Mal unaufwendig: Erdbeer-Törtchen mit Brandteig

Donnerstag, 21. Mai 2015

Jedes Mal, aber wirklich noch jedes Mal wundere ich mich kringelig, wieso die Statistik besagt, dass ihr bei mir besonders auf den Süßkram abfährt. "Ähhhh" hats bei mir dann immer gemacht: "WIESO??? Wieso guckt ihr dafür ausgerechnet bei mir??"  Das allermeiste ist doch das volle James Bond Getränk - fix gerührt und nix geschüttelt. Also mit Sicherheit keine Kernkompetenz von mir.

Aber jetzt hab' ich es kapiert: ihr seid genau die gleichen faulen Socken wie ich, die schnell im Handumdrehen was Süßes auf dem Tisch stehen haben wollen. Tja, hätte ich auch direkt drauf kommen können  ;)!

Nun, dann habe ich jetzt mal wieder etwas richtig unaufwendiges: eine leichte Erdbeer-Joghurt-Mousse mit Erdbeer-Ragout, das in Holunderblüten-Sirup mariniert ist, zusammengehalten von einem Brandteig. Mein erster Brandteig überhaupt. Denn prinzipiell stehe ich jetzt nicht so auf Éclairs, Profiterole, Windbeutel und Konsorten. Wenn ich für Süßbäckerei so Dinge wie Spritzbeutel benötige, dann bin ich sowieso schon raus. 

Aber hierfür macht man sich das Leben deutlich einfacher (der Brandteig wird lediglich auf das Backblech gestrichen), daher ließ ich mich überreden. Der weltgrößte Brandteig-Fan werde ich in dem Leben vermutlich nicht, aber die frühlingshafte Leichtigkeit wußte dennoch zu überzeugen. Die aufgeknusperten Reste aus der Tiefkühltruhe fand ich sogar fast noch besser, weil der Brandteig - wenn er eine Weile steht - schnell etwas lätschiges bekommt.

Ein Rezept zum Holunderblüten-Sirup schenke ich mir - das stelle ich wie alle anderen her. Und das ist dann stets soviel, dass es für zwei, drei Jahr ausreicht...
Zutaten -  6 Törtchen:

Brandteig:
45 g Butter, in Stücke
Salz 
1 Tl Zucker 
120 g Mehl 
120ml Wasser
3 Bio-Eier (Kl. M)  

Creme:
4 Blätter weiße Gelatine
250 g Erdbeeren
150 g Sahnejoghurt  (m: normaler, abgetropft)
70 g Puderzucker (m: 90g Erdbeer-Marmelade)
1 Tl fein abgeriebene Bio-Limettenschale
2 El Limettensaft 
250 ml Schlagsahne (m: 220ml)

Marinierte Erdbeeren: 
400 g Erdbeeren
3 EL Holunderblütensirup

Außerdem Fett und Mehl für das Blech 
runder Ausstecher, (9 cm Ø)

Zubereitung:

Ein Backblech fetten und mehlen. Backofen auf 220° (O/U-Hitze) vorheizen.

Für den Brandteig Wasser mit Butter samt Prise Salz zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, das gesamte Mehl auf einmal zugeben und gleichmäßig so lange kräftig rühren, bis der Brandteig am Topfboden einen Film hinterlässt ("abbrennen").

Brandteig in eine Schüssel geben. Nach und nach ein Ei nach dem anderen zugeben (Jedes Ei muss vollständig untergeknetet sein vor der nächsten Zugabe) und rühren, bis der Teig eine zähe Konsistenz hat und sich "mit dem Löffel langziehen lässt".


Mit Hilfe einer Teigkarte, die man immer wieder befeuchtet, den Teig dünn auf das Backblech streichen (Teig füllt dabei das Blech nicht komplett aus - Ränder ringsherum lassen). Auf der mittleren Schiene 15–17 Minuten backen - der Teig dehnt sich dabei blechausfüllend aus und verwirft sich kraterartig. Auf dem Blech auf einem Gitter abkühlen lassen.

Für die Creme die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Erdbeeren waschen, vom Grün befreien und pürieren. Erdbeeren mit Joghurt, Erdbeermarmelade und Zesten vermengen. Den Limettensaft erwärmen, darin die Gelatine lösen. 2 EL vom Joghurt zur Gelatine geben, dann alles miteinander vermengen. Die Creme 45min anziehen lassen. Die Sahne schlagen und unterheben. Alles 1 1/2 Stunden kalt stellen. Die Erdbeeren in Scheiben schneiden und vorsichtig mit dem Holundblütensirup vermengen - marinieren lassen für ca. 10min.

