Nebelhorn - rote Gnocchi mit jungem Knofi und Artischocke

Sonntag, 26. März 2023


Drei Kiffer sitzen auf einer Bank. Fährt ein Auto vorbei. Sagt der erste - nach einer Viertelstunde: 'Ich glaube, das war ein Audi.' Sagt der zweite - wieder nach einer Weile: ' Ey nee, das war ein Opel'. Meint der Dritte... nach einiger Zeit: ' Ich geh jetzt heim, ihr seid mir echt zu stressig;'

Einer meiner Lieblingskiffer-Witze. Wie außerdem das Cartoon von der Kiffer-Oma, die von der Supermarkt-Kassiererin gefragt wird, ob sie eine Tüte will... Nee, antwortet die, wenn sie jetzt kiffe, vergesse sie wieder die Hälfte.

Dabei, zu Beginn bringt die Kifferei schon einen Fun-Faktor mit sich: man lässt das wohllüstige-wollüstige Tierchen in sich frei mit Lach-Flashs, Fress-Flashs und Juchtigkeit - in genau der Reihenfolge. Der Kopf wird dabei ausgeschaltet, umhüllt von weichen, selbstgebastelten, dicken Nebelschwaden nach einem tiefen Zug aus der Bong. Eintauchen ins Amöben-Feeling. Einfach leben, sollen sich andere um die Details kümmern. Tja, wie so oft fängt alles recht harmlos an.

Echt, was habe ich damals in den Wintermonaten oft ein Überbrückungskabel organisieren müssen. Morgens mit dem Auto auf Arbeit gefahren, vergessen, das Licht auszumachen und nach der Arbeit ist die Karre dann nicht mehr angesprungen. Tatsächlich habe ich damals immer jemanden mit Kabel zum Überrücken aufgetrieben - kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

Oder eine andere kleine Anekdote, wieder auf dem Weg zur Arbeit (weil die Mentalität galt: wer feiert kann auch Schaffen) geht mir doch mitten auf der Strasse das Auto aus. Tot. Geht nix mehr. Gut, dass der Vadder auf ADAC bestanden hatte, der schleppte mich dann zur nächsten Garage. Dort meinte der Mechaniker mich charmant anblinzelnd (#Jungmädchen-Vorteil): *Schreiben wir defekte Tankanzeige, sonst musst du's selbst bezahlen!* Peinlichpeinlich! Aber ALLE haben damals gekifft. In der Künstlerszene das Normalste der Welt. Nur macht man sich selten bewußt, dass man immer umgeben ist von einem Umfeld, das einem entspricht, das einen spiegelt. Ändert man sich selbst, ändern sich das Biotop samt Freunde... zwangsläufig.

Gut, verschusselt man halt mal was. Kann ja mal passieren. Wie eine Freundin, die zu der Zeit mit ihrem Freund ein Jahr durch Indien getingelt ist. Als ich sie vielleicht 15 Jahre später darauf ansprach, wie sehr ich sie um diese Reise beneidet hatte, weil mir damals noch der Mut zu solchen Abenteuern fehlte, war ihre Antwort ein gedehntes Jaaahhh, wenn mich heute nur mein Gedächtnis nicht so im Stich lassen würde... Kiffend alle Erlebnisse ausgelöscht... als wär's nie passiert... Einfach ein Weilchen for nothing gelebt... Wer will schon alles ganz genau wissen, seiner Wahrnehmung trauen oder klebt an Vergangenem, nich?! An dieser Stelle darf gerne selbstständig weitergedacht werden, was das in aller Konsequenz bedeutet, wenn *Erkenntnis das Ambrosia dieses Planeten* ist!

Und irgendwann, wenn man *sich locker macht* (wie's so gerne unter Seinesgleichen heißt), brav am Dope hängenbleibt und es konsequent durchzieht (natürlich ganz mit Obama ohne zu inhalieren),dann landet man man in Panikattacken, paranoiden Angstzuständen mit Verfolgungswahn und Depressionen - ohne dass dieses *irgendwann* jemand genau prognostizieren könnte. Weil man sich verfangen hat in einer lähmenden Orientierungslosigkeit, einer toten Ereignislosigkeit, die in den Wahnsinn treibt. Wer meint, kann sich auf diese Weise um die Auseinandersetzung mit der Welt drücken und stattdessen bei Raggae-Musik bis zur handfesten Neurose dümpeln. Mit Segen und Genehmigung von oben. Wenn das kein großer Spaß ist?!

