Man möchte sich wie eine Katze auf der sonnigen Wiese hin und her rollen und derart liegen bleiben, dass alle vier Beine in der Luft hängen und der sanfte Frühlingswind das Bauchfell kitzeln kann. *Ach, Frühling* rufen, *komm' nur näher, ich bin bereit!*
Schnapsnase, so nennen wir liebevoll einen Nachbarn ein Dorf weiter, weil die Mitte seines Gesichtes in ihrer zarten Röte von seiner Liebe zu Hochprozentigem erzählt, meinte morgens bei einem gemeinsamen Café (naja der Habib und ich tranken café ;) in der Dorfkneipe, also er ginge heute *Pissenlit* sammeln. Wegen dem Frühling auf dem Teller.
Eine gute Idee, denn der Löwenzahn steht bereits kurz vor der Blüte - und am besten sei er, wenn er davor geerntet wird, heißt es hier auf dem Land. Für mich gehört Löwenzahn-Salat zu DEN kulinarische Frühlingsboten. Ich gehe wie Schnapsnase einfach bei uns auf die Wiese. Im Elsaß erhält man ihn gebleicht auf dem Markt. Dafür wird er ähnlich wie Chicoree unter Lichtmangel aufgezogen.
Vermutlich schmeckt der Zucht-Löwenzahn etwas zarter wie die jungen wilden Löwenzahnblätter, aber immernoch ähnlich wie Endiviensalat. Weil Pimpinelle und Märzveillchen auf der Wiese direkt neben dem Löwenzahn standen, wanderten sie mit in den Salatseier. Pimpinelle hat etwas sehr nussig und die März-Veillchen sind lediglich eßbar, schön eßbar, aber komplett geschmachsneutral... Kann mans ihnen verdenken?
Zutaten 2P:
250 g Löwenzahn /zwei Hände voll)
1 mittelgroße Kartoffel, gekocht (m: vom Vortag)
1 mittelgroße Kartoffel, gekocht (m: vom Vortag)
1 Strauß Pimpinelle
1 Scheibe Brot, gewürfelt
1 Scheibe Brot, gewürfelt
1 EL Öl
2Pr Sumach
Vinaigrette
1 TL Senf
1 Rotweinessig
1 EL Sherryessig
2 EL Olivenöl
1 EL Walnussöl
Salz, Pfeffer
4 EL Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
4 EL Gemüsebrühe
Zubereitung:
Den Löwenzahn in lauwarmem Wasser gründlich waschen und trocken schleudern.
Die Brotwürfel in einer Pfanne in etwas Öl knusprig braten und mit Sumach würzen.
Aus den Zutaten für die Vinaigrette eine Salatsauce herstellen. Die Kartoffel mit einer Gabel fein zerdrücken (kleine Stückchen sind durchaus erwünscht) und ebenfalls unter die Sauce mischen. Die Blättchen von dem Pimpinelle abtupfen. Salatsauce mit Löwenzahn und Pimpinelle vermengen und mit den Crôutons und den März-Veilleichen anrichten.
Inspiration: Sabine von Bonjour Alsace
Oh, welch zauberhaftes Frühlingsgemälde auf deinem Teller. Dadurch wirkt dieser bei mir schon sehr rustikal zubereitete Salat bei deiner Variation schön leicht und verspielt.
AntwortenLöschenFrühling auf dem Teller, wunderschön! Hier bei uns ist die Natur noch nicht so weit, und in der Stadt ist es eh immer schwierig - Straßenränder, Hundewiesen, da mag ich nicht sammeln, also demnächst mal nen Landausflug machen:-) Die Bezeichnung Pissenlit hab ich noch nie gehört...
AntwortenLöschenWas für ein schönes Bild hab ich jetzt vor Augen. Ja, den Salat auch, aber vor allem meien ich die Frühlingssonne auf meinem Bauch zu spüren und da geht es mir bei den ersten warmen Sonnenstrahlen durchaus genauso wie der Katze.
AntwortenLöschenDer Löwenzahn ist hier leider noch nicht so weit, aber ich freue mich auch schon sehr auf die Bettsaicher im Salat. :-)
Herzlich, Katja
Eine Frühlingswiese zum Aufessen - wie schööön!
AntwortenLöschen<3
Liebe Grüße
Christiane
So schön! Darauf freue ich mich schon riesig, aber bisher sind die Blattrosetten noch winzig. Aber es wird!
AntwortenLöschenich hab auch schon löwenzahn im garten gesucht, aber noch nicht gefunden. aber lang kann es nicht mehr dauern und dann gibt es wieder grüne soße und bestimmt auch diesen salat. pimpinelle und veilchen hab ich nämlich genug.
AntwortenLöschenliebe grüße - bin auch noch begeistert vom birnen-ziegenkäse-flammkuchen und dem griesflammerie!
Pissenlit - wie lustig ;-) Ich glaub, der Löwenzahn hat ja auch in anderen Sprachen eher "deftige" Namen ...
AntwortenLöschenIhr seid uns immer ein wenig voraus, hier bei uns muss man die Frühlingsboten noch suchen ... Auf dem Weg durch den Wald habe ich heute Vormittag den ersten Giersch entdeckt - und gleich gekostet. So knackig und zart - wunderbar!
eine frühlingswiese auf dem teller – du hast es schon so treffend benamst. finde ich sehr verlockend.
AntwortenLöschen@Sabine: Dafür hast du den edleren, gebleichten Löwenzahn. Und von dir habe ich die gute Idee mit dem - wirklich sehr köstlichen und passenden - Kartoffeldressing. Merci :)
AntwortenLöschen@Dagmar: Womit ein Ausflug aufs Land einen wirklich SEHR guten Grund hätte. Vielleicht noch kominiert mit einem Picknick ?
@Katja: Löwenzahn klingt SO malerisch. Alle anderen Namen eher das glatte Gegenteil :). Ob du deine Mietzen wohl für mich mal über das zarte Bauchfell wuschelst... ersatzweise
@Christiane: Wir sind doch sowas von bereit für den Frühling, oder? Da will man die Zähne nur so reinhauen :)
@Petra: Ein warmer Tag und alles knallt nur so! Da mußt auch du bestimmt nicht noch oft schlafen bis es soweit ist!
@Mano: Genau. Auch die Kräuter sprießen allerzarest. Und ich glaube, ich esse zuerst damit schlichte Kräuterspaghetti...
@Maria: Ist im französischen tatsächlich die exakte Übersetzung wie der deutsche Volksnamen für Löwenzahn. Deftig. Du sagst es :)
Hey, mal schauen ob ich Giersch bei uns irgendwo entdecke, die Aufmerksamkeit darauf spitzen!
@Mme Ulma: Im Moment wird bei mir alles mit Blümchen garniert. Ausgelebte Phase. Aber sie machen so schön bunt, farbig und appetitlich. Ich kann nicht anders....
Oh, wie fein und frisch und frühling das ausschaut. da bekomme ich nicht nur hunger, sondern sehnsucht...
AntwortenLöschenDas ist wirklich Frühling auf dem Teller! Von Kartoffel-Vinaigrette habe ich immer mal wieder gelesen, jetzt muss ich sie auch endlich mal ausprobieren.
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