Zahlenspiel: Ricotta-Buchweizen-Gnocchetti mit Roter Bete

Donnerstag, 20. Dezember 2018


Vor Kurzem bin ich über diesen Artikel bei der Zeit *Wenn Klimaforscher die Welt regieren könnten* über eine erstaunliche Zahl gestolpert. Wer hier länger mit liest, weiß, dass eines meiner Steckenpferde das Erstaunen ist. *Erstens ist alles anders und zweitens als man denkt* - so in der Art. Nun, was mich als Foodie (heute mal ein typisches Foodblog-Thema) überraschte war, dass der Deutsche etwa 1kg Fleisch isst - in der Woche. Mehr als man so denken würde, oder?

Es ist ja immer spannend über nackte Zahlen zu schauen. So kann man sich hier jede Menge Details zum Thema Essen rausfischeln: Ernährung in Zahlen (brand eins) - und jedem sticht wohl etwas anderes zuerst ins Auge.

Fange ich mal an mit meiner alten Rede, dass sich einiges alleine dadurch zum Besseren kehrte, würde man sich zum Essen hinsetzen. Die Fränzis nehmen sich immerhin ein Drittel mehr an Zeit für die tägliche Nahrungsaufnahme wie die Deutschen und lässig doppelt so viel wie die Amis. Was soll ich sagen, *Savoir vivre* halt...

Kurios auch: fast die Hälfte aller Frauen glauben/ hoffen/ wünschen sich, dass eine entsprechende Ernährung die Faltenreduktion im Gesicht reduziert. Womit man recht schnell bei der beliebten Frage landet: *Würdest du einen Teil deiner Intelligenz gegen Schönheit eintauschen*. Scheint ja wirklich ein Wackelkandidat an Frage zu sein (gerade wenn anonym gestellt). Und ich behaupte übrigens *Nein* - also den Faltenwurf kann man nicht explizit über Ernährung/ Lebensstil beeinflussen; ich halte die Gene für hauptverantwortlich (abgesehen von extrem viel Suff, Stress und Raucherei natürlich). Aber WELCHE Falten sich (neben den klassischen Schwerkraftmerkmalen) ins Gesicht abzeichnen (Stichwort RBF), das ist wiederum ganz und gar bedingt durch *the way of life*.

Hey,  vieles dieser Statistik liese sich vertiefen. Etwa zu dem Thema *Milchleistung von Kühen in D* (1960 - 3310 l/Jahr... 2017 - 8541 l/Jahr) - letztes Jahr schon hatte ich einen Post dazu begonnen, aber alle Recherche zu den Haltungsbedingungen von Milchkühen (samt ihren Kälbern) war zu niederschmetternd. Wie gut verstehe ich die Veganer - der Appetit auf Butter, Milch, Sahne, Käse ect. kann einem dabei echt vergehen...

Oder, auch wuchtig, der Umsatz der Ernährungsindustrie pro Jahr: 173 Milliarden. Um ein Verhältnis zum Vergleich zu bekommen: der Umsatz der deutschen Autoindustrie pro Jahr beträgt 407 Milliarden.

Zu guter letzt ähneln unsere Haushaltsausgaben für Essen denen in dieser Statistik. Vielleicht erinnert ihr euch an den Anlagetipp meines *zu Tisch mit*-Geladenen Dirk Müller. Als Investment-Banker überraschte er mich mit der Empfehlung ein Haushaltsbuch zu führen. Gab ich nicht nur euch weiter, sondern wir unterzogen diese Maßnahme gleich dem Selbsttest. Mit dem Ergebnis: round about 400 Euro benötigen wir im Monat als 2 Personenhaushalt in F etwa für unsere Ernährung (bei uns nicht mitgerechnet: Alk, Tabak und Fleisch - weil nicht unter unseren Konsumartikeln).

Zum zweiten Mal bereits gibt es diese niedlich-kleinen Gnocchetti, die ich mir bei Altmeister und Grandseigneur Robert mitnahm. Mit Ziegenfrischkäse ist der Teig ganz einfach zu händeln und die Buchweizen-Gnocchi werden in der Pfanne kurz angebraten hervorragend knusprig. Alles gute Gründe, um dieses Gericht in meine Festtagsmenus aufzunehmen!


Zutaten 2P:

2 Ziegenfrischkäse (ca. 220g)
70g Buchweizenmehl
1 Eigelb
20g Parmesan
Salz, Pfeffer
5 Salbei-Blätter
Butter

2 rote Beete, roh
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 TL Koriander
1/2 TL Cumin
1 TL Thymian-Honig
Salz, Pfeffer
2 EL Cassis
1 EL Balsamico-Reduktion 
3 EL Gemüsebrühe
Piment d'Espelette
Olivenöl

Zubereitung:

Für die Sauce die Rote Bete schälen und in feine Würfel schneiden. Knoblauch und Schalotten ebenfalls fein würfeln. Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Schalotte glasig dünsten, den Knoblauch und die Rote Bete-Würfel, den Rotwein, schwarzen Johannisbeerlikör, Gemüsebrühe, Korianderpulver, Zucker, Piment, Salz und Pfeffer zufügen, einmal aufkochen lassen, auf mittlerer Hitze zugedeckt 20-30 Minuten garen - dabei die Flüssigkeit etwas reduzieren lassen. Abgeschmeckt sollte die Sauce süßlich scharf schmecken.

Ziegenfrischkäse, Eigelb, Salz, Parmesan und Buchweizenmehl miteinander gut und gründlich vermischen. Der Teig lässt sich gut verarbeiten - auf etwas Semolina lässt er sich problemlos zu kleinen Strängen ausrollen etwa von der Dicke eines kleinen Fingers. Die Rolle in ca. 1 cm große Stücke schneiden. Schnittflächen in Semolina wenden und bis zum Verbrauch auf Semolina lagern.

Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, reichlich salzen. Temperatur reduzieren, so dass das Wasser nur noch leicht simmert. Die Gnocchi hineingeben und solange ziehen lassen, bis alle oben schwimmen, dann noch etwa 2 Minuten zugeben. Gnocchetti mit einer Schaumkelle herausnehmen, abtropfen lassen und sofort in der Pfanne mit der Salbeibutter schwenken, bzw. leicht knusprig braten.



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