Heute stelle ich euch zwei Absurditäten vor - Fundstücke, die mir unterwegs in der Matrix begegnet sind. Aus beiden kann man leichterdings ein Ratespiel basteln, weil eben zu absurd um auch nur ansatzweise richtig zu tippen...
Ungleichheitsforscherin Martyna Linartas (aus dem Interview-Podcast von Hotel Matze (YT) ) stellt fest: noch nie war die Schere zwischen arm und überreich so groß wie heute. Deutschland liegt dabei weltweit auf einem Spitzenplatz. Martyna gibt ein hübsches Anschauungsbeispiel für die unterschiedlichen Vermögensverhältnisse (ein ähnliches Zahlenspiel hatten wir bereits schon hier - es ist das Spiel mit den Nullen):
Man nehme ein DIN4-Blatt mit seiner üblichen Höhe von etwa 30cm. Der untere Rand entspricht 0 Euro beim oberen Blattrand sind wir bei 1,5 Millionen Euro. Jetzt kann jeder sich individuell überlegen, wo er auf diesem Blatt Papier sein Vermögen ansiedeln würde. Das Vermögen von 99 Prozent aller Deutschen findet nämlich statt auf diesem Blatt Papier. Und dann schätze, wo sich die reichsten Familien Deutschlands verorten müssen. Einfach mal schätzen - kann man wirklich prima mit anderen spielen. An der Decke des Raume? So hoch wie ein 5 stöckiges Hochhaus? Die wirklich unvorstellbare Antwort lautet: ungefähr 10 bis 20 Kilometer über dem Hans Wurst mit dem Blatt Papier in der Hand.
In Deutschland besitzen 2 Familien mehr als die gesamte Hälfte der ärmeren Bevölkerung (= 42 Millionen Menschen). Und nein, keine Neid-Debatte, die Überlegung zielt dahin, ob arm und superreich überhaupt noch in der gleichen Welt, sprich gleichen Gesellschaft leben. Und steht die Idee von Solidarität und die Anhäufung solcher Vermögen nicht im Widerspruch?!
Das nächste Fundstück ist die Initiative *Correct the map* (via Nachdenkseiten), eine Kampagne, die Afrika seine korrekte Große auf der Weltkarte zurückzugeben will. So bizarr sich das liest: aber wir alle sind mit einer völlig falschen Vorstellung von der Größe Afrikas groß geworden. Auf den meisten, verwendeten Karten wird Afrika - zweitgrößter Kontinent der Erde - kaum größer dargestellt als Grönland. Da muss man schon leidenschaftlicher Afrika-Fahrer wie der Habib sein, um darauf selbst zu kommen, WIE krass falsch dieses Abbild ist. Und nun ratet, wie viel kleiner Grönland im Vergleich zu Afrika wirklich ist! Sage und schreibe 16 x kleiner!!!
*Die Kampagne entstand aus einer einfachen, aber unbestreitbaren Feststellung: Seit mehr als 450 Jahren vermittelt die Mercator-Karte ein verzerrtes Bild unserer Welt*, erklärt Fara Ndiaye, Mitbegründerin von Speak up Africa. Ich stimme Fara Ndiaye uneingeschränkt zu, dass es völlig inakzeptabel ist, dass Generationen weiterhin mit Karten aufwachsen, die Afrika in seiner Größe und somit auch Bedeutung herabsetzen. Eine solche Korrektur ist überfällig, demonstriert aber letztlich nur, wie sehr das koloniale Denken unsere Wahrnehmung der Welt bis zum heutigen Tag prägt.
Auberginen wußte ich lange nicht zu schätzen, aber mittlerweile mögen wir uns. Aubergine gehört einfach zum Leben im Süden dazu. In dieser One-Pot-Pasta habe ich mit den Garten-Tomaten überhaupt nicht gegeizt. Es sind die süßesten, besten Tomaten, die ich je geerntet habe. Es sind aber auch die Tomaten, die ich diesem Sommer abtrotzen mußte. Zwischendrin hätte ich die Gießkanne am liebsten den Hang runter geschmissen. Die Tomatenhaut hat fast Panzerglas-Dicke, das Fruchtfleisch gleicht Tomatenkonzentrat. Es sind quasi Ofentomaten - direkt vom Strauch.
Weil mir dieses Gericht so gut schmeckte, habe ich es mehrfach auf den Tisch gebracht. So easy auch, wenn man alle Zutaten einfach in einem Topf zubereitet. Mal habe ich ein paar Oliven untergeschmuggelt, mal eine handvoll rote Linsen. Das ist eine richtige Soul-Food-Pasta! Aber ihr werdet es ja selbst schmecken, solltet ihr nachziehen...
Zutaten 2P:
ca. 1200g Tomaten1 Auberginen (ca. 400g)
3 Knoblauchzehen
2 Lorbeer-Blätter
1 TL Thymian, getrocknet
Salz, Pfeffer
Rohrzucker
Olivenöl
1 Mozzarella*
Basilikum
5 Blätter Lasagne
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