte welche...



14 Kommentare

  1. Den Teller würde ich GENAU SO jetzt nehmen :-)
    Das Sößchen ist wirklich ein Traum!

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    1. Das Sößchen ist wirklich ein Traum - da sind wir uns sowas von einig :)

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  2. Gwundrig wie ich mal bin, werde ich diese "Bratensauce" natürlich ebenso ausprobieren. Die weiteren Zutaten will ich mir aber noch überlegen.

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    1. *Gwundrig* - was ein tolles Wort! Wird direkt ins Repertoire aufgenommen. Ja, ich bin gespannt über dein Urteil - laß mich wissen, zu was du die Sauce zubereitet hast, Peter!

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  3. "Zuletzt mit kalter Butter aufmonieren" lese ich staunend. Das klingt alles so köstlich und so mysteriös in meinen völlig ungeübten Banausenohren.
    Einmal Kartoffelknödel mit dieser Sauce, bitte!

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende...
    Mond

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    1. Nun, das meint richtig kalte Butterstückchen in die Sauce einrühren, damit diese bindet. Was bei mir selten gelingt und ich so gut wie immer auf die alte Hausfrauen-Methode zurückgreife und es mit einem Mehlteigchen mache. Weil du mich so goldig dabei verwischt hast, habe ich ediert... ;)

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  4. Hey!
    So veggie oder vegane Bratensaucen sind schon super, ich mache noch getrocknete Steinpilze oder Steinpilzpuler dazu,klasse sind aber auch Shiitakepilze, sogar fast besser.
    Ich schreie immer lauter, wo ist dein KOCHBUCH!!! Lächel
    Viele Grüße sendet dir, Jesse Gabriel

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    1. Ja, Jesse, GENAU - das Steinpilzpulver! Habe ich glatt vergessen aufzulisten. Was würde ich ohne dich nur tun :)! An Shiitakepilze komme ich leider so gut wie überhaupt nicht (Outback halt). Wieviel nimmst du denn etwa - dann gebe ich das im Rezept auch an... quasi Jesse-ediert :)
      Und jaja, es kämen schon ein paar Lieblinge zusammen in so einem Buch. Allein - die Arbeit...

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    2. Habe geantwortet und natürlich nicht drauf geachtet, auf Antworten zu drücken, sorry.
      Jesse Gabriel
      Eine E-Mail habe ich euch auch geschrieben.

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    3. Schon zurück geschrieben... Du bist ein Schatz, aber das weißt du, nich :)?!

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  5. Oh oh, da erwischt du mich aber, Mengenangaben?!
    Ich gebe immer etwas nach Gefühl dazu, 1 Esslöffel ist es sicher.
    Shiitakepilze gebe ich meisten 5-6 Stück dazu, kommt darauf an wie groß sie sind.
    Jesse Gabriel

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    1. Nur wegen dem Bloggen, messe ich sehr oft - ansonsten wäre mir *pi mal Daumen* auch lieber... dann ediere ich mal dir entsprechend die Shiitake-Menge... Danke für deine Hilfe!

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  6. Erstmal großes Danke, ich lese immer "undercover" und koche bzw. backe immer wieder begeistert nach.

    Gerade schreibe ich einen Plan für das Weihnachtsmenü, die Sauce steht auf der Liste. Eine Frage: Du schreibst, es sind mehrere Portionen, also gehe ich davon aus, dass man sie irgendwie aufbewahren kann. Wie machst du das? Einfrieren? Danke und lg, Anja

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    1. Umso schöner, Anja, dass du für mich *den Schützengraben* verlässt und mit einem so freundlichen Kommentar aus der Deckung kommst!

      Nun, die Sauce liebe ich gerade sehr - und greife ständig auf sie zurück. Kein Geheimnis ;-) Manchmal strecke ich sie sogar, so wie ich hier beschrieben habe:
      https://salzkorn.blogspot.com/2018/10/umami-anfall-knoblauch-kartoffel-pu-mit.html

      Wieviel man als Portion pro Person für die Sauce rechnet, ist unterschiedlich und kommt auf das Gericht an. Ich friere die Sauce tatsächlich ein (im Ganzen), und lasse davon dann soviel auftauen, wie ich gerade benötige - der Rest kommt zurück in die Gefriertruhe. Hat sich für meine Handhabe und meinen Zugriff auf den Jus als am Praktischsten bewiesen...

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