Ich habe mir ein neues Kochbuch gegönnt: Der große Lafer. Von Johann Lafer, dem netten Koch-Onkel aus dem Fernsehen, habe ich schon einiges nachgekocht. Den Herrn Lafer finde ich einfach nett. Nettnett - nicht, was sich sonst gerne daran anreiht. Er ist lange nicht so prollig wie der Henssler, nicht ansatzweise so schnoddrig wie der Mälzer und kein bißchen so cool wie sich der Maquard gibt. Ich glaube, das ist es auch, was ich so sympathisch finde: der Laffi ist so herrlich normal - todunschick heutzutage und genau deswegen mein Fall von chouette.
Wie die meisten anderen wohl auch (geht man nach den Beurteilungen bei amazon) hätte man für mich die *humorvollen Begleittexte* besser weggelassen, das Format ist zudem alles andere als handlich, aber die Foodfotografie von Michael Wissing finde ich phänomenal. Viele davon könnte man locker sogar noch größer zeigen als in DIN 4: ein BILD von Soufflée, die Gnocchis wie gemalt und ebenfalls die Serviettenknödel sind mir sofort aufgefallen.
Diese hier gibts bereits im Blog, nun sollten es also die Johannschen werden. Mit meinem Lieblingsbaguette aus einer meiner Lieblingsbäckereien (ich bin so ne richtige Lieblingsische mit Lieblingsgabel, Lieblingsbol, Lieblingsjeans...) habe ich mir in diesem Fall nämlich ausnahmsweise keinen Gefallen getan. Es ist ein recht säuerliches baguette au levain (also mit Sauerteig) mit einer so krachenden Kruste, dass man beim Kauen den Unterkiefermuskel spürt. Die *Gefahr*, dass ihr außerhalb Frankreichs an ein solches Baguette geratet, halte ich für mehr als unwahrscheinlich.
Hierfür sind nämlich eher Typ Lummelbrötchen vom Vortag gefragt, dann werden die Serviettenknödel noch eleganter, eben ein BILD von Serviettenknödel so wie bei Lafer - denn eine weitere Variante seiner Knödel habe ich kurz darauf probiert, ihr werdet sehen. Bisher überzeugen mich seine Rezepte. Ich freue mich auf weiteres Ausprobieren!
Zutaten:
250g altbackene Brötchen (m: Baguette)
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
150g Räucherlachs
20g Butter
200ml Milch
2 Eier (Größe M)
Salz, Pfeffer
Muskatnuss
1 Salatgurke
4 Stängel Dill (m: Petersilie)
1 rote Zwiebel
100g saure Sahne (m: crème fraîche 15%)
(m: Zitronensaft)
Zucker
Zubereitung:
Die Brötchen fein würfeln. Zwiebeln und Knoblauch schälen und ebenfalls fein würfeln - genauso wie den Räucherlachs. Zwiebeln und Knoblauch in der Butter anschwitzen. Die Milch dazugeben und 2 min köcheln lassen. Die heiße Milchmischung über die Brötchenwürfel gießen. Die Eier und den kleingeschnittenen Lachs beifügen und mit Salz, Pfeffer und frisch geriebenem Muskat würzen.
Alles sehr gut mischen und 10 Min durchziehen lassen. Ein nasses, aber gut ausgewrungenes Geschirrtuch auf der Arbeitsfläche ausbreiten. Die Brötchenmasse darauf geben, dabei aber rechts und links einen guten Rand von etwa 5cm lassen, damit man das Bonbon sich gut zubinden läßt (m: die Masse auf 2 Geschirrtücher verteilt - so paßen sie zu zweit in meinen länglichen Schmortopf).
Die Masse zu einer Rolle formen und locker in das Tuch wickeln. Die Seiten mit einem Küchengarn (Bonbon) zubinden. In einem ausreichend großen Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen. Den Knödel hineingeben und in dem leicht siedendem Wasser 30 Minuten ziehen lassen. Dann auswickeln und mit einem scharfen, dünnen Messer in dünne Scheiben schneiden.
Für den Salat die Gurke schälen und mit Hilfe eines Spiralschneiders in lange, dünne Fäden schneiden (m: mit dem Sparschäler zur Tagliatelle). Dill (m: Petersilie) fein schneiden, die Zwiebel sehr fein würfeln. Gurke, Zwiebel, Petersilie und saure Sahne (m: Crème fraîche und Zitrone) in einer Schüssel mischen, mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker abschmecken. Die Knödelscheiben auf den Gurkennudeln anrichten.
