Raumschiff-Pflege: Feurige Karottensuppe

Montag, 9. Januar 2017


*Man muß dem Körper Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen*.

Der Habib und ich würden das Raumschiff-Pflege nennen. Wobei ich ja oft aufjammere, dass man nicht einfach auf körperlichen Signale setzen darf. Nenne ich als großen Schwachpunkt die allgemeine Suchtgefährdung, die mit diesem irdischen Vehikel der Seele einher geht. 

Muß man sich je daran erinnern, dass man sich doch gerade einen Kaffee, ein Gläschen Wein, was Süßes, eine Zigarette... genehmigen wollte? Nee - DAS managt der Körper absolut zuverlässig. Macht er das ansatzweise so gut, wenn es sich dabei um einen Apfel handelt? Eben.

Während sich schlechte Gewohnheiten irgendwie wie von alleine einschleichen, muß man sich um das Gute/ Anständige willentlich mühen. Schon ein Unverhältnis, oder?

Und drehen wirs mal um: *Man muß der Seele Gutes tun, damit der Körper ihr gerne zu Diensten ist* - pfff, da schnaubt die Menge auf unter der Rubrik: VIEL zu anstrengend. Dünkt eindeutig gleich wesentlich aufwendiger. Weils halt ebent mal so iss - für die eine Seite der Macht brauchts much more energie (auch wenn wir als *Zivilisierte* gerne so tun, als könnte man nicht mehr unterscheiden zwischen gut und böse/ gesund und krank/ bildend und zerstörend...)

Möglicherweise rührt daher das alte biblische Bild vom steinigen Weg. Nicht, dass ihr mit diesem Essen einen Felsbrocken zur Seite schieben würdet (tja, *wer immer strebend sich bemüht...*), aber es ist ein köstliches Süppchen zur weltbesten Suppenzeit. Ich mußte die Kaffernlimettenblätter durch den Abrieb eben dieser Zitrusfrucht ersetzen, weil ich an ersters nicht drankomme (s. Rezension) -  was aber gleichfalls den außergewöhnlichen Dreh verleiht. Dafür konnte ich endlich mal unseren Busch Zitronengras im Treibhaus zu Leibe rücken (sollte ich mir deutlich öfters Gelegenheit suchen...) Wir haben geschleckt ... wie Susanne auch.

Für 6 Portionen:
2 Stängel Zitronengras
6 Kaffirlimettenblätter (m: Abrieb einer halben Combova)
2 EL Kokosöl (natives)
2 Zwiebeln
6 Zehen Knoblauch
4 cm frischer Ingwer
1 rote Chilischote
Salz
2 TL gutes Currypulver
(m: Lemon-Curry)
1 TL Kurkuma
einige Stängel Koriander
(m: 1/2 TL Koriander, gemahlen
Petersilienblätter)*
1 kg Möhren
1,4 l Wasser (m: etwas weniger
Gemüsebrühe verwendet)
1 Dose (400 ml) Kokosmilch
optional: 2-4 Prisen Cayennepfeffer

Zubereitung:

Zitronengras längs halbieren und in ca. 5 cm breite Stücke schneiden (m: Zitronengras gut platt geklopft). Korianderblättchen zupfen. Zitronengras, Kaffirlimettenblätter und Korianderstängel in einen Teefilter geben und den Filter verschließen.

Zwiebeln, Knoblauchzehen und Ingwer schälen und hacken. Chilischote ebenfalls hacken; je nach Schärfetoleranz kann man auch noch die Samen rausnehmen. Die Möhren schrubben und würfeln.

Kokosöl in einem großen Topf auf mittlerer Hitze schmelzen lassen. Zwiebeln darin anbraten, bis sie goldbraun sind, dann Knoblauch, Ingwer, Chili und etwas Salz hinzufügen und alles 3 weitere Minuten braten. Curry und Kurkuma einrühren. Karotten, ca. 360 ml Kokosmilch, Wasser und das Gewürzsäckchen zugeben. Alles zum Kochen bringen und bedeckt bei mäßiger Hitze köcheln lassen, bis die Karotten weich sind. Dann das Gewürzsäckchen entfernen und die Suppe, ggf portionsweise, im Mixer pürieren.

Suppe wieder in den Topf geben und mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken. In Schalen schöpfen, mit Korianderblättchen und etwas Kokosmilch dekorieren.

*Anmerkung m: Petersilie wächst schön im Garten - daher sie verwendet anstelle von Koriander. Kurz vor Ende zum Dekorieren Petersilienwurzelblättchen verwendet (für die, die es erkennen können ;). Die Wasserbeigabe ersetzte ich durch weniger Gemüsebrühe - lieber später noch etwas Brühe zufügen als nacher eine zu wässrige Suppe zu pürieren...
Quelle: Amy Chaplin *Celebrating Whole Food*

6 Kommentare

  1. Ein schönes Rezept, da dürfte es dem Raumschiff an nichts mehr fehlen :) Ich glaube übrigens, auch wenn der Körper nach Süßem, Kaffee und Alkohol fragt, er irgendwann auch wieder nach Obst und Gemüse verlangt. Bei mir ist das zumindest so...

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    1. Der Körper läßt sich sogar umkonditionieren - mittlerweile fühle ich mich ohne Obst und Gemüse wirklich regelrecht verdorrt. Aber du weißt bestimmt, was ich meine: nun trinken wir jeden Morgen zwar Tee und doch freue ich mich, wenn wir noch einen Kaffee trinken gehen. Oder: ich weiß, dass das tägliche Yoga meinem Rücken gut tut, und dennoch muß ich mir dazu an manchen Tagen einen echten Ruck geben - eben eine andere Kraft des Anschubs... Die wiederum abhängt von dem Lifestyle eines jeden...

      Und wenns dann ans Geistige geht, Denkmuster, Verhaltensmechanismen usw.zu durchbrechen, was das für ein Kraftakt bedeutet, weiß nur, wer mal einen Durchbruch erlebt hat... und den Weg bis dahin kennt...

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  2. Hallo Micha,
    hach, von solchen Süppchen kann ich im Moment nicht genug bekommen! Und da braucht es auch keinerlei Überwindung ;-) Sehr hübsch ist mir dazu aber ganz nebenbei dein Geschirr aufgefallen! Rezept ist gespeichert zum nächsten Nachkochen!
    Liebe Grüße,
    Eva

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    1. Oder? Für mich DIE Suppenzeit! Und Tee... Hauptsache heiß ;)
      Ja, das Geschirr stammt aus einer kleinen Töpferei aus der Umgebung, das mag ich auch sehr gerne - leider töpfert er heute aus Altersgründen nicht mehr...

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  3. Mhhh die Suppe tönt lecker und das Geschirr ist ja der Hammer!
    Wir haben auch gerade Karottensuppe gemacht, ist im Winter einfach lecker: http://www.stadt-land-gnuss.ch/blog/rueblisuppe-mit-sudostasien-note

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  4. Das ist ein feines Süppchen mit perfektem Timing, da meine Kaffirlimette wegen Umsetzung leider Blätter verloren hat. Trotz vorhandener Karotten kann ich aber trotzdem nicht direktemang nachkochen, weil kein Zitronengras vorrätig ist. Pffft.

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