Je älter ich werde, umso überzeugter bin ich, dass *Harmonie* ein Gefühl ist, dass viele nur augenblickweise ertragen. Dieses *Alles ist gut - Ding*, das hält doch keiner aus - auf Dauer. Was ist denn Harmonie am Stück? Doch nichts anderes wie Langeweile. Wenn alles im Körper funktioniert, wenn alle Zellen tun, wie sie sollen, dann spürt man einfach nix. Nada und niente. Das Gefühl der Selbstverständlichkeit. Gesundheit als Ausgangspunkt Null. Und als Ziel.
Daher stelle ich mir das Nirvana genau so vor: das Nichts als die pure Harmonie - das Selbstgefühl schwebt im Allgefühl wie in einem Meer, in dem Fisch und Wasser eins sind. Der Friede in dir und um dich herum verschmilzt zu einem..
Vielleicht kann man das heute bereits üben. In der Stille. In der Einsamkeit. In dem man aufräumt mit dem, was laut in einem ist und reibt. Ganz am Anfang, als ich zum Habib nach Gigors kam, geriet ich immer wieder wie in eine Art Taumel. Während ich im Garten arbeitete, löste ich die Augen vom Boden, um ins Tal zu blicken, und schallwellenartig drückten diese Weite und diese Ruhe auf meine Brust. Manchmal nahm es mir fast den Atem. Im gleichen Augenblick stellte sich die Gewissheit ein, dass alles, was jetzt gerade in mir knirscht und Unbehagen hervorruft, rein gar nichts mit dieser Idylle zu tun. Das kommt nicht von außen, das ist Hausmüll. Ich bin so dankbar für die Jahre hier in diesem Garten, die mir mehr und mehr wie eine Therapie erscheinen.
Und ziehen dennoch graue Nebel auf, dann fliehe ich in mein Wolkenkuckucksheim der Düfte und Gerüche. Und suche dort nach Harmonie. Wie sie Pfirsiche gemeinsam mit Verveine erzeugen können. Die mögen sich, die zwei (s. diese Tarte). Ganz schlicht habe ich daher dieses Dessert gehalten, obwohl sich an Möglichkeiten viele geboten hätten. Die Pfirsiche mit pêche de vigne, Aprikosen oder Nektarinen zu ersetzen, Verveine gegen Thymian auszutauschen, ein anderer Honig, stattdessen Rosensirup, ein Schuß weißer Portwein. Dem Ziegenkäse-Faiselle den Vorzug geben gegenüber dem griechischen Joghurt. Es mit etwas Zitrone zu parfümieren oder mit einem Hauch Ingwer versehen, oder... Es gilt wie stets: je schlichter die Zutaten, umso entscheidender ihre Qualität!
Und ziehen dennoch graue Nebel auf, dann fliehe ich in mein Wolkenkuckucksheim der Düfte und Gerüche. Und suche dort nach Harmonie. Wie sie Pfirsiche gemeinsam mit Verveine erzeugen können. Die mögen sich, die zwei (s. diese Tarte). Ganz schlicht habe ich daher dieses Dessert gehalten, obwohl sich an Möglichkeiten viele geboten hätten. Die Pfirsiche mit pêche de vigne, Aprikosen oder Nektarinen zu ersetzen, Verveine gegen Thymian auszutauschen, ein anderer Honig, stattdessen Rosensirup, ein Schuß weißer Portwein. Dem Ziegenkäse-Faiselle den Vorzug geben gegenüber dem griechischen Joghurt. Es mit etwas Zitrone zu parfümieren oder mit einem Hauch Ingwer versehen, oder... Es gilt wie stets: je schlichter die Zutaten, umso entscheidender ihre Qualität!
Zutaten 6P:
3-4 weiße Pfirsiche (je nach Größe)
2 Zweige frischer Verveine
1 TL Honig (m: Lavendelhonig)
300 griechischer Joghurt
120ml Sahne
2 Eiweiß
1 Pr Salz
50g Honig (m: Lavendelhonig)
2 1/2 Blatt Gelatine
Zubereitung:
Die Pfirsiche in kochendes Wasser setzen für etwa 3min. Dann häuten, vom Kern befreien, in mitteldicke Schnitze schneiden und diese wiederum in kleinere Stücke. Die gestückten Pfirsiche zusammen mit dem Honig (Menge des Honigs hängt wiederum von der Süße der Pfirsiche ab - meine waren sehr süß und wenig säuerlich) und dem Verveine in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze solange köcheln lassen, bis der Pfirsich anfängt zu saften (dauert etwa 5min). Abkühlen lassen.
