Ururfranzösisch - célerie rémoulade

Dienstag, 2. Juni 2015

Zu den urururfranzösischen Essereien zählt für mich eindeutig célerie rémoulade. Dieser Rohkost-Salat gehört schon IMMER zur französischen Picknick-Grundausstattung - schon immer. Schon als es noch in den Ferien mit den Eltern zumeist Richtung Bretagne ans Meer ging. Dazu ein Baguette, eisgekühlte Kronenbourg-Bierchen mit Drehverschluß, ein Glas Cornichons, demi-sel-Butter und ein Stück Port-Salut (auch so ein französischer Lieblingskäse von mir für aufs Brot, nee wat herrlich, so ein Port-Salut) - dann brauchts nur noch ein lauschiges Plätzchen auf einer Wiese im Schatten eines Baumes... und schon lebt sichs so entspannt wie Gott in Frankreich... PROMI!

Célerie rémoulade ist vermutlich das französische Äquivalent zum deutschen Majo-Wurstsalat oder zum Majo-Kartoffelsalat. Selbst wenn es sich um einen Rohkostsalat handelt, bekommt man ihn im supermarché an der Theke (oder auch im Kühlregal) meist als ordentliches Kaliber. Sprich: fein geraspelter Sellerie in schwerer Majo-Tunke. Fettig, aber SO gut.

An dieser Stelle muß ich mich schwer begeistert zeigen über mein neues Küchen-Schätzchen: den V5 Hobel von Börner - der Porsche unter den Reiben. Von 0 auf 100 in 3sek - mit dem macht man jeden Gemüse-Salat-Rohkost-Stich! Die scharfen Klingen flösen mir noch etwas Respekt ein, aber feiner, dünner, anständiger als damit kann man aller Wahrscheinlichkeit nach Gemüse nicht von Hand hobeln. Was bei diesem Salat einen entscheidenden Genußfaktor ausmacht.

Mein Salat kommt dem gekauften sehr nahe - ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es dafür ein besseres Rezept gibt. Natürlich habe ich ihn für uns etwas verschlankt, aber ich denke, ihr habt das Prinzip verstanden: mehr Majo geht immer - it's up to you. Schöne Sommersprossen-Tage euch... Und nehmt euch den célerie rémoulade mit nach draußen...
Zutaten 4P:

400g Sellerie (eine mittlere Knolle), fein gestiftet
125ml Mayonnaise*
(alternativ teils ersetzt durch Crème fraîche)
2 TL Dijon-Senf
2 EL Weißweinessig
1 EL Kapern,gehackt
1 Frühlingszwiebel
Salz, Pfeffer
etwas Zitronensaft

Zubereitung:

Aus Mayonnaise,Senf,Merrettich, Essig, Zitronensaft und Kapfern ein homogenes Dressing herstellen. Mit dem geraspelten Sellerie vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eine Stunde durchziehen lassen.

*Anmerkung m: die Mayonnaise kann man natürlich selbst herstellen (s. etwa bei Petra). Meinen Merrettich kann ich euch nur erneut ans Herz legen. Im Gegensatz zur Majo hält der sich auch angebrochen wirklich EWIG im Glas.

Den Sellerie Salat darf man sich auch merken für einen bunten Vorspeisen-Teller. Dann würde ich die Portion für 4P halbieren.

Der Salat hält sich ca. 2 Tage im Kühlschrank.

Inspiration: Ricardo-Cuisine  - mit begeistertem Dank an die Börner GMBH, die mir einen V5 zur Verfügung stellte

12 Kommentare

  1. Hi Micha!
    Lecker klingt dein Salat! Mit dem Sommersprossen Wetter klappt es hier im Rheinland leider noch nicht - Regen und gefühlt 10 Grad mit Wind... Aber am Wochenende soll es schön werden , da kommt dein Salat genau richtig!
    Liebe Grüße, Larissa

    AntwortenLöschen
  2. Selleriesalat war früher für mich der Killer auf jedem Gasthaus-Salatteller. Was hab ich mich davor geekelt. Sellerie überhaupt. Heute ist Sellerie aus meiner Küche nicht mehr wegzudenken und ich mag ihn in fast jeder Variation. Ob mit Mayo auch, das muss ich mal testen. Anis dagegen ekelt mich noch immer, das wird wohl bis zum letzten Tag so bleiben. ;-)
    Picknick ist immer gut - das ist für diese Woche eh schon eingeplant.

    Herzlich, Katja

    AntwortenLöschen
  3. 100 Punkte ! Célerie rémoulade gehört wie pain bagnat zum "kulinarischen Erbe" der französischen Küche. Ich liebe ihn ! :-)
    Eine kleine Empfehlung zur Abwechslung: Versuche mal den geraffelten Sellerie mit je halb Mayo und Crême fraîche und weissem Balsamico zuzubereiten.

    AntwortenLöschen
  4. Ach ja, der Sellerie - schön, dass er hier so zu Ehren kommt und danke für die Aufklärung bezüglich des kulinarischen Erbes ... (-:

    AntwortenLöschen
  5. DAS ist wirklich urfranzösisch, das darf bei uns auch auf der Rohkostplatte zum Flammkuchen nicht fehlen. Ich bin froh dass Du dieses Rezept veröffentlicht hast. Ich mache céleri rémoulade auch schon mal ab und an aber weil ich kein Rezept habe wird er mal gut und mal nicht, je nachdem was mir beim Mischen so in die Hände kommt. Danke, nun muss ich nichts mehr dem Zufall oder der Eingebung überlassen. Liebe Grüße und das Sommersprossen Wetter kommt ja zum Glück jetzt auch ins Elsass!

