form follows texture - Kopytka - polnische Kartoffelnudeln

Montag, 8. Februar 2016

*Oh, du viel zu selten angejubelte Konsistenz*. So gut wie nie wird in den Zubereitungen von Rezepten auf eine exakt zu erzielende Konsistenz hingewiesen. Vermutlich weil sie gar nicht leicht mit Worten zu umschreiben ist – und wenn man dann zu genau werden will, klingt es… naja… wie anständig durchgekaut. Oder man wäre gezwungen, mit der Briefwaage zu hantieren – und das kann ja keiner wollen. Nur liegt halt gerade der Dreh von schlichten Gerichten, die mit nur einer Handvoll Zutaten auskommen, noch allermeist in der Konsistenz. Beim Grießflammerie oder Porridge etwa habe ich mit allen zehn Fingern darauf gepocht, dass man eben das rechte Mischungsverhältnis niemals nicht aus den Augen verlieren darf –  weil sonst nicht… *Brikette statt Baguette*, knapp daneben ist eben auch vorbei. 

Diese polnische Variante von Kartoffelnudeln ließ mich als Gnocchi-Liebhaberin direkt in die Küche schreiten. Und nehme ich das Fazit gleich vorweg: es war die Konsistenz, die mir nicht recht gefallen wollte. So wie mir etwa Kroketten in aller Regel innen zu lummelig-weich sind (sogar selbst wenn sie tatsächlich knackig frittiert wurden) und sie auch daher meine Sympathien nicht für sich gewinnen wollen, so sind mir diese Kopytka zu fest. Sie erinnern mich an die Fertigvariante vom Discounter aus dem Kühlregal. Womit ich ja möglicherweise exakt den Geschmack von dem einen oder anderen Lesern treffe, der sich seither mit eben jenen absolut zufrieden zeigte (so wie ich VOR meiner Freude am Leben-schöner-Kochen). Sie wären also ein prima *Umstieg* auf die Marke Eigenbau. 

Leichter jedenfalls – so viel steht unbezweifelbar fest – lassen sich Gnocchi nicht zubereiten: geformt werden sie rustikal groß und sie weisen keinerlei Tendenz auf, im Wasser auseinanderzufallen (eher im Gegenteil ;). Womit mir zu guter Letzt doch noch ein Licht aufgeht: es ist die Form die nicht zur Textur paßt. Als kleine Gnochetti geformt (so groß wie mein kleiner Fingernagel) müßte ich mich schon sehr täuschen, wenn sie dergestalt keine Bringer werden. Und anstelle meiner bequem aus der Tiefkühle gezogenen confierten Kirschtomaten exakt dieses Rucola-Pesto...Das nenne ich Eingebung! Liebe Kopytka, wir hören wieder von einander...
Zutaten:

500g Kartoffeln (ca. 4 mittelgroße)
100g Kartoffelmehl
100g Weizenmehl
1 Ei
Salz

Zubereitung:

Die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden, in gut gesalzenem Wasser kochen. Durch die Kartoffelpresse pressen oder und etwas erkalten lassen.

Mit den restlichen Zutaten zu einem homogenen Teig verkneten. Aus faustgroßen Teigstücken daumendicke Rollen formen, diese etwas flachdrücken, in schräge Stücke schneiden. Auf einer bemehlten Fläche ablegen.(m: Asnmerkung für mich: deutlich dünnere Rollen formen und zu kleinen Gnochetti schneiden)

In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Kopitka darin etwa 4 Minuten kochen. Sie sind gar, wenn sie an die Oberfläche steigen. Mit Schaumkelle herausnehmen und in geschmolzener Butter schwenken/ oder Butterschmalz anbraten.

Quelle: Inés aka Kaltmamsell

6 Kommentare

  1. Lecker! Wir hatten mal eine polnische Hauswirtschafterin zu Haus. Die hat Kopytka immer mit Sauerkraut gemacht. Wir Kinder waren damals sehr begeistert. Sooo lecker! Das Rezept muss ich mir abspeichern, danke :D.

    Liebe Grüße,
    Helena

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  2. So gross sind die Klösschen schon reif für eine Quarkzugabe.

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  3. Mmh, also ich finde die Teilchen total super! Habe sie mal während ner Konferenz in Warschau gefuttert. Mir gefällt die Konsistenz, wie die kleinen Babys von Mutti-Kartoffelknödel und Papa-Gnocchi ^_^
    Liebe Grüße, Sabine

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  4. Oh, das klingt ja spannend! Polnische Rezepte kenne ich kaum :) Liebe Grüße,
    Ela

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  5. Erinnert mich stark an Bubespitzle, kann das sein?

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  6. Och, die könnten was für mich sein, die probier ich aus ;-)
    Liebe Grüße!

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