Wichtelei: Zucchinipuffer, Zucchinibratlinge, Zucchinilaibchen

Donnerstag, 21. August 2014

Bei milder Temperatur regnete es leicht. Sie verstecken sich geschickt unter den großen Blättern. Schutzsuchend. Aber das ist, ihr ahnt es, nicht der einzige Grund. Auch für ihre weitere Entwicklung. Sobald sich nachts Wolken vor den Mond schieben, hüpfen kleine Wichtel mit bunten Kappen auf dem Kopf von Pflanze zu Pflanze und suchen sich einzelne Früchte aus, denen sie ein phänomenales Wachstumsserum spritzen. Explosionsartig entwickeln sich dann zarte Zucchiniknirpse in wenigen Stunden zu Monsterkeulen. Passiert in unserem Garten s-t-ä-n-d-i-g! Mir fällt wirklich keine andere wissenschaftliche Erklärung ein für dieses Wunder der Zeitraffer...

Wie gut, dass es auch für solche Oschis schöne Rezepte gibt. Brauchbare. Leckere. Das ein (oder andere) habe ich bereits für gut befunden. Nun gibts ein weiteres, ein Klassiker für die aus der Form geschossenen Zucchini, auch bekannt unter Zucchinipuffer, -laibchen oder -bratling. Wandelbar sind sie nach Tagesform, in dem Gewürze und Kräuter nach Lust ausgetauscht werden. Ebenso andere geröstete Flocken oder ein anderer Käse schrauben am Geschmack. Dazu einen schönen Salat oder einen Dipp und es steht ein prima Sommeressen auf dem Tisch. Übrigens auch kalt noch sehr lecker!

Also hiermit habt ihr eine Idee für zig wichtelbehandelte Keulen. Mindestens...
Zutaten - für etwa 16 Stück - 4-6P:

500g Zucchini, gestiftet
1 Zwiebel, fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
100g Flocken (m: Buchweizenflocken)
1 EL Mehl
2 Eier, verquirlt
1 EL Schnittlauch, fein geschnitten
1 EL Minze, fein geschnitten
1/2 TL Kreuzkümmel
2 EL Comté gerieben
Salz, Pfeffer
Zitronenabrieb 1/2 Zitrone
Piment d'Espelette

Olivenöl zum Ausbraten

Zubereitung:

Die Zucchini waschen, halbieren und von ihrem schwammigen Kerngehäuse befreien. Mit einer Reibe stiften oder grob raspeln.

Die Flocken ohne Fett in einer Pfanne anrösten (optional). Die frischen Kräuter fein schneiden, den Knoblauch und die Zwiebel fein würfeln. Zitronenzesten abreiben, Käse ebenfalls reiben. 

Alle Zutaten miteinander vermengen und pikant abschmecken.

In einer Pfanne das Öl erhitzen und nacheinander Puffer etwa 4min von beiden Seiten goldbraun braten. Auf Küchenkrepp entfetten und im Ofen warm halten bis alle Laibchen fertig gebacken sind.

11 Kommentare

  1. Die Wichtel scheinen derzeit überall zuzuschlagen. Oder sollte man Zucchini nur noch auf dem Markt kaufen, um den Gartenwichteln den Verleider anzuhängen ?

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  2. heute ist Zucchinitag! :-)
    Deine Zucchiniverwertung gefällt mir auch sehr gut - leider muss ich mir die Zucchinis dafür kaufen.

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  3. Bei mir sorgen die Wichtel leider nur dafür, dass meine Zucchini im Baby-Alter anfangen zu faulen *grummel* Aber immerhin werde ich durch meine Mama versorgt.

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  4. Ist das schon dein Marktstand mit Zucchini? ;)
    Danke für das Rezept. Man kann nie genug Zucchinipufferrezepte haben. Ich ess die total gern in allen Varianten.

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  5. Bei deiner Beschreibung der Zucchiniwichtel musste ich an die Mutter meines damaligen Lehrmeisters auf dem kleinen Dorf denken, die mich immer mit Gemüse aus ihrem kleinen Bauerngarten auf dem Holzplatz versorgt hat, das sie nicht selbst verwenden konnten. Darunter waren auch solche Zucchiniriesen, groß wie riesige Kürbisse. Bis dahin wusste ich nicht, dass die so groß werden können, kannte ich doch nur die aus dem Supermarkt.
    Mir fällt nur der spezielle Ausdruck nicht mehr ein, den sie dazu sagte. Als Urfränkin hießen bei ihr nämlich die "Gmäis"-Arten nicht so, wie sie im Supermarkt heißen. Kartoffeln hießen "Erbirrn" oder "Bodaggn", Zwiebeln "Zwiefl", Kohlrabi "Kollerahm", Schwarzwurzeln "Schdorzernärla" und Möhren "Gelweruum". Letztere rettete sie immer vor dem dicken Cockerspaniel, der sie zu gern ausbuddelte und auffraß... bevor er dann in der Werkstatt an die Holzbretter pinkelte, die ich noch verarbeiten musste.
    Was einem nicht alles wieder so einfällt, wenn man ein bestimmtes Stichwort hört.... :-)

