Es lohnt sich für Küchen-Junkies, in den liebgewonnenen Blogs auch weit im Archiv zu blättern. Bei Robert bin ich auf ein Essen gestoßen, welches er vor etwa 5 1/2 Jahren (WoW, oder?) gebloggt hat, und alle meine Sinne sind direkt angesprungen. So ganz hat mein Körper nämlich bisher nicht verarbeiten wollen, dass dieser Herbst nicht so andauernd und gülden wie der letzte sein will. Als Ausgleich fordert er Soul-Food, Pasta, Pasta mit Käse, zarte Pasta mit Schmelz - also eben genau diese Fettucine Alfredo von Lamiacucina.
Ach, dachte ich, helles Sößchen, kann man wieder ein paar Kräuter in die Nudeln reinwerkeln. Kann man, ist in diesem Fall aber wirklich unnötig, da sich diese Sauce überraschend extrem schmelzig um die Nudeln genudelt hat. Wahrlich, zarter kann sich eine Sauce nicht um Pasta wickeln. Es hat mich nicht einmal gedauert, die Kräuter auf dem Teller nicht mehr wahrzunehmen. Im Gegenteil: es war faszinierend.
Ein ausgeklügeltes Rezept von Team Lamiacucina, ja ein Klassiker unter den Pastagerichten, das zu nichts anderem bestimmt ist, als sich zum Blog-Buster zu entwickeln. Ein Grand Merci an Herr und Frau L. für das Teilen dieser Rezeptur!
Zutaten:
Für den Pasta-Teig
200 g Weissmehl Type 405
2 Eier (62g)
1 EL Olivenöl
1 Pr Salz
Für die Crema:
90ml Vollrahm
30 g Parmesan frisch und fein gerieben
20g Comté, fein grieben
Pastateig wie gewohnt verkneten und kühl stellen (m: 2-3 Stunden). Teig auswellen (m: Marcato). Die eine Hälfte habe ich mit feinen Petersilienblättern bestückt und ausgewellt bis Stufe 6 von 7, die andere Hälfte - ohne Blätter - habe ich von Hand noch etwas dünner ausgewellt (Anmerkung für mich: beim nächsten Mal noch einen Hauch dünner). Alle Teigbänder zu Fettuccine schneiden und auf einem sauberen Küchentuch trochnen bis zum Verbrauch.
Für die Crema zuerst Sahne geschlagen, dann die Butter mit Handrührwerk schaumig schlagen (kurz ins warme Wasserbad), danach den Parmesan und Comté unterziehen. Anschliessend den
Rahm unterheben. Dazu nach jeder Rahmzugabe das Gefäss kurz in warmes
Wasser (ca. 50 °C) stellen und kräftig rühren. Falls die Crema zu weich
wird, das Gefäss in kaltes Wasser stellen und weiterrühren. Dieses
Prozedere braucht etwas Geduld, zu starkes Erwärmen ergibt eine flüssige
Käsesauce anstelle der schaumigen Crema.
Die entstandene Creme hat die Konsistenz von schaumig geschlagener
Butter. Die Crema kann vorbereitet werden, sollte aber nicht
kaltgestellt werden (oder muss rechtzeitig wieder auf Raumtemperatur
angeglichen werden).
Teller vorwärmen. Nudeln in reichlich Salzwass gar kochen und sofort mit der Crema mischen und servieren.
EDIT (nach Urheber-Rezepte-Verletzung):
KEINE (!) Kräuter in die Fetuccine einarbeiten, sondern der originalen Pasta nach den Nudelteig STRUDELTEIGDÜNN ausrollen!
EDIT (nach Urheber-Rezepte-Verletzung):
KEINE (!) Kräuter in die Fetuccine einarbeiten, sondern der originalen Pasta nach den Nudelteig STRUDELTEIGDÜNN ausrollen!
Liebe Micha, schön, dass Du Dich als Archäologin versucht hast. Aber so wird das nix ;-) Die Tagliatelle müssen hauchdünn sein. Möglichst wie ausgezogener Strudelteig. Da ist das Grünzeug hinderlich. Hauchdünne Nudeln saufen sich sofort mit der Sauce voll, also reichlich Sauce machen oder noch Butter hinzugeben, damit sie nicht trockenlaufen. Einen schönen Tag wünscht Dir: R. bin am Garten Einwintern.
AntwortenLöschenTs.Ts...da machst du so herrlich glänzende, absolut Hunger verursachende Nudeln und dem Herrn R. sind sie nicht dünn genug ;) ..aber das mit dem Vollsaufen hat schon was...
AntwortenLöschenIch glaube ich muss mich am WE an trunksüchtige Nudeln machen...
Danke fürs Graben!
Tztztz, schliesse mich Sybille an - wir beide nehmen dann gerne Roberts Portion, nicht wahr, Sybille ;-)
AntwortenLöschenaber so wird das nix? Also für mich sieht das nicht nixig aus, sondern toll und dem grossen Meister ;-) nacheifern ist ja immer auch ganz schön mutig, oder nicht?
