Ein Teil meiner Seele muß auch arabisch sein. So wie ich an den Italienern die Freude am Lebendigen und Lebhaften liebe, so liebe ich an den Franzosen ihr Laissez-faire, diese kokette Leichtigkeit ohne oberflächlich dabei zu sein. Und bei den Arabern liebe ich ihre Lust an der Verführung der Sinne, ihre Sinnesfreude. Für mich haben arabische Augen eine besondere Tiefe.
Wunderbares Beispiel sind diese Kroketten, die nicht anders als sinnlich-orientalisch zu beschreiben sind. Schön fürs Auge, gut mit bloßen Fingern zu essen und voller harmonischer Aromen. Dass mir das Buch, aus dem dieses Rezept ist, gut gefällt, habe ich bereits hier laut gemacht.
Zutaten:
500 g junge Möhren
80-100 g Weißbrot vom Vortag
100 g getrocknete Aprikosen
80 g Walnusskerne
3 Zitronen, davon 1 unbehandelte
1 großes Bund glatte Petersilie
2 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
2 EL Akazienhonig
1 kleines Ei
2 TL gemahlener Koriander
1 TL Edelsüßpaprika
1-2 TL Harissa (oder Chilipulver nach Belieben)
2-3 EL Mehl
Salz und Pfeffer
Olivenöl
Zubereitung:
Die Möhren putzen, schälen, in Stücke schneiden und über Dampf weich garen (ca. 20-30 Minuten). Das Weißbrot im Blitzhacker zu Krümeln verarbeiten. Die Aprikosen hacken. Die Walnüsse in einer Pfanne trocken rästen, abkühlen lassen und grob hacken. Die Zitronen waschen, die Schale von der unbehandelten Zitrone fein reiben, den Saft einer halben Zitrone auspressen. Die restlichen Zitronen in Achtel schneiden, sie werden mit den Kroketten serviert. Petersilie abbrausen, trockenschütteln und grob hacken. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken.
Die Zwiebeln in 2 EL Olivenöl ca. 5-7 Minuten glasig dünsten, Knoblauch hinzugeben und 1 Minute andünsten. Die Aprikosen dazugeben und unter Rühren 2 Minuten mitdünsten, dann alles beiseite stellen.
Die Möhren mit einem Kartoffelstampfer oder einer Gabel zerdrcüken, sie sollen leicht stückig bleiben. Mit Salz, Pfeffer, Honig und 2 TL Zitronensaft würzen. Möhrenmasse mit der Zwiebelmischung vermischen, Brotkrümel, Ei, Petersilie, Walnüsse, Zitronenschale und restile Gewürze untermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Mit den Händen gleich große “Buletten” formen, in Mehl wenden und etwas flach drücken. Portionsweise in Olivenöl bei mittlerer Hitze goldbraun braten. Auf Küchenpapier entfetten. Mit den Zitronenachteln und Petersilienblättchen anrichten. Warm oder kalt servieren. Dazu passt ein Joghurt-Dip.
Quelle: Mezze - ein Genuss
Quelle: Mezze - ein Genuss
Und für den Gehörsinn Souad Massi aus Algerien, die mir live schon viel Freude bereitet hat.
Interessante Kombination, genau das Richtige für so Fleischmuffel wie mich ;o)
AntwortenLöschenLg Kerstin
Hört sich sehr lecker an, werde ich bestimmt mal ausprobieren.
AntwortenLöschenGrüsse
Ralf
Sehr lecker! Klopse aller Art mag ich ja schon.
AntwortenLöschendas sieht wunderbar aus! beste Grüsse!
AntwortenLöschen@Kerstin: Da muffeln auch die Fleischesser nicht - versprochen!
AntwortenLöschen@Ralf: Ist lecker - das ganze Buch ist eine Empfehlung!
@Sybille-Anna: Klopse :)! Das Wort will so gar nicht zur arabischen Sinnlichkeit passen. Aber vom Inhalt gebe ich dir recht!
@swig: Die Kroketten würden wunderbar in deine verzauberte Welt passen - also kulinarisch :)
Diese "Buletten" sind sehr fein, habe ich letztes Jahr für eine Gartenparty zubereitet und die gingen weg wie nichts. Das Mezze-Buch ist eines meiner Lieblingsbücher, ich glaube, es ist das Buch aus dem ich die meisten Rezepte nachgekocht habe. Und sie sind alle gut.
AntwortenLöschenLG
Alex
Voll köstlich! Beim arabischen Kochabend haben wir ähnliche Kroketten zubereitet und uns vor lauter Schwelgerei kaum wieder eingekriegt.
AntwortenLöschenMir sagt man ja immer einen Teil russische Seele nach (aufgrund der Länge meiner Posts *gg). Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, dann möchte ich auch eher arabisch sein! Mein liebstes Buch für diese Küche ist "Kulinarisches Arabien" von Florian Harms. Kennst Du das?
AntwortenLöschen@Alex: Bei meinem Verweis auf das Buch bist du bereits mit deinen Kroketten verlinkt - sonst hätte ich es hier nochmals gemacht. Ganz einig: ein schönes Buch!
AntwortenLöschen@Schokozwerg: Schwelgerei und arabische Küche ist im Prinzip ein Wort :)
@Astrid: Russische Seele - fällt mir direkt Mircea Eliade *Hochzeit im Himmel* ein. Ein Lieblingsbuch. Aber ich bin mir sicher, auf der Tanzfläche schwingen wir arabisch die Hüfte. Herje, können die Mädels ihren Körper bewegen!
Und super - dein empfohlenes Buch hatte ich schon in Händen. Bei Amazon nochmals nachgeguckt habe ich nun 3 (DREI!) weitere Bücher auf meiner Wunschliste - da gibts bereits ein neues...bereits gesehen....
Liebes Salzkorn,
AntwortenLöschenwir gucken Tour de France, denken an Dich und die Drôme, schmausen genüsslich diese traumhafte Möhrenleckerei, die gleichermaßen Gaumen und Herz erfreut.
Dank und herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein,
Sandkorn
Liebe Micha,
AntwortenLöschenvielleicht findest du es ja spannend wo und wie ich mich durch deinen wunderbaren Rezeptfundus bewege ;-) und vielleicht krame ich so manchmal ein "altes" Rezept auch für dich wieder hervor, das du selbst lange schon nicht mehr gemacht hast. Wir fanden diese Pflanzenpflanzerl (lass dir das Wort wirklich patentieren!) ganz köstlich!!! Wie immer... Danke und liebe Grüße von Hannah