Mit dem Ausstecher dicht an dicht Kreise ausstechen - die Reste grob zerrupfen. Auf 6 Kreise jeweils die Hälfte der Crème verteilen (kann man mit dem Spritzbeutel machen/ m: mit dem Eßlöffel), ebenso die Hälfte der Erdbeerscheiben. Die restlichen Teigkreise daraufschichten, restliche Crème und Erdbeeren genauso. Mit den Teig-Flocken toppen und mit ordentlich Puderzucker bestäuben.

11 Kommentare

  1. Unaufwendig, du bist lustig... :-) manche würden das schon zur hohen schule zählen! Aber ich verstehe, was du meinst: mir kommt auch vieles ganz unkompliziert und schnell hergestellt vor, weil ich es einfach gerne mache. Und andere denken sich vielleicht, dass dieses oder jenes Rezept ordentlich aufwendig war... btw: ich liebe brandteig. Und meinen spritzbeutel auch ;-))) liebe grüße!

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  2. Haha, unaufwendig und dann so ein wunderschönes Sahneschnittchen präsentieren :D Aber ja, das gefällt mir so sehr an deinen süßen Rezepten: die machen einfach was her ohne das man stundenlang in der Küche stehen muss und gramm-und temperaturgenau alles ein-/um-/befüllen muss. Gerne mehr davon :) Liebe Grüße, Miriam

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  3. vielen lieben Dank für die schönen Rezepte und für die guten Ideen.
    LG

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  4. Das sieht lecker aus und klingt auch recht einfach zu machen - ich werde es mir garantiert mal merken!
    Insbesondere jetzt (wenn der Sommer nun dann auch mal endlich kommt), passen Erdbeeren ja ganz wunderbar.

    Danke für das Rezept!

    Liebe Grüße,
    Janne von meeresrauschen

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  5. Wow, die Törtchen sehen echt wundervoll aus und haben bestimmt super geschmeckt. Perfekt für einen warmem Sommertag.
    Jetzt muss nur noch (endlich) das richtige Wetter kommen, dann werde ich mich sicherlich mal an die Umsetzung des Rezepts begeben.

    Dankeschön für die tolle Anregung!

    Gruß,
    Jörg

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  6. "Mal unaufwendig" nennst Du diesen Post, und dann zeigst Du Fotos von einem Dessertkunststückchen, die mir das Wasser im Mund zusammen laufen lassen und mir die Schamesröte auf die Bäckchen zaubern. Unaufwendig im Hause bimbambuki heißt: Kühltruhe au, Eis rausholen.

    Ich geh jetzt lieber noch ein bißchen nähen und gucke mal, was der Mann zum Abendessen zaubert ;-)

    Liebste Grüße!
    Mond

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  7. Also ich auf jeden Fall. Ich bin eine faule Küchensocke. Allerdings lässt mir dein heutiges rezept zwar das Wasser im Mund zusammenlaufen, aber als Faulisüßspeise würde ich es nicht gerade bezeichnen. Bei uns gab es heute Abend gezuckerte Erdbeeren mit Hüttenkäse. Fertig. Es kommt also wohl auch beim Faulheitsgrad in der Küche ganz auf die Betrachtung an. Für mich ist das Backen eiens Brandteiges udn das Herstellen einer Creme, für die man Gelatine einweichen muss schon was für Festtage. Hohe Festtage.
    Hach, aber ich schau dir so gern zu und stelle mir dabei vor, du fütterst mich. :-)

    Herzlich, Katja


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  8. Das klingt spannend! Brandteig kenne ich in flacher Form gar nicht, sondern immer irgendwie auf das Blech dressiert.
    Und es stimmt: Erdbeeren und Holler sind sehr gute Partner.

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  9. tadaaa! erkannt :) "mal unaufwendig", hab ich gelesen und mich gleich leichtfingrig hergeklickt (hätte ich auch bei "mal aufwendig" gemacht, ich gestehe, aber dieses tatendranggefühl hätte ich wohl nicht verspürt).

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  10. Brandteig - ich bin ein Fan davon! Perfekt bei Eiüberschuss und dazu noch schnell gemacht :). Gibts hier eigentlich fast immer an Geburtstagen.

    Liebe Grüße,
    Helena

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  11. Mag ja lätschig werden, aber schön allemal! Und die Bilder sind wieder mal ein Augenurlaub! Ich glaube diese Erdbeerschönheiten werde ich nachbauen - sobald es hier zu regnen aufhört und meine Erdbeeren endlich mal kommen!

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