Kann sich jemand vorstellen, wie es für einen Pastamaniac ist, nach einem viertel Jahr (4 Monate!!!) Abstinenz das erste Mal wieder selbstgemachte, frische Pasta zu essen? Ansatzweise?
Für mich haben beim Essen die Vögelein Frühling gezwitschert.
Und ich habe nichts dem Zufall überlassen. Mit dem Habib wurden zuvor unsere Bärlauchgründe abgeerntet (völlig übertrieben - Bärlauchfelder sind RIESIG) - in einem wunderschönen Tal um die Ecke, in das ihr unbedingt mal mitgenommen werden müßt.
So für sich alleine genommen ist mir Bärlauch schnell zu rotzlöffelig, zu platzhirschig, zu penetrant - bei aller Maiglöckchenblatt-Ähnlichkeit. Aber bekommt er freundliche Begleitungen an die Seite gestellt, dann macht er sich so ordentlich, dass ich mindestens eindrei Mal richtig Lust auf ihn habe. Jeden Frühling.
Dass ich jedoch nicht an Petras Mandanrinenbutter vorbei kommen würde (aus Mangel an unbehandelten Mandarinen etwas abgeändert), wußte ich sofort (die ist SUPER) - und sie kitzelt dem Bärlauch zusätzlich nur die besten Seiten heraus. Die Krabben wären nicht zwingend notwendig gewesen, auch wenn sich die Farbe hübsch macht. In Deutschland rufen sich gerne alte Gelüste in Erinnerung (weiteres Beispiel: Matjes). Die vegetarische Version (etwa mit etwas Fleur de Sel) hätte mir genauso gut gefallen zusammen mit den weiteren Frühlingsboten fêves.
Für mich haben beim Essen die Vögelein Frühling gezwitschert.
Und ich habe nichts dem Zufall überlassen. Mit dem Habib wurden zuvor unsere Bärlauchgründe abgeerntet (völlig übertrieben - Bärlauchfelder sind RIESIG) - in einem wunderschönen Tal um die Ecke, in das ihr unbedingt mal mitgenommen werden müßt.
So für sich alleine genommen ist mir Bärlauch schnell zu rotzlöffelig, zu platzhirschig, zu penetrant - bei aller Maiglöckchenblatt-Ähnlichkeit. Aber bekommt er freundliche Begleitungen an die Seite gestellt, dann macht er sich so ordentlich, dass ich mindestens eindrei Mal richtig Lust auf ihn habe. Jeden Frühling.
Dass ich jedoch nicht an Petras Mandanrinenbutter vorbei kommen würde (aus Mangel an unbehandelten Mandarinen etwas abgeändert), wußte ich sofort (die ist SUPER) - und sie kitzelt dem Bärlauch zusätzlich nur die besten Seiten heraus. Die Krabben wären nicht zwingend notwendig gewesen, auch wenn sich die Farbe hübsch macht. In Deutschland rufen sich gerne alte Gelüste in Erinnerung (weiteres Beispiel: Matjes). Die vegetarische Version (etwa mit etwas Fleur de Sel) hätte mir genauso gut gefallen zusammen mit den weiteren Frühlingsboten fêves.
Ach Kinners, ich muß mich wiederholen: man kann sich das Leben ein glizzekleines bißchen schöner kochen! C'est possible!
Zutaten:
Bärlauchpesto (halbes Gläschen)*:
70g Bärlauch
4 Stiele Petersilie
1 Stengel Liebstöckel
einige Blätter Minze
1 Stengel Melisse
Salz
Olivenöl
Pasta
150g Mehl
50g Einkorn-Vollkorn (gesiebt)
1 EL Bärlauchpesto (s.oben)
2 Eier
2 Eier
1 EL Olivenöl
1kg Saubohnen in der Schote
(ausgelöst entsprechend weniger - wiegen vergessen ;)
100g Nordseekrabben
1 Stange junger Knoblauch
1 Stange junger Knoblauch
Zitrusfrüchtebutter
1 Bio-Orange, der Abrieb davon
1/2 Beldi-Zitrone, der Abrieb davon
3 Mandarinen, der Saft davon
60g weiche Butter
Salz
Pfeffer (m: Pepe Nero)
Piment d'Espelette
Zubereitung:
Die Kräuter für das Bärlauchpesto waschen, trocken schleudern und in einem Blender so fein wie möglich pürieren.
