Mein
letztes Buch wußte mich zu überraschen: ich dachte, mich erwartet (warum auch immer) eine ähnlich
erotische Geschichte à la *Salz auf meiner Haut* (an das ich mich nur höchst
nebulös erinnere). Aber nein (lediglich periphär), in dem Buch mit dem poetischen Titel *Die
unerträgliche Leichtigkeit des Seins* folge ich dem klaren, tiefen Blick Milan
Kunderas, der sich wahrlich viele spannend-kluge Fragen stellt. Etwa, ob die nicht
vorhandene Aufmerksamkeit des Menschen gegenüber Zufällen nicht einhergeht mit
einer Blindheit für die Dimension der Schönheit. Ist das ein nicht ein funkelnder Gedanke?
Solche Überlegungen verflicht er mit einem
ansonsten recht ernüchterten Menschenbild . *Die wahre menschliche Güte kann sich in ihrer absoluten Reinheit und
Freiheit nur denen gegenüber äußern, die keine Kraft darstellen. Die wahre
moralische Prüfung der Menschheit, die elementarste Prüfung (die so tief im
Inneren verankert ist, dass sie sich unserem Blick entzieht) äußert sich in der
Beziehung der Menschen zu denen, die ihnen ausgeliefert sind: zu den Tieren.
Und gerade hier ist es zum grundlegenden Versagen des Menschen gekommen, zu
einem so grundlegenden Versagen, dass sich alle anderen aus ihm ableiten lassen*. Eine
Verbesserung der Verhältnisse könnte Milan Kundera 30 Jahre später wohl nicht
feststellen – im Gegenteil.
Aber wie sagte bereits Abraham Lincoln:* Du willst
den wahren Charakter eines Menschen kennenlernen? So gib ihm Macht!* Es fällt
uns – ob der drückenden Notwendigkeit – nichts anderes ein, als uns mehr und
mehr dem pflanzlichen Essen zuzuwenden – bei weitem mehr als uns dazu
Appetitlichkeit oder Geschmack veranlassen.
Diese Granola entdeckte ich als
Beispielrezept eines Arztes am Ende seines Vortrags zu den Vorzügen einer
veganen Ernährung. Meine letzte ausprobierte Granola ließ sich wie eine
Süßigkeit knabbern – war aber ebenso zuckrig wie fettig. Diese hier zeigt, dass
eine knusprige, leckere Granola weder das eine (Zucker) noch das andere (Fett)
braucht. Im Glas trocken aufbewahrt hält sie sich hervorragend. Die weckt den
Leoparden in euch – promis :)
Zutaten:
500g Haferflocken
100g Hirseflocken
(m: 30g davon Amaranth, gepoppt)
100g Kokosflocken
100g gehackte Mandeln
150g Aprikosen, getrocknet
100g Feigen, getrocknet (m: eigene)
50g Datteln
250ml Wasser
Zubereitung:
Die trockenen Zutaten miteinander vermengen. Die Trockenfrüchte grob schneiden, mit heißem (m: kochendem) Wasser übergießen und 15min ziehen lassen - dann fein pürieren.
Das Fruchtmus mit der Haferflockenmischung zusammen fügen und ein Mal gründlich händisch durchkneten. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen und 90-100min bei 100° (Umluft) trockenen lassen. Dabei alle 30min wenden.
In einem gut verschlossenen Glas hält sich die Granola sehr lange.
ohoh, liebe micha, das klingt ja famos! zuckrigkeit und fettigkeit haben mich auch nicht gerade sehr erfreut an meinem granola-rezept. wie sehr ich mich aufs ausprobieren freue! (meinerseits erinnere ich mich nur noch sehr schemenhaft an kunderas unerträgliche leichtigkeit des seins, weiß nur noch, dass ich es damals mochte, aber da war ich schwanger und das will also nix heißen, denn da mochte ich so manches, was ich sonst nicht mag. es käme also auf eine neulektüre an. mit granola im mund am besten.)
AntwortenLöschenLiebe Micha!
AntwortenLöschenGranola ist für mich DIE Neuentdeckung des Jahres 2015. Gerne vegan und natürlich gesüßt, dann werden meine Sinne geschärft für die zauberhafte Winterwelt außerhalb des Hauses. Liebe Grüße, Miriam
Granola mach ich auch immer wieder selber. Ein bissl Knusper auf dem selbst gemachten Fruchtjoghurt liebe ich sehr! Allerdings darf es bei mir dann auch mit Zucker sein, weil ich das Fruchtjoghurt nicht süße. Aber ich probiere natürlich deine Variante, vielleicht kann ich ein bissl Zucker einsparen auf diese Weise.