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen. Die Sahne steif schlafen. Den Honig in einem kleinen Topf über kleiner Flamme schmelzen lassen. Einen Eßlöffel Joghurt und die ausgedrückte Gelatine zufügen und solange rühren, bis die Gelatine ganz aufgelöst ist. Gelatine mit dem restlichen Joghurt vermengen und sorgfältig durchrühren (m: zusätzlich für 10min kalt gestellt). Währenddessen das Kompott auf 6 Gläser verteilen - davor den Verveine entfernen. Die Sahne und den Eischnee vorsichtig unter den griechischen Joghurt heben und ebenfalls auf die 6 Gläser verteilen. Mindestens für 2 Stunden kalt stellen.
Anmerkung m: Da ich Lavendelhonig verwendet habe, paßen die Lavendel-Sablés dazu als Begleitung hervorragend.
Ohh das klingt aber klasse! Pfirsiche sind momentan mein Lieblingsobst. Diesen Nachtisch würde ich gern mal probieren :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Ela
Wie verführerisch ist dieses Dessert, ich schmecke es geradezu ... Und würde gern in diesem Moment mit dir in deinem Garten innehalten, in die Weite schauen, atmen ... Was für eine schöne Vorstellung :-)
AntwortenLöschenLecker!!! Pin ich mal für meine Lieben :)
AntwortenLöschenDas liest sich prima und sieht sehr gut aus. Das Auge isst mit.
AntwortenLöschenDazu eine Frage: Entfernst du den Verveine nach dem Kochen der Pfirsiche wieder aus dem Kompott?
Besten Dank für die klärende Antwort und das Rezept.
Pfirsich - Verveine - Lavendel... du lebst in einem Sommertraum...
AntwortenLöschen@Ela: Ja, Pfirsiche liebe ich gerade auch sehr - zu schade, dass es dieses jahr so wenig gibt!
AntwortenLöschen@Maria: Die Kombi von beidem - Aussicht und Dessert - ist wahrlich nicht schlecht :)
@Helena: Das Kompott zumindest kannst du mitessen.
@Peter: Entschuldige die verzögerte Antwort - man kommt im Sommer ja zu nix. Mittlerweile habe ich - dank dir - das Rezept entsprechend ediert und notiert, dass der Verveine natürlich vor dem Vereilen in die Gläser entfernt wird. Der Verveine ist lediglich Geschmacksträger - oder wie die Fränzis sagen: Parfüm ;)
@Ilse: Es ist auszuhalten, es ist auszuhalten :)
Wieder mal ein Bericht von dir, den ich lesen musste, obwohl ich am Rezept nicht wirklich interessiert war. Das geht mir so oft bei deinen Blogbeiträgen...wertvolle Gedanken in wunderschöne Worte gepackt!
AntwortenLöschenUnentschuldbar, dass ich nicht direkt geantwortet habe, aber nun dennoch mit Verzögerung: vielen Dank für diese netten Zeilen. Ich habe mich über dieses Feedback besonders gefreut!
LöschenLavendelhonig, Garten, Terrasse....herrlich!!! Gestern war ich in Seefeld/Tirol unterwegs und saß in ähnlichem Ambiente. Deine Ideen und Rezepte könnte man den Herrschaften die für die Speisekarten Planung und Gestaltung verantwortlich sind empfehlen um deren verstaubten Speisenkarten und Angebote ein wenig aufzufrischen:-)
AntwortenLöschenhallo Micha,
AntwortenLöschenich hab das Dessert schon mehrmals nachgekocht, allerdings ohne Verveine...
Der Grund: ich könnte sie nirgendwo kaufen, noch nicht mal auf dem Münstermarkt! Und wegen meiner Frage, was Du mit Verveine meinst und für dieses Gericht verwendest: Eisenkraut, das versteh ich unter Verveine und bereite es immer wieder als Tee nach einem guten Menu zu. Kann ich mir aber in diesem Dessert nicht vorstellen. Oder Zitronenverbene. Würde mich über Aufklärung freuen, dann könnte ich mir eine Pflanze auf den Balkon stellen.
DANKE und Grüßle aus Freiburg Monika
Mit *verveine* bezeichnen die Fränzis *Zitronenverbene*, Monika. Es hat einen schönen süßlich-frischen Geschmack (und Duft) und erinnert an Zitronen-Melisse nur dass es eine zitronigere Note hat. Die Pflanze mag allerdings keinen Frost. Schneide sie im Spätherbst schön kurz nach unten und dann nach drinne mit ihr! Viel Freude mit Verveine - viele unsere Feriengäste sind mit einem solchen Pflänzchen nach Hause zurück gereist, weil wenn man ein Mal angefixt ist, dann möchte man das Kraut aus seiner Küche nicht mehr missen... liebe Grüße zurück nach Freiburg!
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