    Herzlich, Katja

    P.S.: Zu der Zeit waren wir auch immer bestens mit Karpfen und Forellen versorgt, die mein Chef jedes Wochenende aus den Gewässern zog und die seine Familie nicht mehr sehen konnte. ;-)

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  6. Hallo Salzkorn,
    mit Begeisterung verfolge ich Deinen Blog und träume mich in die Provence wo wir seit Jahren unseren Urlaub verbringen.
    Beim Stöbern in alten Posts von Dir hatte ich was gefunden. Ein Link von Dir zu einem Blog mit vielene Zeichnungen. Ich glaube die waren bei Dir in Urlaub. Ich finde den aber nicht mehr. Ob Du weist was ich suche?
    Eure Ferienwohnungen und die Lage finde ich sehr interessant. Kann man auch mit zwei ganz lieben Hunden kommen?

    Liebe Grüße
    Steffi

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  7. Hoho … diese Wichtel sind echt Grenzüberschreitend tätig :-) Und jetzt habe ich schon wieder Lust auf Puffer. Ich könnte sie dauernd mampfen … (übrigens echt auch lecker mit Apfelmus!!) … und das letzte Ofenmus besonders fein … abgerundet mit Vanille, Zimt und CALVADOS ;-)

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  8. @Robert: Eine fuchsige Idee - und wenn das nicht funktioniert, dann mache ich das mit dem Ausetzen-Klingeln-und-Wegrennen :)

    @Eva: Ich würde zugerne mit dir teilen - selbst unsere Feriengäste haben mit Zucchini gerade *ausgesorgt*.

    @Bengelchen: Hmmm, das hört sich eher nach Kobolde an ;)... Nun, mamaversorgt lebt es sich bestimmt ebenso gut!

    @Susi: Selbst kalt zum Picknicken sind sie noch eine gute Idee - obwohl vermutlich irgendwie *uncool*. Alleine das Wort *Bratling*. Aber ich kann nicht anders: ich mag die auch gerne...

    @Katja: Vorallem das Wort *Gelweruum* finde ich zu gut! Ach schön, Mundart hört sich in meinen Ohren schnell nach *beseelterer Natur* an, mit irgendwie mehr Bezug zu den Dingen. Klar, muß nicht unbedingt. Vielleicht ist es eine Prise Nostagie. Aber ich liebe Dialekt.

    Und gegen eine solche Fischversorgung hätte ich nun auch nix einzuwenden ;)
    .. sonnige Grüße zurück

    @Steffi: Du meinst bestimmt Melanies Blog mit ihren fröhlichen Zeichungen: http://mgaranin.blogspot.fr/
    ... und ja gegen *ganz liebe* Hunde haben wir bestimmt nix. Die sind zum Ferienmachen ebenso Willkommen!

    @Scratchy: Deine habe ich auch nachgebacken. Wenn alles glatt läuft, werden sie demnächst ebenfalls verbloggt! Du weißt, vegan soll hier auf den Vormarsch gebracht werden ;)

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  9. egal wo man hinschaut, Zucchini-Invasion und jeder Anregung der Vernichtung ist willkommen :-)

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  10. ich musste so grinsen... diese wichtel waren früher immer bei unseren gemüsenachbarn unterwegs und im august bekam ich fast täglich einen solchen riesen über den zaun gereicht. bis ich mich dann endlich mal traute ihnen zu sagen, dass man sie in zierlicher form auch anders als zu suppe verarbeiten kann. seitdem werden bei uns sogar knackig kleine zucchini zu den herrlichen puffern verarbeitet! ich liebe sie und wenn jemand anders für mich braten würde, könnte ich sie täglich essen!

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  11. Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, genau EINE Bekannte zu haben, die am allerliebsten Keulen geschenkt bekommt, die kleinen Finzeldinger mag sie nicht :-) yeah ... und nein, ich verrate weder Namen, noch Adresse ;-)

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