Frau Holles Minestrone

Mittwoch, 1. Februar 2017

Das Märchen *Frau Holle* beschreibt wirklich bilderbuchmäßig den Unterschied zwischen Fleiß und Ehrgeiz. Zwei Begriffe, die gerne in einen Topf geschmissen oder miteinander verwechselt werden. *Goldmarie* macht lediglich ihre Arbeit gewissenhaft und anständig, tut einfach was ansteht und ist sich für nichts zu schade: kleine, nützliche Tätigkeiten, ganz ohne gehobenen Anspruch, die Welt zu verbessern doch im Märchen zieht genau dieses Verhalten Kreise und wirkt sich bis auf das Wetter aus...

Meiner Meinung nach ist *Fleiß* einer DER Zugänge zur Zufriedenheit. Wer mit seiner eigenen (sinnvollen) Tätigkeit ausgelastet ist, hat keine (unnütze) Zeit, sich darüber aufzuregen, was überm Nachbarzaun passiert. Wie sagt doch das alte Sprichwort: *Müßiggang ist aller Laster Anfang*. Das gehört jenen Zeiten an, als *Chillen* noch nicht in der Spalte von möglichen Freizeitgestaltungen auftauchte. Oder schaut euch die Nomadenvölker an. WAS Gesichter! Und was harte Arbeit!

Wer einen Garten sein Eigen nennt, darf prinzipiell nicht arbeitsscheu sein. Sonst holt sich die Natur das Stück kultivierte Land im Handumdrehen zurück. Diese Minestrone verdankt ihren Hochgenuß dem rechtzeitigen Einmachen in den Sommermonaten: dem Gemüse-Confit. Und ich will euch mit meinem Gartenblog ja zeigen, wie köstlich saisonale Ernährung ist. Eben die pimpt man im Winter eindeutig mit den Sommer-Reserven. 

Als Gartenküche verweise ich daher immer wieder auf meine Dauerbrenner, die sich über die Jahre in das Herz meiner Speisekammer standartisierten. Für die Balsamico-Orangen-Reduktion ist jetzt übrigens immernoch eine gute Zeit zum Nachproduzieren. Und Bitterorangen-Marmelade (die einzige, die den Habib zu locken vermag) habe ich letzten Monat wieder gekocht. Selbst wenn die Daunendecken von Frau Holle gerade rein geräumt wurden, herrschen für solche Küchen-Aktionen nach wie vor prima Außenbedingungen, oder?
Zutaten 2P:

1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 Stangen Lauch
1/4 Blumenkohl
4 Röschen Brokkoli
2 Möhren
1 Stück Kürbis (in der Größe zweier Möhren)
1 Petersilienwurzel
1/2 Fenchelknolle
70g Pasta (m: Anelli)
Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer 
1 Lorbeerblatt
Harissa
Saft einer 1/2 Orange
Olivenöl
1-2 EL Balsamico-Reduktion

1 Scheibe Brot in kleine Würfel geschnitten
1/2 TL Thymian, getrocknet
(optional geriebener Parmesan)

Zubereitung:

Zwiebel und Knoblauch fein würfeln, Lauch in feine Ringe, sämtliches Gemüse in kleine Würfel schneiden - dabei jeweils in eine eigene Schüssel geben: Zwiebeln, Lauch und Knoblauch/ Karotte, Kürbis, Fenchel, Petersilienwürfel/ Brokkoli und Blumenkohl.

Eben in dieser Reihenfolge auch nacheinander und getrennt von einander anbraten. Dann alles zusammenfügen, Lorbeerblatt dazugeben, Gemüseconfit und Gemüsebrühe anschütten, sodass sämtliches Gemüse gut bedeckt ist. Je nach Garzeit der Pasta diese untermischen (m: meine Anelli hatten eine Garzeit von 18min - daher gab ich sie direkt mit der Gemüsebrühe dazu) - ca. 15-20min köcheln lassen.

Parallel die Brotwürfel in etwas Olivenöl zusammen mit dem Thymian rösten.

Vor dem Servieren die Suppe mit Harissa (oder Piment), sowie Salz und Pfeffer abschmecken. Außerdem mit Balsamico-Reduktion und dem Orangensaft würzen.

Zusammen mit den gerösteten Brotwürfeln servieren.

12 Kommentare

  1. Und ganz nebenbei macht so ein Garten klug...
    liebe Grüße
    Angelika

    AntwortenLöschen
  2. man sieht es der Suppe gut an, wie einen durchwärmt!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Man könnte es auch den Grundanspruch an eine Suppe nennen...

      Löschen
  3. Ich habe Gemüseconfit, ich habe Harissa ... das müsste also machbar sein, denn wir lieben Minestrone! :-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Da strahle ich über beide Backen: HERVORRAGENDE Ausgangssituation, lieber Andy :)

      Löschen
  4. Die Suppe sieht köstlich aus. Und wieso ist mir bis jetzt diese Balsamico-Orangen-Reduktion entgegangen (köchelt jetzt gerade vor sich hin und ich schlendere dauernd zum Probieren:-))

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Dagmar, das ist mir wirklich auch ein Rätsel, denn schon lange wedle ich mit beiden Händen in diese Richtung :-)). Was mich aber auch aufruft, ebenfalls nachzuproduzieren: mein Fläschchen ist nur noch knapp halb gefüllt!

      Löschen
  5. Meine Mutter, immerhin halb Italienerin, hat aber immer gesagt „Ohne Bohne ist es keine Minestrone...“ ;-)

    AntwortenLöschen
  6. Ich liiiebe Minestrone und deine lacht mich besonders an! Sie sieht so herrlich sämig aus, das liegt vermutlich am Gemüseconfit... MUSS ich nachmachen!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, Sabine, den cremigen Schwung gibt das Confit - und dass sie Pasta darin gekocht wird... ganz liebe Grüße...

      Löschen

Für Kommentare gilt: die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) wurden an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.