AntwortenLöschenBisher nie so recht mit Granola-Rezepten warm geworden, ist dieses hier nun das Erste, welches ich ausprobieren werde.)
AntwortenLöschenPerfekt, muss unbedingt getestet werden!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Ich kenne Leute, die würde was weiß ich für deinen Raubtierpulli geben ;-)
AntwortenLöschenMilan Kundera - ich liebe ihn und seine Bücher! Bei mir ist es schon ziemlich lange her, dass ich "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" gelesen hab - aber ich war damals genauso angetan davon wie du heute. Ich muss es wieder einmal zur Hand nehmen, ganz definitiv.
Das Zitat, das du aus dem Buch vorstellst - es stimmt ja so, leider. Aber ich glaube, dass uns schon noch andere Sachen einfallen, als "nur" die, uns dem pflanzlichen Essen zuzuwenden (wobei das langfristig gesehen sowieso die bessere Lösung wäre - für uns alle).
Dein Granola sieht jedenfalls köstlich aus - und ich mag auch die Idee, einfach nur mit Wasser zu arbeiten. Das fällt ganz klar in die Kategorie "Warum bin ich da nicht selber drauf gekommen?" ;-)
Liebe Grüße zu dir!
Das liest sich so fein, daß ich am liebsten sofort loslegen würde, fehlten da nicht einige Zutaten - bald.
AntwortenLöschenMit liebem Gruß, Martina
YUUUUUUUMMMIII :) wir sind ja die absoluten Müsliliiiiiebhaber!!! :)
AntwortenLöschenDas könnte wohl auch meinem Göttergatten schmecken, dem alle meine bisherigen Versuche (von käuflich erworbenen ganz abgesehen) nicht geschmeckt haben, da zu zuckrig und zu fettig...
AntwortenLöschenFür mich allerdings würde ich gern später noch das ein oder andere Bröckchen Zartbitter-Schoki hinzufügen.
Liebe Grüße
Trudi
Liebe Micha
AntwortenLöschenDas ist in der Tat ein nettes Rezept - danke. Es ist allerdings nicht ganz so fett- und zuckerfrei, wie Du angibst. Laut lebensmittel.warenkunde.de enthalten Hafer (das fettreichste Getreide!) 7% Fett, Hirse, 4%, Kokosflocken 62% und Mandeln 54%. Aprikosen enthalten 48% Kohlehydrate, Feigen 54% und Datteln 65%. Bei den Kohlehydraten von getrockneten Früchten ist der allergrösste Anteil Zucker. Aber etwas muss ja drin sein, wenn es 'Powerfood' sein will.
Gruss Bea
Liebe Micha
AntwortenLöschenHeute hergestellt (mit etwas Zimt als Ergänzung) und zusammen mit Naturjoghurt und Apfelmus als gesunde Nachspeise aufgetischt- die ganze Familie fand es sehr lecker und der Sohn will morgen zum Frühstück gleich die nächste Portion!
Danke für dieses Rezept und herzliche Grüsse
Claudia
Wunderbar. Sieht klasse aus, genau so wie der schöne Pulli!!!! Die eingeweichten Früchte MIT dem Wasser pürieren??? Da bin ich mir nicht so sicher, obwohl ichs genau so gemacht hab und jetzt denke, wieso wird das denn nicht schneller trocken???? Danke und liebe Grüße, Barbara
AntwortenLöschenLiebe Barbara
AntwortenLöschenich habe weit mehr als die angebene Menge Wasser gebraucht. Es kommt wahrscheinlich schon darauf an wie trocken die Früchte sind bzw. der Hafer. Die angebene Trocknungszeit reichte gut aus trotz meiner Abwandlung des Rezeptes. Danke Micha für diese lecker Inspiration! Maya
@Mme Ulma: Ich möchte behaupten, dass ich beides – Buch wie Granola – auch in Zukunft für famos befinden werde
AntwortenLöschen@Miriam: Es gibt ja wirklich vieleviele Granola-Rezepte, die allerdings äußerst gerne eint, dass Fett und Zucker keine unerhebliche Rolle spielen. Für mich war die schöne Überraschung an dieser, dass die Granola auch so knusprig wird. Und da wir eh nicht SO süß sind, ist sie uns auch süß genug…
@Susi: Nachsüßen kann man immer noch, oder? Nichts leichter als das. Etwa mit Honig. Oder – je nach dem – mit Marmelade…
@Dagmar: Dann hoffe ich, dass die Granola dich zu entzücken weiß ;)
@Maria: Danke für deinen Kommentar, Maria. Ja, gerade was das Zuwenden zur pflanzlichen Ernährung angeht, da gibt es wirklich viele sehr gut und auch sehr appetitliche Gründe. So gesehen, habe ich mich vielleicht ungeschickt ausgedrückt. Diese Art der Umgang mit Tieren bringt uns zur *Abwendung* von tierischen Produkten. Den pflanzlichen bin ich ja seit jeher zugeneigt. So herum ists besser, nich :)? Und jetzt rätsle ich, wer in deiner Familie gerne einen Raubtier-Hoodie anziehen würde, um der Kälte die Zähne zu zeigen…
@Martina: Vermutlich muß ich nicht extra betonen, dass man mit Flocken und Nüssen je nach Vorliebe spielen kann…
@Juli: :) - *hihi*, was ein Wort! Ja, wir auch. Samt frischem Obst – so kann man doch nix falsch machen!