Die Saubohnen aus der Schote lösen, 2 Minuten in kochendes Wasser geben, mit kaltem Wasser abschrechen und anschließend aus der Haut pulen.
Für die Zitrusfrüchebutter die Orange und die Zitrone unter heißem Wasser gründlich spülen und mit
Küchenpapier abtrocknen, die Schale dünn abreiben, von der Zitrone nur hälftig. Den Saft aller
Mandarinen auspressen und auf 1 Esslöffel einkochen lassen, abkühlen
lassen.
Die Butter schaumig schlagen, abgeriebene Schale und konzentrierten
Saft unterrühren, kräftig mit Salz, Pfeffer und Piment d'Espelette würzen. Die
Buttermischung bis zur Verwendung kühl stellen (kann schon am Vortag
gemacht werden).
Pastateig wie gewohnt herstellen und kühl stellen. Nach der Ruhezeit auswellen (m: marcato: bis Stufe 6 von 7) und in Tagliatelle schneiden.
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Gleichzeitig in einer Pfanne die Zitrusbutter schmelzen und den in feine Ringe geschnittenen jungen Knoblauch anschwitzen.
Währenddessen die Pasta gar kochen, abschütten und gut abtropfen lassen, zusammen mit den ausgelösten Saubohnen und den Krabben in der Zitrusbutter schwenken. Eventuell nach Gusto nochmals Salzen und Pfeffern (war bei mir nicht nötig) und mit etwas geriebenem Parmesan servieren.
Anmerkung m: das Bärlauchpesto ist nicht viel - reicht aber für meine 2-3 Mal gut. Wer mehr davon auf einen Schlag zubereiten will, sollte verdoppeln.
Inspiration Zitrusfrüchtebutter: Petra von Chili und CiabattaPastateig wie gewohnt herstellen und kühl stellen. Nach der Ruhezeit auswellen (m: marcato: bis Stufe 6 von 7) und in Tagliatelle schneiden.
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Gleichzeitig in einer Pfanne die Zitrusbutter schmelzen und den in feine Ringe geschnittenen jungen Knoblauch anschwitzen.
Währenddessen die Pasta gar kochen, abschütten und gut abtropfen lassen, zusammen mit den ausgelösten Saubohnen und den Krabben in der Zitrusbutter schwenken. Eventuell nach Gusto nochmals Salzen und Pfeffern (war bei mir nicht nötig) und mit etwas geriebenem Parmesan servieren.
Anmerkung m: das Bärlauchpesto ist nicht viel - reicht aber für meine 2-3 Mal gut. Wer mehr davon auf einen Schlag zubereiten will, sollte verdoppeln.
Liebe Micha,
AntwortenLöschenso könnte ich mir das Bärlauch-Pesto vorstellen (ich habe dieses Jahr noch keines gemacht) - aber im Orchester mit anderen Kräutern, also nicht als Solo-Star dann vielleicht doch...
Und so lange ohne hausgemachte Pasta, das war dann richtig "Celebration".
Ein sehr schönes Gericht, liebevoll dekoriert!
Liebe Grüße
Cheriechen
Was für ein Zufall: Petras Mandarinenbutter gab es bei mir gestern auch - schmeckt herrlich.
AntwortenLöschenZu deiner Bärlauchpasta kann ich mir sie auch sehr gut vorstellen.
Und 4 Monate ohne Pasta - nein, das geht GAR nicht!
Oh, was hätte ich da jetzt Lust drauf! Hab ich mich immer beklagt, dass hier keine Saubohnen zu bekommen sind, hab ich am Samstag welche im türkischen Supermarkt entdeckt - juhu! Bärlauch gibt es auch grade in rauhen Mengen und auch da hab ich schon zugeschlagen. Vorerst gibt es statt Pasta Kartoffeln, aber... das wäre doch ein perfektes Ostergericht? Ohne Krabben, denn hier bekommt man sie leider nur aus asiatischer Zucht, aber vielleicht mit einem pochierten Ei? Oder etwas Serrano? Ich hab Hunger.