    AntwortenLöschen
  6. Danke für das Rezept. Wenn ich in Frankreich im Urlaub bin, könnte ich mich nur von Célerie rémoulade und Taboulé ernähren, die es eigentlich in jedem Supermarkt in guter Qualität gibt. Ganz anders als das deutsche Pendant Kartoffelsalat. Was davon bei uns in den Regalen steht, kann man getrost vergessen.
    Mein Versuch, Célerie rémoulade nachzukochen, war leider nicht so überzeugend, da der Sellerie zu hart geblieben ist. Jetzt werde ich mal Dein Rezept versuchen.
    Danke auch für das Meerrettichrezept. Wird ausprobiert.

    AntwortenLöschen
  7. Célerie rémoulade liebe ich, nein, lieben wir, seit wir es 1975 im Elsass kennengelernt haben. Crudités überhaupt, zusammen mit schön rustikalen Terrinen, wunderbar! Und seit fast dieser Zeit mache ich es auch selbst, mit Dijonsenf, aber bisher ohne Meerrettich und Kapern. Das wird sich ändern.
    Leicht verschlankt habe ich auch. Ich mag´s gern saftig und sauciger, nur Majo ist mir da aber zu fettig. Deshalb nehme ich einen guten Schuss Schwedenmilch ins Dressing. Kennst du die? Ist eine dickflüssige Dickmilch, frisch, aber nicht so säuerlich wie Jogurt. Nehme ich gern für weiße Dressings.
    Ich freue mich schon auf die kleinen neuen Sellerieknollen. Damit schmeckt es am besten.
    Liebe Grüße
    Ulrike

    ...aber den Salat auf dem Foto hast du noch mit der Reibe gemacht ;-) Ich reibe sehr elegant und einfach mit der Juliennescheibe und der MUM. Beim Börner-Hobel hätte ich Schiss. Für kleinere Mengen ist der aber erste Sahne.

    AntwortenLöschen
  8. Den Hobel verkaufen wir in unserem Geschäft und ich kann dir nur zustimmen. Um unverletzte Finger vorzubeugen kann ich dir nur raten: Verwende den Restlhalter!

    AntwortenLöschen
  9. Noch besser ist der Börner Kombi Chef. Er hat eine Auffangschale, ist aus Edelstahl und hat richtige Messer. Ich finde ihn genial.

    Liebe Grüsse
    Brigitte die Weserkrabbe

    AntwortenLöschen
  10. @Lala: Ja, laut Wetterbericht kommt die Hitze nun auch zu euch rüber - und dann nix wie raus unter die Sonne...

    @Katja: Ja? Anis so ein Lustkiller :)? Bei mir ist das ja Lakritze! Damit kann man mich wahrscheinlich noch als Omi jagen.

    @Basler Dybli: Oh, sehr gute Anregung - die Idee mit der Crème zu weiteren Entschlankung nehme ich direkt auf ins Rezept. Merci :)!

    @Kunstbutler: Man möchte es nicht meinen, dass Sellerie so einen schönen Rohkost-Alleingang erhält, oder?

    @Katrin: Schön, dass du das genauso empfindest ;)
    Und zieht euch schon mal aus - hier ist größte Hochsommerhitze, die nun auch zu euch kommen soll!

    @Dietmar: Wichtig ist vermutlich schon ein gewisser Fettgehalt, dass der rohe Sellerei weich wird und einfach, dass er wirklich fein gestiftet ist. Ansonsten gebe ich dir bei deinem länderübergreifenden Salat-Vergleich recht: der gekaufte Selleriesalat ist in F wirklich meist gut. Und wenn du den magst, dann lege ich dir dieses Rezept vertrauensvoll ans Herzen ;)

    @Ulrike: Ich bekomme hier ja noch nicht einmal Buttermilch. Da brauche ich nach SO exotischen Dingen wie Schwedenmilch gar nicht erst Ausschau halten. Es gibt eine Art Sauermilch, vielleicht wäre das eine Alternative...

    Und hey, doch, das ist mit dem V-Hobel gerieben. Noch etwas anfänglich ungeschickt, aber mit genau diesem Resultat :)

    @Magdi: Ja, darauf hat mich Börner auch noch extra hingewiesen - da haben wohl schon einige ein Stück Finger eingebüßt...

    @Brigitte: Wer kann und mag, der kann natürlich noch eine Etage höher einsteigen, da hast du wohl recht!

    AntwortenLöschen
  11. Ich erinnere mich mit größter Freude an meine erste célerie rémoulade vor vielen Jahren, bei Chartier in Paris...auf Silvesterurlaub von London - jetzt möchte ich es sofort machen.

    AntwortenLöschen
  12. So, bin gleich zur Tat geschritten, habe statt Thermomix diesmal meine händische Moulinex-Reibe hervorgekramt et voilà: Ergebnis hervorragend. Wichtig ist wohl auch, dass die Streifen möglichst fein werden.
    Sehr angetan bin ich auch von der Meerrettichcreme. Ich war und bin zwar etwas skeptisch bezüglich der langen Haltbarkeit, aber sie schmeckt so gut, dass ich das wohl nicht werde überprüfen können. Danke für das köstliche Rezept.

    AntwortenLöschen

Für Kommentare gilt: die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) wurden an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.