 


Am Thema *Gnocchi* habe ich mich ja bereits sehr abgearbeitet. Und diese Kartoffel-Gnocchi sind mittlerweile meine Lieblinge, wenn ich mit Varianten spielen will. Die Konsistenz und ihre Formstabilität sind einfach super.

Hier habe ich sie eingefärbt mit Tomatenmark. Deshalb sind es aber - geschmacklich - noch keine Tomaten-Gnocchi, das ist lediglich ein *optisches Angebot*.  Der Gewürz-Stürmer in den Gnocchis ist der Parmesan.

Ich habe sie über mein Gnocchi-Brett (coucou Hannah) gerollt - ihr könnt sie aber nach Lust und Laune formen.


Zutaten 4P:

500g Kartoffeln*
100g Hartweizenmehl (oder feiner Hartweizengrieß)
100-120g Mehl (m: D1050)
1 Eigelb
100g Parmesan, gerieben
3 EL Tomatenmark
1/2 TL Piment d'Espelette
Salz

.Zutaten 2P
 
3 Artischocken
1/2 Bund frischer Knoblauch
Salz, Pfeffer
ein Schluck Noilly Prat
Olivenöl
50g Butter

 

Zubereitung: 

Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen und noch warm durch die Presse drücken, zuerst mit dem Mehl (oder dem Hartweizengrieß) mischen, dann mit restlichen Zutaten. Den Teig nur so lange kneten, bis er homogen und nicht mehr klebend ist. 

WICHTIG: nicht überkneten, sonst wird der Teig speckig und immer schön mit Hartweizenmehl (oder Grieß) bestreuen, damit die ausgelegten Gnocchi sowie später die kochenden Gnocchi nicht aneinander kleben!

Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Den Teig halbieren (= 4 Portionen). Aus dem Kartoffelteig nacheinander Würste von etwa Fingerdicke rollen, 1cm-Stück abschneiden und diese über das Gnocchibrett rollen - oder eben nach Wunsch formen. Nebeneinander auf ein Küchentuch auslegen und abdecken bis alle fertig gestellt sind. Die Hälfte (für 2Personen) so lange kochen, bis sie nach oben steigen, dann sofort in kaltem Wasser abschrecken (soll helfen, dass Rillenmuster zu bewahren), gut abtropfen lassen und warm stellen. (Die andere Hälfte der gegarten Gnocchi, die ich einfriere, lege ich nebeneinander auf Backpapier in eine Gratinform und friere sie so ein - später, wenn sie gefroren sind, fülle ich sie in eine Tüte um). Gnocchi garen, abtropfen lassen und warm stellen.

Die Knoblauchstangen in feine Ringe schneiden - etwas Grün zur Seite stellen für die spätere Deko. Die Artischocken putzen und Zitronenwasser zwischenlagern.

Olivenöl erhitzen und Artischocken mit Knoblauch darin anbraten. Salzen und pfeffern. Mit Noilly Prat ablöschen, Hitze verringern, Deckel auflegen und die Artischocken in einigen Minuten fertig garen. 
 
Butter einschmelzen lassen, Gnocchi untermischen und sofort servieren. 

*Anmerkung m: habe anfangs gerne mehlig-kochende Kartoffeln verwendet, funktioniert aber auch mit festkochenden


passt nahtlos zu Daniels anderem Lied um das uralte Spiel *Trau-Schau-Wem*: Danger Dan *Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt* Wer noch ein bißchen tiefer einsteigen will: Daniel erzählt im Hotel Matze anschaulich von seinen Kiffer-Erfahrungen und wie er für das Lied gegen das Kiffen deutlich mehr Anfeindungen aushalten musste wie für letzteres verlinkte.

1 Kommentar

  1. Liebe Micha, es freut mich, dass das Gnocchi Brett tatsächlich bei dir im Einsatz ist. Wunderhübsch sehen sie aus und schmecken sicher köstlich. Wenn ich für uns vier dir nachkoche, werde ich mir das Rillenmuster sparen - schmeckt sicher dennoch gut ;-) Viele Grüße von Hannah

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