AntwortenLöschenHerzlich, Katja
Bei uns wurde der Nudelteig am Wochenende "nur" mit Bärlauch-Muss verknetet. Aber Bärlauch-Pesto rein zugeben, klingt ja noch viel leckerer :-P Das Rezept ist gebunkert - auch wenn ich auf die ersten Dicken Bohnen von unserem Acker noch bisschen warten muss :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sylvia von der Krautgarten-Manufaktur
Liebe Micha, ja bitte, nimm uns mit zu Deinen Bärlauch-Pfründen :) Und verwöhne uns danach bitte mit diesem Gericht, das mehr als wunderbar aussieht und bestimmt auch so schmeckt...
AntwortenLöschenSelbstgemachte Pasta - ich liebe sie auch. Und so grün mit grün und ein bißchen rosa und orange sieht sie einfach köstlich aus. Hätte ich doch auch die Gabe, mir das Leben schöner zu kochen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße...
Mond
schon alleine dieser Titel: "kulinarisches Frühlingsgezwitscher".... herrlich, den kann man sich frühlingshaft leicht auf der Zunge zergehen lassen ;-)
AntwortenLöschenstehen die Tulpen auf dem Freiburger Münsterplatz? oder gibt's bei Euch auf dem Markt Schildchen für deutsche Touristen? liebe Grüsse von einer Bärlauchlosen…
AntwortenLöschenbärlauch mit ordentlicher begleitung – da beginne ich selbst gleich zu zwitschern.
AntwortenLöschenAch, da rupft auch jemand seine Stiefmütterchen und isst sie auf. ;)
AntwortenLöschenSehr schick! Und schmeckt sicher köstlichst.
Das sieht sehr gut aus und kommt sofort auf die Nachkochliste. Bei meiner Mama im Garten hat sich der Bärlauch inzwischen auf Grundstücksbreite unter der Hecke ausgebreitet (wir haben vor zehn Jahren mit einem Mini-Ableger von der Pflanzentauschbörse angefangen), da kann ich hemmungslos ernten :-)
AntwortenLöschenAm Wochenende gab es schon Flammkuchen mit Bärlauch .. das war auch gut.
´@Cheriechen: Das hast du aber schön formuliert - jedes Mal wenn ich deinen Kommentar lese, will ich am liebsten den Papagei machen: genau, im Orchester, nicht als Solokünstler :)
AntwortenLöschen@Eva: HA, das ist aber ein Zufall - dann war Petra an einem Tag 2x Muse!
@Katja: Dicke Bohnen zu pulen ist zwar eine Fummelei (vielleicht eine für den Lieblingssohn?), aber ich esse sie wirklich gerne. Und wie ich lese: du auch :)
@Sylvia: Ja, bis wir dicke Bohnen ernten können, dauert das auch noch SEHR lang, aber der Markt bot sie an - und ich konnte nicht widerstehen.
@Julia: Ein Pastagericht, wie für mich, den Frühling und alle gemacht, die Pasta einfach lieben...
@Mond: Du hast die Gabe, dir die Welt schöner zu nähen. Du ahnst nicht, wie ich mich an meinem oberschlichen Afrokleid abmühe. Hoffentlich mache ich mich nochmals dran, wenn der Garten soweit ist...
@Sabine: Jaja, wir zwei können unisono kulinarisch zwitschern :)
@Svea: Treffer, versenkt - es ist der Markt am Münsterplatz. Auf die ersten Touris müssen wir in der Drôme noch ein wenig warten...
@Mme Ulma: Ja, die Begleitung machts - wie im richtigen Leben. Gilt auch für Menschen ;)
@Susi: Mein liebster Tellerschmuck: Stiefmütterchen. Und dann so dankbare Dauerblüher - die MUSS man doch mögen!
@Stefanie: Bei uns im Garten ist der Bärlauch nun im dritten Jahr und wird expansiver und expanisver - allerdings kann man noch lange nicht von *Feld* reden... Und die Fahrt zu unseren Pfründen mag ich sosehr, dass der Gartenbärlauch sich noch etwas Zeit lassen darf. Und zur Pasta: die bekommt von mir eine 1mit **** :)