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
@Robert: War auch meine Erkenntnis (s. Zubereitung) - aber da dies die ersten Fettucine dieser Art unseres Lebens waren, fehlte der Vergleich und wir spürten auch keine Ermangelung. Aber fürs nächste Mal...
AntwortenLöschen@Sybille: Oder ;O)? Das hat man davon, wenn man zusehr lobt...
Geschmeckt hat uns die Pasta allemal - aber mit dem fetthaltigen Sößchen erst wieder etwas, wenn die gefühlte Temperatur erneut in den Keller rutscht!
@Sabine: Ihr seid ja süß :)! Werde ich gleich morgens so geschimpft vom Urheber des Rezeptes und meine Mädels geben mir augenblicklich Schützenhilfte - das gibt Postluftküsse!
Ich liebe das Stöbern! Meist auf der Suche nach "das muss doch dort gewesen sein" finde ich allerhand anderes Überraschendes. Ob im Keller, in den Untiefen des Kleiderschrankes oder in Blogs, immer wieder großes Halleluja. Auch hier, ich bekomme sofort Appetit :)
AntwortenLöschenRobert ist in letzter Zeit auch so streng. ;-) Ich nehme eine Portion!
AntwortenLöschenLechz! Und ich habe diese Woche bereits mit der Pastamaschine geliebäugelt. Ich wusste doch warum!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sie sehen doch aber so hübsch aus, die Grünzeugnudeln!
AntwortenLöschenAlfredo liebe ich auch (also die Pasta ;-)), die Version hier steht auch noch auf meiner Ausprobieren-Liste
Bei dem Anblick Deiner Pasta stellt sich bei mir sofort der Hunger ein! Diese Fettuccine sehen großartig aus!! (Übrigens: Bei meiner Nudelmaschine ist die Stufe 7 die höchste Stufe; also dünner bekomme ich sie auch nicht ausgewellt.)
AntwortenLöschenVor vielen vielen Jahren habe ich "da Alfredo" (das in der Via della Scrofa, da beanspruchen nämlich gleich zwei Restaurant für sich, das einzig wahre "da Alfredo" zu sein) dieses Pastagericht einmal gegessen und war damals total begeistert! Aber ich bin davon überzeugt: Dein nach Roberts Version gebasteltes Pastagericht schmeckt noch viel besser!
Saluti
Ariane
P.S. ... und jetzt habe ich wirklich Hunger!
Für mich bitte auch eine Portion! genau das richtige Soulfood :-)
AntwortenLöschen@Andy: *Nixig* ist wirklich tiefgestapelt für diese Pasta - aber wie der Maestro messerscharf geurteilt hat *verbesserungsfähig* ;)
AntwortenLöschen@Schokozwerg: Stimmt! Stöbern ist was Schönes! Mal wieder unter den Büchern oder im Kleiderschrank stöbern, wenns hier gleich regnet, ist doch direkt eine Aufgabe ;O)!
@Zorra: Hoffentlich ist meine Versetzung nicht gefährdet :)?!
@Lena: Ich habe ja nur so eine Handkurbel-Marcato (ach ja, und eine andere zum Röhrennudeln machen) - reicht aber völlig für schöne hausgemachte Pasta. UND: die Marcato hat als einzige neben der Getreidemühle einen festen Platz in der Küche...
@Britta: Finde ich ja auch, dass Kräuter-Pasta ein einfarbiges Essen aufwertet. Aber auch für dich gilt, solltest Du nachkochen: ohne Kräuter und strudelteigdünn... sonst bekommst du auch geschimpft - aber nicht von mir :)
@Ariane: Meine Marcato geht ebenfalls bis Stufe 7 - aber wenn ich sie dünner haben will, dann gehe ich nochmal von Hand mit dem Wellholz darüber.
Du sitzt natürlich inmitten der schönsten italienischen Küche und kannst daher mit breiter Erfahrung urteilen. Und deine Bewertung rehabilitiert den verurteilten Teller glücklicherweise etwas - der sogar sehr gut geschmeckt hat.
Aber wahrscheinlich sind wir alle Künstler. Ein Komponist wäre mit Sicherheit genauso entschieden dagegen, wenn man einfach ein Tremolo unter den Tisch fallen läßt ;)!
@Feinschmeckerle: Dann fasse ich zusammen: Die Mädels essen alle mit und damit der Robert auch zulangt, muß ich dünner wellen - dann sind alle wieder glücklich!
bitte nicht ernst nehmen. Das lausige Wetter schlägt mir aufs Gemüt :-)
AntwortenLöschenWow, wie toll, dass ich über dieses Rezept gestolpert bin!
AntwortenLöschenFettucine Alfredo habe ich vor x Jahren mal in den USA (richtig gelesen!) gegessen, und sie haben sooo gut geschmeckt. Seit da allerdings habe ich das Gericht aus den Augen verloren :( habe es aber auch sonst hierzulande nirgends auf einer Speisekarte wiederentdeckt. Und nun, deinem Blog sei Dank ;)