Quelle: Der große Lafer
Ich besitze kein Kochbuch von Herrn Lafer, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Räucherlachs-Knödel so hübsch wie Du angerichtet hat.
AntwortenLöschenDen Lafer mag ich auch - der ist mit Liebe bei der Sache.
AntwortenLöschenUnd die Knödel kommen sofort auf meine Liste. Lasche Semmeln sind hier ja kein Problem.
Der Lafer ist schon eine Ausnahmeerscheinung unter den Fernsehköchen. Der kann wirklich, wirklich gut kochen, ist sympathisch und hat ein enormes Fachwissen. Ich glaube, mittlerweile unterrichtet der auch an einer Hochschule.
AntwortenLöschenUnd ich mag ihn, seit ich ihn einmal mit lila Schuhen gesehen habe! :D
Deine Knödelfotos find ich schön, aber das Blümchenfoto liebe ich. ;)
Lafer ist bislang spurlos an mir vorbeigegangen (ich sehe kein Privatfernsehen ;-)). Schaut aber phänomenal gut aus! Ich bin nur unschlüssig wegen der "Tücher". In meinen normalen Küchenhandtüchern sind immer noch Waschmittelrückstände... hast du da spezielle Knödeltücher?
AntwortenLöschenUnd ja, Lieblings- alles, ich auch, schlimm, wenn man sich dann irgendwann von den Sachen verabschieden muss, weil sie auseinander fallen :-)
Obwohl ich eigentlich gar kein "Fischliger" bin mache ich bei Lachs - so attraktiv eingebettet - gerne eine Ausnahme. Kommt auf die Liste. Merci für das Rezept und die wiederum überzeugenden Bilder.
AntwortenLöschenP.S. Und Herr Lafer mag ich sehr - weit mehr als den "Mc Do-Gewürzpapst". ;-)
Das sieht aber gut aus, diese Gurkennudeln werd ich auf jeden Fall mal ausprobieren, war bestimmt lecker! :)
AntwortenLöschenSchönen Tag dir!
LG Verena
Deine 'Liebes'erklärung an Herrn Lafer lässt mich vermuten, dass dir auch dieser sehr normale nette kochende Mensch gefallen könnte:
AntwortenLöschenhttp://www.swr.de/kochkunst/
Wow, wie schön das ausschaut! :-)
AntwortenLöschenYeah! Die Kombi ist toll, ich mag Gurken zu Fisch einfach unglaublich gerne.
AntwortenLöschen@Sabine: Man kann nicht alle Kochbücher haben...
AntwortenLöschenUnd nee, Manns genug war er, der Laffi, die Hippie-Deko weg zu lassen :o)
@Magentratzerl: Bei der nächsten Serviettenknödel-Variante habe ich auf mein *Lieblings-Baguette* verzichtet und siehe da - aber du wirst auch sehen :)
@Turbohausfrau: Was mir an Johann Lafer gut gefällt ist, dass er sich in viele Richtungen weitergebildet hat, sich etwa auch für die japanische Küche interessiert oder Pâtissier ist.
Und die Blume mag ich auch.
@Eva: Lief der Lafer nicht auch mal im Öffentlich-Rechtlichen? Egal!
Und da ich keinen Weichspüler benutze, habe ich nicht den Eindruck, dass meine Geschirrtücher unter Waschmittelrückständen leidet. Zumindest nicht so, dass ich oder die Knödel darunter gelitten hätten.
Und nun noch zum Lieblings... - ich neige ja dann vor Lauterlauter zur Schonhaltung. Auch ein Quatsch!
@Basler Dybli:
Es ist wirklich eine schöne, runde Kombi.
Und den Schuhbeck mag ich von seinen Rezepten her auch sehr. Dass soll uns beide aber nicht trennen :)
@Verena: Ich fand alleine die Form als Gurken-Tagliatelle einfach auch mal anders.
@Anonym: Den Herrn Klink mag ich auch - nur manchmal und ab und zu ist es mir mit zu viel Fett und Sahne.
@Franzi: So von Hippie zu Hippie, oder :)
@Uwe: Ich sehe es so wie du: das hat sich Onkel Lafer fein ausgedacht!
Das sieht sehr Lecker und Bildhubsch aus!
AntwortenLöschenSChonen Gruss aus Kalifornien
Wir fahren nächste Woche zum Essen + übernachten auf die Stromburg, ich freu mich schon :)
AntwortenLöschenIch mag seine Gerichte sehr, das ist solide Handwerkskunst und trifft meistens meinen Geschmack.
Wir waren schon mal dort und fanden alles sehr schön, das Frühstück ist auch toll.