@Trudi: Mit widersteht morgens schon mit Süßigkeiten zu beginnen. Wie auch mit Nutella und Konsorten. Das kann man wohl mal machen, aber täglich?? Und mit Müsli verbinde ich nun mal eine gesunde Ernährung, da will ich nicht die Kalorien des ganzen Tages zu mir nehmen. Dass man aber diese Granola nach Lust und Laune sowie Vorlieben noch verändern kann, das liegt auf der Hand. Aber ich glaube, dass muß ich nicht extra dazu sagen.
@Claudia : Solche Kommentare erfreuen mich immer – denn dafür blogge ich ja. Mich hat das Granola-Rezept auch überzeugt – genügend gute Gründe, bzw. Zutaten, die für sie sprechen beinhaltet sie schließlich. Für meine Begriffe müßte sie zudem auch als *Mami* ein gutes Gefühl machen :)
@Barbara: Laß dich nicht verunsichern - dann dauert es bei dir etwas länger. Gib etwas mehr Zeit dazu, bis die Granola schön knuspert.
@Maya: Freut mich, wenn dich diese Granola ebenso wie mich erfreut :)
Mmmh. Das klingt gut. Mach ich. Ganz bald.
AntwortenLöschen"In einem gut verschlossenen Glas hält sich die Granola sehr lange." Du bist ja lustig - bei mir ist sowas immer ratzefatz weg gefuttert. :D
AntwortenLöschenSo Micha, das Müsli ist fertig und schmeckt absolut hammermäßig!!!
AntwortenLöschenLeider hatte ich keine Feigen und musste auf Pflaumen ausweichen, dazu hab ich dann gleich noch `ne ordentliche Portion Zimt untergemischt. Außerdem sind noch ein paar zusätzliche Ölsaaten reingerutscht. Jetzt ruht hier ein sehr herbstlich anmutendes Müsli, aber beim derzeitigen Wetter ist das ja ganz passend :).
Liebe Grüße,
Helena
Das freut mich sehr, liebe Helena! Also ich finde, diese Granola gehört zu den besten Rezepten auf meinem Blog - ich liebe dieses Knuspermüsli und bereite es direkt neu zu, wenn es ausgegangen ist :)
LöschenDas Müsli ist einfach riesig! Hab schon einige ausprobiert, aber an dem sind wir hängen geblieben. Unser Kleiner ist süchtig danach! Und wir auch ;) Liebe Grüsse Chris
AntwortenLöschenDas Müsli ist einfach riesig! Hab schon einige ausprobiert, aber an dem sind wir hängen geblieben. Unser Kleiner ist süchtig danach! Und wir auch ;) Liebe Grüsse Chris
AntwortenLöschenWarum sollte es dir/ euch anders gehen wie mir ;)
LöschenIch habe die Granola IMMER im Glas bereit. Freut mich sehr, dass ihr euch auch daran so erfreuen könnt, Chris... liebe Grüße zurück
Danke für das Rezept! Bei mir brauchte das Müsli etwas länger im Backofen, da ich es nur auf ein Bleck und ein Gitter verteilen konnte - das vollere Blech musste dann 20 min länger, aber es hat auch gut funktioniert :) Knusper & Konsistenz super, Geschmacklich ist das Müsli für meinen Geschmack etwas lasch. Eine Kleine Menge habe ich mit Backkakao, Zimt und etwas Zucker gemischt, diese Variante trifft dann genau meinen Geschmack :) Wie du schon geschrieben hast - nach eigenem Geschmack variieren geht immer.
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